Drittliga-StartViktoria Köln rettet in Mannheim einen Punkt

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Viktoria-Trainer Pavel Dotchev

Mannheim – Das Gefühl, vor Publikum zu spielen, war dem FC Viktoria Köln fast schon fremd geworden. Mehr als ein halbes Jahr war vergangen, seitdem der Drittligist letztmals ein Fußballspiel unter Anwesenheit von Zuschauern bestritten hatte. Am Montagabend hatte das lange Warten ein Ende: Zum Abschluss des ersten Spieltags der Saison 2020/21 waren rund 3000 Zuschauer im Carl-Benz-Stadion des SV Waldhof Mannheim zugelassen gewesen.

Es wäre fast das einzige schöne Erlebnis aus Sicht der Höhenberger geworden. Die Mannschaft von Pavel Dotchev rettete sich nach einem 0:2-Pausenrückstand aber noch zu einem 2:2-Unentschieden. „Es war turbulent“, fasste Kölns Trainer die Partie treffend zusammen.

Kopie des Saisonauftakts 2019/20

Denn das, was den Kölnern in der Kurpfalz widerfuhr, war praktisch eine Kopie des Saisonauftaktes 2019/20, als die Viktoria bei Hansa Rostock nach desaströser Anfangsphase mit 0:3 im Hintertreffen gelegen hatte, dann aber doch noch eine Punkteteilung ergatterte. Auch dieses Mal bekamen die Rechtsrheinischen vor dem Seitenwechsel keinerlei Zugriff auf das Spiel. Sie gewannen keine Zweikämpfe, verloren die Sprintduelle und wurden von den Angriffswellen der wie entfesselt beginnenden Waldhöfer geradezu überrollt.

Nach nur sieben Minuten stand es bereits 1:0. Arianit Ferati traf aus wenigen Metern ins kurze Eck – Sebastian Mielitz gab bei seinem ersten Gegentor als Viktoria-Schlussmann eine unglückliche Figur ab. Es hätte sehr schnell noch sehr viel schlimmer um die Kölner stehen können. Garcia aus der Ferne (8.), Ex-Viktorianer Saghiri per Flachschuss (11.) sowie Martinovic (11.) und Ferati (20.) aus jeweils kurzer Distanz scheiterten allesamt am herausragenden Mielitz, der die Gäste im Alleingang im Spiel hielt. „Das war ein Schock, wie wir gewackelt haben“, gestand ein entsetzter Viktoria-Coach Pavel Dotchev.

„Zur Pause hätte es 5:0 stehen müssen“

Allerdings war Sebastian Mielitz auch am zweiten Gegentor nicht schuldlos. Nach einem Eckstoß gelang es dem früheren Bundesliga-Keeper unter Bedrängnis nicht, den Ball aus dem Fünfmeterraum zu befördern. Marcel Costly nickte daraufhin ein (20.). Kurz vor dem Seitenwechsel vergab der Torschütze zum 2:0 noch die große Möglichkeit auf die Vorentscheidung. „Zur Pause hätte es 5:0 stehen müssen“, haderte der neue Waldhof- und frühere Viktoria-Trainer Patrick Glöckner.

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Doch wie damals in Rostock zeigten sich die Kölner nach Wiederbeginn wie ausgewechselt. Dotchev stellte auf ein System mit zwei Spitzen um. Dafür kam neben dem Drittliga-Debütanten Marcel Risse auch Timmy Thiele hinein, der fortan mit langen Bällen gefüttert wurde. Eine Slapstick-Einlage holte die Viktoria zurück ins Spiel: Garcia schoss im eigenen Strafraum Christiansen an, von dessen Oberkörper der Ball ins Gehäuse flog (51.). Es ging nun hin und her. Zuerst verpasste Mike Wunderlich mit einem Pfostenschuss den Ausgleich (60.), ehe Mielitz auf der Gegenseite gegen Garcia und Costly (beide 75.) spektakulär parierte. Nach einem von der Mannheimer Hintermannschaft schlecht verteidigten weiten Schlag war es schließlich Wunderlich, der zum 2:2 einschob (78.).

SV Waldhof Mannheim: Bartels; Marx, Just, Hofrath, Donkor; Costly, Saghiri, Christiansen, Garcia; Ferati (86. Shala); Martinovic (79. Boyamba). – FC Viktoria Köln: Mielitz; Gottschling (58. Koronkiewicz), Rossmann, Hajrovic, Holthaus; Klefisch, M. Fritz (46. Thiele); Handle (46. Risse), Wunderlich, Cueto; Bunjaku. – SR.: Hanslbauer (Stein). – Zuschauer: 2752. – Tore: 1:0 Ferati (7.), 2:0 Costly (20.), 2:1 Christiansen (51./Eigentor), 2:2 Wunderlich (78.).

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