Interview mit Haie-Stürmer Marcel Müller„Für uns hatte Corona auch seine gute Seite“

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Haie-Stürmer Marcel Müller

  • Marcel Müller (31) dürfte zu den wenigen Profis der Kölner Haie gehören, die eine positive Erinnerung aus der Saison 2019/20 mitgenommen haben.
  • Der Stürmer feierte im Oktober 2019 nach 17 Monate Verletzungspause sein Comeback und war im November gleich DEL-Spieler des Monats.
  • In der nächsten Saison möchte Müller mit dem KEC auch sportlich wieder erfolgreich sein und gesund bleiben.

Köln – Herr Müller, es ist Ferienzeit und sie werden am Donnerstag 32 Jahre alt. Wie geht es Ihnen und vor allem Ihrem Knie?

Wir sind in Ober-Österreich im Familienurlaub und gerade auf einem Berg oben angekommen. Das war eine gute Trainingseinheit. Dem Knie geht es also sehr gut. Ich habe keine Probleme und verfolge wie die anderen Jungs den Trainingsplan. Bei mir liegt der Fokus auf Sprüngen, Sprints, Krafterhaltung und Beweglichkeit.

Haben Sie denn auch den Corona-Lockdown gut und fit überstanden?

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Für mich persönlich war es okay. Uns als Familie geht es mit den beiden Kindern gut. Wir waren viel Zuhause, aber auch viel draußen im Garten und hatten eine Menge Zeit für uns. Mein dreijähriger Sohn Theo hat zum Beispiel Inliner-Fahren gelernt.

Und die Fitness?

Ich fühle mich wirklich sehr, sehr gut. Für mich könnte es sofort losgehen. Ich habe sogar Gewicht verloren. Direkt nach der Verletzung war ich bei 111 Kilogramm, als ich dann wieder gespielt habe bei 106. Normal spiele ich mit 104 und im Moment bin ich bei 101 Kilogramm.

Hinter den Haien liegt eine sportlich verkorkste Saison mit der brutalen Serie von 17 Niederlagen in Folge. Jetzt ist Uwe Krupp als Trainer zurück. Sie kennen sich gut, was erwarten Sie von Ihm?

Für uns als Haie hatte Corona auch seine gute Seite, weil niemand mehr über das Verpassen der Playoffs und unsere Serie gesprochen hat sondern nur darüber, dass es keinen Meister gibt. Aber im Ernst, ich möchte über die Saison auch nicht mehr sprechen.

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Ich freue mich jetzt auf die Zusammenarbeit mit Uwe und bin echt gespannt, wie es wird. Mein erster Eindruck ist, dass er sich seit unserer ersten gemeinsamen Zeit in Köln als Trainer weiter entwickelt hat.

Niemand kann genau sagen, wann es wieder losgeht. Was meinen Sie?

Ach, in der Corona-Zeit hat jeder so seine eigenen Sicht auf die Dinge. Ich persönlich glaube nicht daran, dass die Saison pünktlich Mitte September startet. Ich bereite mich normal vor und wenn es dann noch einmal vier Wochen länger dauert, werden wir das hinbekommen.

Den DEL-Clubs drohen Geisterspiele oder nur eine Teilzulassung von Fans. Können Sie sich Spiele in der LanxessArena ohne Zuschauer vorstellen?

Ja, kann ich, wenn es nötig sein sollte. Uns macht es einfach so viel Spaß Eishockey zu spielen, dass wir uns sicher damit arrangieren könnten. Aber nur für ein paar Partien, denn mit Fans macht es natürlich mehr Spaß und die DEL-Clubs sind ja nun mal in hohem Maße von den Ticketeinnahmen abhängig.

Apropos Geld: Die DEL hat für die Lizenzierung von den Clubs angesichts der finanziellen Probleme durch Corona einen Gehaltsverzicht der Spieler gefordert. Die Haie haben eine Lösung gefunden. Sind Sie als Spieler damit zufrieden?

Dass wir als Spieler den Club und seine Angestellten in so einer Zeit unterstützen ist selbstverständlich. Ich finde, wir haben hier in Köln mit die beste Lösung in der ganzen DEL gefunden, die auch besser ist als der Vorschlag der DEL. Uns war es wichtig, dass wir als Mannschaft einstimmig hinter dieser Lösung stehen. Niemand ist unzufrieden und alle Profis werden gleich behandelt. Und die Förderlizenzspieler bekommen weiter ihr volles Gehalt.

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