Abo

Vor Spiel am Samstag1. FC Köln kann mit Bremen sehr gut mitfühlen

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt

Bremens Milot Rashica sitzt auf dem Platz. Werder Bremen muss im Abstiegskampf-Showdown gegen den 1. FC Köln womöglich auf Milot Rashica verzichten.

  • Die Bremer stehen vor dem letzten Spieltag der Fußball Bundesliga-Saison 2019/20 mit einem Bein in der 2. Liga.
  • Die Geißböcke sind seit dem 1:1 gegen Eintracht Frankfurt gerettet und haben das Ziel erreicht.

Köln –  Yuya Osako, Leonardo Bittencourt und Claudio Pizarro kennen dieses unangenehme Gefühl, ein Absteiger zu sein. Das Trio hat seine Erfahrungen mit dieser Rolle im Sommer 2018 beim 1. FC Köln gemacht, nur ein Jahr nachdem Osako und Bittencourt mit den Geißböcken die Qualifikation für die Euro League gefeiert hatten.

Inzwischen spielen die drei FC-Absteiger gemeinsam mit dem Ex-Kölner Kevin Vogt bei Werder Bremen und stehen vor dem letzten Spieltag der Fußball Bundesliga-Saison 2019/20 mit einem Bein in der 2. Liga. Und wie es das sportliche Schicksal will, bekommen die Bremer ihre letzte Chance auf Relegationsplatz 16 am Samstag (15.30 Uhr/Sky) ausgerechnet in einem Heimspiel gegen den 1. FC Köln.

1. FC Köln hat Klassenerhalt erreicht

Die Geißböcke sind seit dem 1:1 gegen Eintracht Frankfurt gerettet und haben das Ziel erreicht, das Werder wohl verpassen wird. „Der Klassenerhalt war extrem wichtig nach den vielen Wochen, in denen wir den Ligaverbleib schon hätten fix machen können. Dass wir es nun über die Ziellinie gebracht haben, ist für den gesamten Verein und uns als Mannschaft seelisch sehr wichtig, weil viel Druck abgefallen ist“, sprach FC-Innenverteidiger Rafael Czichos von großer Erleichterung. Für die zitternden Bremer ergeben sich aus dieser Aussage zwei Varianten.

Alles zum Thema Fußball-Bundesliga

Entweder der FC schaltet in den frühzeitigen Entspannungsmodus oder die Kölner spielen befreit und beseelt auf. Die Ansagen, die dieser Tage vom Geißbockheim kamen, dürften Werder nicht allzu viel Hoffnung geben. „Wir müssen und wollen trotz des Klassenerhalts noch einmal eine gute Partie abliefern. Das sind wir uns und der Liga schuldig“, kündigte FC-Trainer Markus Gisdol an.

„Lockerheit und Spaß“ zurück

Rafael Czichos berichtete, dass beim FC „Lockerheit und Spaß“ zurück seien: „Ich hoffe, dass wir das mit ins Spiele gegen Bremen nehmen. Seit der Corona-Pause haben wir noch nicht einen Sieg eingefahren. So wollen wir uns nicht aus der Liga verabschieden.“ Für den FC sollte dies nach neun Geisterspielen in Folge ohne Dreier und mit der Aussicht auf eine bessere Platzierung im TV-Gelder-Ranking genug Motivation darstellen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Neben der Freude über den Ligaverbleib durfte Markus Gisdol in dieser Woche zwei zuletzt angeschlagene Spieler zurück auf dem Trainingsplatz begrüßen. Marcel Risse und Simon Terodde stiegen nach ihren Knieproblemen wieder ins Teamtraining ein. So fehlte nur Kapitän Jonas Hector, der nach dem tragischen Tod seines Bruder Lucas (31) bei der Familie im Saarland weilt. Torjäger Jhon Cordoba absolvierte vor seinem vielleicht letzten Spiel im FC-Trikot aus Gründen der Belastungssteuerung am Mittwoch nur eine individuelle Einheit.

Werder braucht einen Sieg

Während der Druck bei den Kölnern abgefallen ist, dürfte er bei den vier Ex-Kölnern gestiegen sein. Werder braucht einen Sieg und Schützenhilfe von Union Berlin, um Rang 16 zu erreichen und über die Relegation gegen Heidenheim oder den Hamburger SV die Liga zu halten. Steigt das Team von Trainer Florian Kohfeldt ab, beendet Claudio Pizarro im Alter von 41 Jahren seine glorreiche Karriere (je fünf Meistertitel und Pokalsiege) mit seinem ersten Abstieg. Auch die Tage von Osako, Bittencourt und Vogt an der Weser dürften gezählt sein. Bittencourt und Vogt sind aus Hoffenheim ausgeliehen und werden zum 1. Juli ins Kraichgau zurückkehren. Yuya Osako war im Gegensatz zu ehemaligen Teamkollegen wie Jonas Hector, Timo Horn oder Marcel Risse schon 2018 mit dem FC nicht runter in die 2. Liga gegangen und wechselte für 4,5 Millionen Euro nach Bremen. Der umgekehrte Weg für den 30-Jährigen Japaner ist wohl ausgeschlossen.

Rundschau abonnieren