Dritte LigaViktoria gastiert als Tabellenzweiter beim Vierten Hansa Rostock

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Torwart Sebastian Mielitz

Köln – Als der 3:2-Erfolg gegen die Reserve von Bayern München ins Ziel gerettet war, hatte der FC Viktoria Köln am Mittwochabend in doppelter Hinsicht Bedeutsames geschafft. Zum ersten Mal seit ihrem Aufstieg vor einem Jahr in die 3. Liga waren den Höhenbergern vier Siege in Folge gelungen. Für noch mehr Freude dürfte ein Blick auf die Tabelle gesorgt haben.

Dort ist die Mannschaft von Trainer Pavel Dotchev als neuer Tabellenzweiter auf einen der beiden Aufstiegsplätze vorgerückt – auch das war neu für die Viktoria in ihrem Profifußball-Dasein.

Nach dem Spiel direkt in den Mannschaftsbus

So richtig genießen konnten die Schützlinge um Kapitän Mike Wunderlich den Augenblick allerdings nicht. Schon am Donnerstagmorgen saßen Spieler und Trainer im Mannschaftsbus, um sich an die Ostsee aufzumachen. Dort bestreiten die Kölner am Samstag (14 Uhr, Magenta Sport) beim Tabellenvierten FC Hansa Rostock das Topspiel des siebten Spieltags. Pavel Dotchev fiebert dem Gipfeltreffen vor 7500 zugelassenen Zuschauern in besonders starkem Maße entgegen: „Rostock ist für mich immer etwas Besonderes. Ich habe dort viele Freunde“, sagt der Viktoria-Coach, der die „Kogge“ einst trainierte.

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Verzichten müssen die Kölner auf Maximilian Rossmann. Der Innenverteidiger war gegen den Bayern-Nachwuchs nach 21 Minuten wegen einer Notbremse des Feldes verwiesen worden. Es war der einzige, wenn auch später noch spürbare Makel einer famosen ersten halben Stunde der Viktoria, die den Drittliga-Meister zu Beginn demontierte und durch Wunderlich (1.), Timmy Thiele (14.) und Lucas Cueto (27.) auf 3:0 davonzog.

70 Minuten lang in Unterzahl

Allerdings deutete sich noch vor der Pause an, dass der rund 70-minütige Weg in Unterzahl ein sehr langer werden würde für die Viktoria. Der Münchner Anschlusstreffer durch Nicolas Kühn (42.) verlieh der spektakulären Begegnung eine Wende. Nach dem Seitenwechsel waren nur noch die Bayern am Drücker. „Sie haben die Räume wahnsinnig gut bespielt.

Das war sehr hart für uns“, schnaufte Timmy Thiele. Die Kräfte der nicht mehr hinten raus kommenden Kölner ließen spürbar nach. Als dem FCB durch Jann-Fiete Arp schließlich das 3:2 (61.) gelang, setzte endgültig das große Zittern ein. Dieses überstand die Viktoria dank herausragender Paraden von Torwart Sebastian Mielitz jedoch ohne weiteren Gegentreffer.

Ärger über Fan-Ausschluss

Vor dem Anpfiff hatte sich die Viktoria dagegen noch mächtig geärgert, weil ihre Partie anstatt wie geplant vor 300 Zuschauern kurzfristig komplett vor leeren Rängen ausgetragen werden musste. Grund dafür ist die neue Fassung der Corona-Schutzverordnung der NRW- Landesregierung. Diese sieht vor, dass bundesweite Teamsportveranstaltungen bei einem zu hohen Inzidenzwert aktuell ohne Zuschauer stattzufinden haben.

Was die Verantwortlichen des Drittligisten empörte: Für das zeitgleich stattgefundene Heimspiel des klassentieferen Stadtrivalen SC Fortuna gegen den Bonner SC hatte das Kölner Gesundheitsamt 500 Besucher zugelassen. Möglich war dies, weil die Regionalliga nicht als Profiliga angesehen wird und damit der Anordnung der Stadt unterliegt.

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„Wie sollen wir das unseren Zuschauern und Sponsoren erklären?“, schüttelte Eric Bock den Kopf. Viktorias Geschäftsführer kündigte an, Kontakt zur Landesregierung aufzunehmen. „Natürlich steht die Gesundheit aller Menschen im Vordergrund. Deshalb gibt es ja auch die entsprechenden Hygienekonzepte“, sagte Bock. „Aber wir sind es den Kölner Fußballfans schuldig, dass wir für sie kämpfen und der Profifußball nicht gänzlich ohne Zuschauer stattfindet.“

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