Uth oder Cordoba – wer wird´s?Um diese beiden Stürmer bewirbt sich der FC

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Mark Uth

Mit Mark Uth schürt der 1. FC Köln neue Hoffnung für die Offensive.

Köln – Wenn der FC Schalke 04 am Montag seine Saisonvorbereitung aufnimmt, wird auch Mark Uth mit dabei sein. Der Offensivspieler gehört nach abgelaufenem Leihgeschäft mit dem 1. FC Köln seit dem 1. Juli wieder allein den Königsblauen. Rein vertraglich betrachtet wird sich daran so schnell auch nichts ändern. Uth besitzt auf Schalke ein noch bis 2022 gültiges, gut dotiertes Arbeitspapier. Dennoch ist zumindest fraglich, ob der 28-Jährige in der kommenden Spielzeit der Fußball-Bundesliga tatsächlich für S04 auflaufen wird.

Für Uth eine Option

Seit Wochen ist bekannt, dass der 1. FC Köln Mark Uth liebend gerne weiter an sich binden würde. „Ich glaube, ich spreche im Namen des Vereins und aller Fans, dass wir uns wünschen, dass Mark bleibt“, hatte Markus Gisdol bereits erklärt, ehe sich der FC-Coach nach geglückter Rettung in den Sommerurlaub verabschiedete. Und auch Mark Uth hatte Gefallen gefunden an der Rückkehr in seine Heimatstadt: „Ich kann es mir vorstellen“, antwortete der gebürtige Porzer auf die Frage, ob ein Verbleib bei den Geißböcken eine denkbare Option für ihn sei.

Die Kölner Bestrebungen sind gut begründet. Mit fünf Treffern und sechs Vorlagen hatte Mark Uth in der Rückrunde den Part des torgefährlichen und spielstarken Unterschiedsspielers übernommen und der lahmenden FC-Offensive die dringend benötigten neuen Impulse verliehen. Entsprechend groß war sein Anteil am Verlassen der Abstiegszone. Zwar baute der Linksfuß wie die gesamte Kölner Mannschaft während der sieglosen Geisterspielphase ab. Insgesamt war das halbjährige Leihgeschäft aber für beide Seiten eine gute Sache: Dem FC war auch dank Uth der siebte Bundesliga-Abstieg der Vereinsgeschichte erspart geblieben, und die Schalker Leihgabe hatte zu alter Form zurückgefunden. Unter S04-Coach David Wagner war Uth in der Hinrunde weder ein Treffer noch eine Vorlage gelungen.

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Allerdings gestaltet sich die Frage nach einer weiteren Zusammenarbeit zwischen dem 1. FC Köln und Mark Uth in wirtschaftlich unsicheren Pandemie-Zeiten äußerst kompliziert. „Es gibt derzeit keinen Austausch mit Schalke“, sagt Horst Heldt, Sportgeschäftsführer des 1. FC Köln.

Wer passt besser?

Mark Uth

+ blühte nach schwieriger Hinrunde auf Schalke in Köln wieder auf+ genießt beim FC als Unter- schiedsspieler einen hohen Stellenwert+ verspürt als gebürtiger Kölner eine starke Verbundenheit zum FC

verfügt bei S04 über einen Vertrag bis 2022

seine Ausstiegsklausel über zehn Millionen Euro dürfte für den FC kaum zu stemmen sein

Jhon Cordoba

+ schoss die Geißböcke mit 13 Treffern zum Bundesliga- Klassenerhalt

+ fühlt sich beim FC und in Köln sehr wohl

Kandidat für die Erzielung notwendiger hoher Transfererlöse

vermeidet ein klares Bekenntnis zum FC– kann mit sportlich und finanziell lukrativeren Angeboten rechnen

Uths festgeschriebene Ausstiegsklausel liegt bei kolportierten zehn Millionen Euro. Hinzu kommt ein üppiges Gehalt. Uth soll auf Schalke jährlich etwa vier Millionen Euro einstreichen. Eine gewaltige Gesamtsumme, für deren Realisierung sich der von der Corona-Krise hart getroffene 1. FC Köln enorm strecken und zunächst eigene Transfereinnahmen erzielen müsste. Gelungen ist das bislang nicht, auch wenn Heldt wenige Tage vor dem Trainingsauftakt am Mittwoch immerhin erste kleinere Erfolge bei der Verkleinerung des Mammutkaders erzielt hat.

Am Ende dieser schwierigen Transferperiode werden sich die Kölner also möglicherweise entscheiden müssen: zwischen Mark Uth und Torjäger Jhon Cordoba, der seinen 2021 auslaufenden Vertrag beim FC entweder verlängern oder die Geißböcke wohl noch in diesem Sommer für eine Millionen-Ablöse verlassen dürfte.

Dass der FC Schalke 04 im Poker um Mark Uth zu deutlichen finanziellen Zugeständnissen an die Kölner bereit sein wird, ist angesichts des gigantischen Schuldenbergs der Königsblauen von rund 200 Millionen Euro nicht vorstellbar. Gleiches gilt für ein erneutes Leihgeschäft, das den auf eine Landesbürgschaft sowie Spielerverkäufe angewiesenen Gelsenkirchenern finanziell kaum weiterhelfen würde.

Schalkes Sportchef Jochen Schneider hatte unlängst betont, mit Rückkehrer Uth zu planen. Vermutlich war dies ein reiner Griff in die Taktikkiste des Schalker Sportvorstandes, doch Gewissheit werden erst die kommenden zwei Monate bis zur Schließung des Transferfensters am 5. Oktober bringen. Ab Montag ist Mark Uth in jedem Fall zunächst einmal wieder dort, wo ihn die Kölner nur sehr ungern sehen: zurück auf Schalke.

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