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Flucht aus MoskauDeshalb hat Ex-FC-Trainer Gisdol Lokomotive verlassen

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Cheftrainer von Lokomotive Moskau, Markus Gisdol.

Moskau – Für Markus Gisdol war sein Abschied von Lokomotive Moskau im März als Konsequenz des russischen Angriffs auf die Ukraine alternativlos. „Als der Krieg ausgebrochen ist, habe ich schnell gemerkt, dass ich mit der Situation große Schwierigkeiten habe und damit nicht klarkomme“, sagte der frühere Bundesliga-Trainer des 1. FC Köln bei Sky: „Ich habe es nicht geschafft, mich auf Fußball zu konzentrieren. Es gab für mich keine andere Lösung, als den Verein zu verlassen.“

Knapp eine Woche nach Beginn der russischen Invasion in die Ukraine teilte der Hauptstadtclub Lokomotive im Fall Gisdol ohne Angabe von Gründen mit, man trenne sich von dem Trainer. Die Begründung für seinen Rücktritt nach nur viereinhalb Monaten lieferte Gisdol, dessen Assistent Lutz Siebrecht ebenfalls abreiste, selbst.

Krieg in Russland: Markus Gisdol spricht über seinen Abgang von Lokomotive Moskau

„Ich kann nicht in Moskau auf dem Trainingsplatz stehen, die Spieler trainieren, Professionalität einfordern und ein paar Kilometer weiter werden Befehle erteilt, die großes Leid über ein gesamtes Volk bringen. Das ist meine persönliche Entscheidung und hiervon bin ich absolut überzeugt“, wird Gisdol zitiert. Sein Ex-Club 1. FC Köln unterstützte die Entscheidung auf Twitter.

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„Fußballtrainer ist für mich der schönste Job der Welt. Ich kann meiner Berufung aber nicht in einem Land nachgehen, dessen Staatsführer einen Angriffskrieg mitten in Europa verantwortet." Das gehe nicht mit seinen Werten überein, sagte der 52-jährige Schwabe im März der „Bild“.

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Im November 2019 übernahm Markus Gisdol die stark gefährdete Geißbockelf auf einem Abstiegsplatz und bewahrte den FC vor dem Abstieg. Im April 2021 wurde er wieder entlassen. Vorher saß er bereits bei der TSG Hoffenheim und dem Hamburger SV auf der Trainerbank. (red/dpa)

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