3. Fußball-LigaFC Viktoria Köln bleibt im Topspiel chancenlos

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Pavel Dotchev

Köln – Der FC Viktoria Köln hat dieser Tage in gleich mehreren Fällen erfahren, dass sich die unsichtbare Gefahr selbst mit einem umfangreichen Hygienekonzept nicht komplett unter Kontrolle bringen lässt. Zwischen dem 3:1-Erfolg zu Wochenbeginn beim MSV Duisburg und dem Topspiel am Freitagabend gegen den 1. FC Saarbrücken waren drei Spieler des Fußball-Drittligisten aus dem Rechtsrheinischen positiv auf das Coronavirus getestet worden.

In Kombination mit dem abermaligen Ausfall von Kapitän Mike Wunderlich waren das denkbar schlechte Voraussetzungen, um es mit dem Spitzenreiter aufzunehmen. Und als die Höhenberger kurz vor Ende der ersten Halbzeit auch noch ihren Torhüter Sebastian Mielitz wegen einer Roten Karte verloren, war die Aufgabe im Grunde nicht mehr lösbar. Das schlug sich auch im Ergebnis nieder: Die Mannschaft von Trainer Pavel Dotchev kassierte mit dem 0:2 (0:1) die bereits dritte Heimniederlage der Saison und musste die Saarländer auf sechs Punkte enteilen lassen.

Feuerwerk entzündet

Die Partie war erst wenige Minuten alt, als ein außerhalb des Stadiongeländes entzündetes Feuerwerk den dunklen Abendhimmel erhellte. Dazu hallten „Viktoria, Viktoria“-Rufe durch die Merheimer Heide. Auf dem Rasen brannten dagegen nur die Gäste ein Feuerwerk ab. Saarbrücken trat im Stile einer Spitzenmannschaft auf, die von der Euphorie des Aufstiegs getragen auch in der 3. Liga für viel Furore sorgt. Der FCS störte früh, ging wild entschlossen in die Zweikämpfe und besaß in Lukas Kwasniok einen Mann an der Seitenlinie, der seine Mannen ununterbrochen nach vorne peitschte.

Die Kölner waren davon spürbar beeindruckt. Sie verloren viele Bälle und kamen so gut wie nie dazu, ihr Spiel geordnet aufzubauen. Die Saarbrücker Führung in der 24. Minute war die logische Folge, auch wenn sie aus einem Eigentor resultierte. Nachdem sich die Gäste über die rechte Seite durchkombiniert hatten, schlug Nicklas Shipnoski von der Grundlinie eine scharfe Hereingabe vor das Kölner Gehäuse. Am langen Pfosten lenkte Marcel Gottschling die Kugel unglücklich mit dem Schienbein in die eigenen Maschen.

Der Abend für die Kölner gelaufen

Die Viktoria brachte im gesamten Spiel dagegen nur einen Distanzschuss von Jeremias Lorch zustande, den Daniel Batz im Nachfassen sicherte (38.). Vier Minuten später war der Abend aus Kölner Sicht fast schon gelaufen. Nach einem langen Ball der Gäste stürmte Sebastian Mielitz übermotiviert aus dem Tor. Dabei räumte er seinen Aushilfs-Innenverteidiger Fabian Holthaus ab, der Shipnoski im Zweikampf noch hätte ablaufen können.

Den Nachschuss von Tobias Jänicke wehrte Mielitz außerhalb des Strafraums mit der Hand ab. Bundesliga-Schiedsrichter Sören Storks blieb gar nichts anderes übrig, als den Kölner Schlussmann des Feldes zu verweisen. Als Ersatz rückte der junge Yannik Bangsow zwischen die Pfosten. Stürmer Albert Bunjaku, der bis dato nur mit zwei Handspielen aufgefallen war, wurde geopfert.

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Pavel Dotchev brachte zum zweiten Durchgang den nach Rückenproblemen genesenen Außen Lucas Cueto für den wirkungslosen Kevin Holzweiler, musste seine Pläne aber direkt wieder über den Haufen werfen. Denn schon in der 47. Minute fiel das 0:2: Jänicke steckte eine Flanke von José Pierre Vunguidica mit der Hacke durch zu Shipnoski, der humorlos per Aufsetzer vollendete. Auch danach ließen die Saarländer Ball und Gegner abgeklärt laufen. „Es haben mehrere Sachen nicht gepasst. Das reicht dann nicht gegen eine Spitzenmannschaft“, haderte Dotchev zum Abschluss eines gebrauchten Kölner Abends.

FC Viktoria Köln: Mielitz; Gottschling, Kyere, Holthaus, Handle; Holzweiler (46. Cueto), Lorch, Klefisch, Risse; Thiele, Bunjaku (45. Bangsow). – 1. FC Saarbrücken: Batz; Barylla, Zeitz, Zellner, Müller; Jänicke, Perdecaj, Golley (72., Mendler); Shipnoski (87. Köhl), Jacob (81. Schleimer), Vunguidica. – SR.: Storks (Velen). – Zuschauer: 0. –Tore: 0:1 Gottschling (24./Eigentor), 0:2 Shipnoski (47.).

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