Leistungstests beim 1. FC KölnKölner Profis werden auf Herz und Nieren getestet

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Außenbahnspieler Kingsley Schindler beim Test 

Köln – Steffen Baumgart musste sich seinen Weg bahnen. Als der Trainer des 1. FC Köln am Freitagvormittag in einer regenfreien Phase kurzzeitig das Geißbockheim verließ, stand er inmitten einer Baustelle. Bauarbeiter wuselten umher, die damit beschäftigt waren, den Wettlauf gegen die Zeit zu gewinnen. Wenn der Fußball-Bundesligist am Montag (11 Uhr) anlässlich des offiziellen Trainingsauftaktes auf den Rasen zurückkehrt, soll zumindest die Spielerkabine im neu gestalteten Lizenzspielertrakt bezugsfähig sein.

Baumgart zeigte sich zufrieden mit dem Stand der Umgestaltungen: „Es sieht alles sehr gut aus. Viele Leute haben sehr fleißig und hart daran gearbeitet.“ Nach der Rückkehr am 10. Juli aus dem einwöchigen Trainingslager in Donaueschingen sollen die Bauarbeiten auf der Zielgeraden angekommen sein. „Wir gehen davon aus, nach dem Trainingslager einen großen Schritt weiter zu sein“, gewährte Baumgart einen Einblick in den Zeitplan. Bis dahin ist noch etwas Improvisation nötig: „Wir schauen, wie wir uns in der Baustelle organisieren. Das funktioniert bislang sehr gut.“

Nur eine Absage bei der Spielersuche

Während in den vergangenen Wochen am Geißbockheim also kräftig gehandwerkt wurde, stand bei Steffen Baumgart aktive Erholung auf dem Programm. „Ich war viel unterwegs, habe den Urlaub aber trotzdem genießen können“, berichtete der 50-Jährige. Zum Abschluss der sechswöchigen Pause hatte er noch ein paar Tage unter der Sonne Portugals genossen.

Am Freitagmorgen war die Sommerpause endgültig vorbei. Nach und nach trudelten die FC-Profis – mit Ausnahme der Nationalspieler – auf dem Trainingsgelände ein, um sich noch bis Sonntag verschiedenen leistungsdiagnostischen Untersuchungen zu unterziehen. „So können wir uns einen Überblick darüber verschaffen, wer die Programme wie gut absolviert hat“, erläuterte Steffen Baumgart, der bei der Vorbereitung auf die kommende Saison auf Bewährtes setzen will: „Wir werden uns an dem orientieren, was gut lief und uns weiter gebracht hat.“ In diesem Zuge wurde das Athletiktrainerteam um Tillmann Bockhorst erweitert, der bislang in der eigenen U21 tätig war.

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Benno Schmitz bei der Untersuchung 

Baumgart nutzte die erste Zusammenkunft auch, um die Zugänge Linton Maina, Denis Huseinbasic, Steffen Tigges, Kristian Pedersen und Eric Martel  persönlich zu begrüßen. Mit bereits fünf getätigten Neuverpflichtungen und der gezogenen Kaufoption bei Luca Kilian ist die Kaderplanung noch vor dem ersten Training weit vorangeschritten. „Wir sind sehr froh darüber, dass wir die Transfers schon so früh abgewickelt haben“, erklärte Baumgart und blickte auf bemerkenswert glatt verlaufene Verhandlungen zurück: „Alle Spieler, mit denen ich Gespräche geführt habe, haben den Weg zum FC gefunden – mit Ausnahme eines Spielers, der uns bereits im Februar abgesagt hat.“

Baumgart: Eine gute Entscheidung für Köln

Alle Zugänge hätten aus Überzeugung in Köln unterschrieben. „Die Jungs sind froh, hier zu sein. Wir glauben, dass wir sehr gute Entscheidungen getroffen haben“, sagte Baumgart, der darin auch einen Lohn für die Arbeit der vergangenen Saison sieht: „Die Wertschätzung für den FC hat mit Sicherheit auch damit zu tun, dass wir einen offensiven Fußball gespielt haben. Diesen Weg wollen wir weiter fortführen, auch wenn es schwer wird.“

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Bei der Akquise neuer Spieler war es den finanziell arg gebeutelten Geißböcken schließlich nicht möglich, in eines der oberen Regale zu greifen. „Die Frage lautete: Wen kannst du dir leisten und wen nicht?“, erläuterte Baumgart und fasste zusammen: „Wir haben viele Spieler dazubekommen, die Talent haben und denen wir in ihrer Entwicklung helfen wollen.“ Zudem erhalten die Eigengewächse Maximilian Schmid, Joshua Schwirten, Rijad Smajic und Winzent Suchanek in der Vorbereitung die Chance, sich zu zeigen.

Abgeschlossen sind die Planungen damit nicht. Der FC-Coach rechnet aber eher nicht damit, dass es schon bald wieder etwas zu vermelden gibt: „Der Markt ist im Moment sehr schwierig. Ich habe das Gefühl, dass die Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel wie wir sehr vorsichtig agieren und dass die Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel nicht mit Corona zu kämpfen haben.“

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