2:3 nach Penaltys in SchwenningenKrise der Kölner Haie weitet sich aus

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Verteidiger Maury Edwards (l.) und die Kölner Haie durchlaufen weiter ein Tief.

Verteidiger Maury Edwards (l.) und die Kölner Haie durchlaufen weiter ein Tief.

Schwenningen – Die Kölner Haie rutschen immer tiefer in die Krise. Mittlerweile reicht es für die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp nicht mal mehr gegen Abstiegskandidaten der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zu einem Sieg. Mit dem 2:3 (0:1, 0:1, 2:0, 0:1) nach Penaltyschießen beim Tabellenvorletzten Schwenninger Wild Wings schlichen die KEC-Profis zum sechsten Mal in Folge als Verlierer vom Eis. Obendrein vergrößerte sich die dramatische Niederlagenserie auf zwölf Pleiten aus den jüngsten 14 Spielen. Maury Edwards klammerte sich an den einen Punkt für die Moral. „Wir sind nach einem 0:2-Rückstand zurückgekommen. Die Mentalität stimmt, die Jungs wollen“, erklärte der Verteidiger.

Uwe Krupp veränderte seine Mannschaft gegenüber dem 3:4 zwei Tage zuvor bei den ebenfalls abstiegsgefährdeten Bietigheim Steelers auf einer Position. Für Tomas Pöpperle rückte Justin Pogge zurück zwischen die Pfosten. Ansonsten vertraute der Haie-Coach jener Formation, die sich beim Liga-Neuling im Auslassen von Tormöglichkeiten überboten hatte. In Schwenningen machte der KEC lange Zeit genauso weiter. Nach etwas mehr als acht Minuten hatten sich die Gäste bereits ein Torschussverhältnis von 12:2 erarbeitet. Doch rein ging keine Scheibe. Die dickste Möglichkeit hatte Patrick Sieloff. Der Verteidiger knallte die Scheibe gegen den Pfosten (8.).

Köln kam vorerst nicht zu klaren Möglichkeiten

Danach gelang es den Wild Wings, das Geschehen ausgeglichener zu gestalten. Köln kam vorerst nicht mehr zu ganz klaren Möglichkeiten – und geriet kurz vor Ende des ersten Abschnitts sogar ins Hintertreffen. Nachdem Maxi Kammerer bei einem Schwenninger Konter per Schockschlag zu energisch zu Werke gegangen war, setzten sich die massiven Probleme des KEC im Penalty-Killing nahtlos fort. Diesmal war es Travis Turnbull, der dem schwächsten Unterzahl-Team der DEL einen Treffer einschenkte. Als die Hausherren in Formation gekommen waren, traf der frühere Kölner nach einem Querpass genau unter die Latte (19.).

Kurz nach Wiederbeginn legten die Schwarzwälder nach. Alexander Karachun nutzte bei Gleichzahl eine scharfe Hereingabe vor das Tor (24.). Erneut war es der Gegner, der bei der Verwertung seiner Möglichkeiten wesentlich effektiver agierte. Im Laufe des Drittels eroberten die Kölner wieder mehr Spielanteile. Ein Treffer wollte ihnen aber trotz insgesamt mehr als vierminütiger Überzahl im Mittelabschnitt weiter nicht gelingen. In der 44. Minute war der Bann dann doch gebrochen. Als bei Kölner Powerplay Getümmel vor dem Tor  herrschte, hämmerte Maury Edwards die Scheibe  im Nachsetzen in die Maschen. Zusätzliche Hoffnung keimte auf, als der KEC eine Unterzahl (46.) durch starke Abwehrarbeit überstand. Weil Tyson Spink aus kürzester Distanz am Kölner Pfosten scheiterte (52.), blieb die Partie weiter eng.

Hoffnungsschimmer für die nächste Zeit

Und tatsächlich gelang den Haien noch der Ausgleich. Jan Luca Sennhenn rettete die Gäste 92 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit mit einem verdeckten  Distanzschuss in die Verlängerung (59.). Dort vergab Schwenningens Colby Robak freistehend die beste Chance (65.). Im Penaltyschießen traf dann ausschließlich der Gegner. Brett Pollock und Turnbull verwandelten, Jon Matsumoto und Andreas Thuresson vergaben.

Immerhin gibt es einen Hoffnungsschimmer. Durch die Absagen der nächsten beiden Heimspiele gegen den EHC Red Bull München und die Iserlohn Roosters sind die Kölner erst am 14. Januar bei den Krefeld Pinguinen wieder im Einsatz. Nach der Terminhatz der vergangenen Wochen bietet die spielfreie Woche Zeit, an den Defiziten zu arbeiten. Genügend Trainingsinhalte sind vorhanden. Kölner Haie: Pogge; Edwards, Mo. Müller; Zerressen, Sieloff; Oblinger, Sennhenn; Glötzl; Thuresson, Kammerer, Uvira; Üffing, Sill, Chrobot; Ma. Müller, Olver, Howden; Ferraro, Matsumoto, Barinka. – SR.: Hoppe/Reneau.– Tore: 1:0 Turnbull (18:11/PP1), 2:0 Karachun (23:13), 2:1 Edwards (43:27/Matsumoto/PP1), 2:2 Sennhenn (58:28/Ma. Müller, Olver), 3:2 Pollock (Penalty). – Strafminuten: Schwenningen 8; Köln 6.

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