CoronavirusViele Fragezeichen bei Viktoria Köln

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Viktoria-Geschäftsführer Axel Freisewinkel 

Köln – Die gute Nachricht vorneweg: Fußball-Drittligist FC Viktoria Köln ist bislang vom Corona-Virus verschont geblieben. „Es hat sich noch niemand mit Symptomen bei mir gemeldet“, sagte Pavel Dotchev am Sonntag. Nach der Absage der Meisterschaftspartie bei Eintracht Braunschweig gab der bulgarische Coach seiner Mannschaft als Vorsichtsmaßnahme dennoch das gesamte Wochenende frei. Ein ursprünglich geplantes Sparring – als Gegner waren Oberligist FC Wegberg-Beeck und Regionalligist Bonner SC im Gespräch – wurde gekippt, weil der Fußball-Verband Mittelrhein zunächst bis zum 17. April neben Pflichtspielen unter anderem auch die Austragung von Testspielen untersagt hat. Dotchev verordnete stattdessen einen regenerativen Lauf.

Coronavirus: Viele Fragezeichen bei Viktoria Köln

Nach aktuellem Stand findet die nächste Trainingseinheit erst am Dienstag als Doppelschicht statt. Ob dann tatsächlich auch geübt wird, hängt zu großen Teilen von dem Ergebnis ab, zu dem die außerordentliche Versammlung der Drittligisten am Montag in der Zentrale des Deutschen Fußball-Bundes in Frankfurt am Main kommt. Die Viktoria wird bei der Diskussion über den Umgang des deutschen Profifußballs mit der Corona-Krise in Person von Geschäftsführer Axel Freisewinkel und Sportvorstand Franz Wunderlich vertreten sein; offen war am Sonntag noch, ob auch der Sportliche Leiter Marcus Steegmann mitreist. Pavel Dotchev setzt große Erwartungen in die Zusammenkunft von Verbands- und Vereinsvertretern: „Es gibt derzeit sehr viele Fragezeichen. Ich hoffe, dass nach der Versammlung Klarheit darüber herrschen wird, wie es weitergeht“, erklärt der Kölner Trainer. Fest steht bislang nur, dass auch das ursprünglich für diesen Mittwoch geplante Heimspiel des 29. Spieltags gegen den FSV Zwickau abgesetzt ist. Die Begegnung am Samstag bei Waldhof Mannheim fände nach derzeitigem Stand dagegen statt. Dass am kommenden Wochenende in den drei Profiligen des DFB der Ball rollt, glaubt jedoch niemand.„Das ist für uns alle eine völlig neue Situation, die Flexibilität einfordert“, meint Pavel Dotchev.

Kölns Trainer müsste im Falle einer längeren Meisterschaftspause seine gesamte Trainingssteuerung neu ausrichten. „Wenn wir erst in vier Wochen wieder spielen, fingen wir bei null an. Dann wäre die Trainingsphase bis dahin fast wie eine Saisonvorbereitung.“ Mit einem vorzeitigen Abbruch der Saison rechnet man bei der Viktoria indes noch nicht. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine solche Entscheidung bereits am Montag getroffen wird“, sagt der Sportliche Leiter Marcus Steegmann. Die Viktoria hatte sich in der vergangenen Woche für eine Fortführung der 3. Liga ausgesprochen – notfalls auch in Form von Geisterspielen, die jedoch mehrere Drittliga-Clubs wegen wegbrechender Zuschauereinnahmen in wirtschaftliche Existenznöte stürzen würden.

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