Kölner HaieAlexander Oblinger und Maury Edwards fallen verletzt aus

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Oblinger

Alexander Oblinger

Köln – Für Alexander Oblinger endete der 32. Geburtstag im Krankenhaus. Dorthin war der Angreifer der Kölner Haie am Sonntagabend transportiert worden, nachdem er bei der 3:4-Heimniederlage gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven mit voller Wucht gegen die Bande gerasselt war. Passiert war das Unglück gleich zu Beginn, als Oblinger bei einem Konter der Gäste noch versucht hatte, Ross Mauermann am Führungstor zu hindern. Daraufhin schleppte er sich direkt in die Kabine – und kam nicht mehr zurück.

Die durchgesickerte, aber vom Club nicht offiziell bestätigte Diagnose Wadenbeinbruch ließ das vierte sieglose Spiel in Folge in der Gruppe Nord der Deutschen Eishockey Liga (DEL) aus KEC-Sicht in den Hintergrund rücken. Zumal es für die Haie sogar noch schlimmer kam: Der bislang stark aufspielende Offensiv-Verteidiger Maury Edwards verletzte sich ebenfalls und fällt laut Krupp für „unbestimmte Zeit“ aus.

Viele schwere Blessuren in noch junger Saison

Oblinger und Edwards sind nach Sebastian Uvira (Muskelverletzung im Leistenbereich) die nächsten Haie-Spieler, die sich in der noch jungen Saison eine schwerere Blessur zugezogen haben und dem nicht gerade tief besetzten Kölner Team länger fehlen werden. Deshalb wird Sturm-Nachverpflichtung Landon Ferraro am Dienstag (20.30 Uhr, Magenta Sport) in der Partie bei den Eisbären Berlin wahrscheinlich erstmals zum Einsatz kommen.

Alles zum Thema Uwe Krupp

Neben personellen Sorgen machen den Haien inzwischen auch sportliche Probleme zu schaffen. Hauptgrund ist das anhaltend schwache Abwehrverhalten. Gegen Bremerhaven war es dem KEC erneut nicht gelungen, die Defensive zu stabilisieren. Nach acht Spielen haben die ebenso nicht sattelfesten Goalies Justin Pogge und Hannibal Weitzmann die Scheibe bereits 33 Mal aus dem eigenen Gehäuse fischen müssen. Damit stellen die Kölner die zweitschwächste Abwehr der DEL. Nur das punktlose Nord-Schlusslicht Krefeld Pinguine agiert defensiv noch labiler. „Bei der Anzahl der Gegentore haben wir Arbeit vor uns“, wiederholte Trainer Uwe Krupp bekannte Defizite. Als größte Schwäche erweist sich nach wie vor das anfällige Unterzahlspiel, das den Kölnern zwei weitere Gegentreffer einhandelte.

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Weil sich der KEC aber wiederum auf sein eigenes Powerplay verlassen konnte, war es ihm gelungen, Spitzenreiter Bremerhaven auf Augenhöhe zu begegnen. „Unser Überzahlspiel hat uns im Spiel gehalten“, meinte Krupp mit Blick auf die Ausgleichstore von Jon Matsumoto (1:1/10.) und Jason Akeson (2:2/19.) jeweils bei einem Mann mehr. Nach der ersten Kölner Führung durch James Sheppard (30.) und dem prompten Bremerhavener Powerplay-Tor zum 3:3 hatten beide Mannschaften Chancen auf den Sieg. Das glücklichere Ende verbuchten schließlich die Norddeutschen für sich. 74 Sekunden vor dem Ende traf Cory Quirk mit einem noch abgefälschten Distanzschuss zum entscheidenden Tor.

„Uns hat etwas das Glück gefehlt“, ärgerte sich Uwe Krupp über das späte Gegentor, das die Kölner zumindest um einen Zähler brachte. Am Einsatz seines Teams hatte der Haie-Coach derweil erneut nichts auszusetzen: „Die Jungs versuchen alles, was in ihren Möglichkeiten liegt, um zu gewinnen. Moral und Kampfgeist der Mannschaft sind wirklich beeindruckend, und sie spielt auch gutes Eishockey. Das stimmt mich optimistisch.“

Dennoch reist der KEC als krasser Außenseiter in die Hauptstadt. Krupp skizziert die Ausgangslage wie folgt: „Wir haben einige Sachen, auf denen wir aufbauen können, und einige Dinge, an denen wir arbeiten müssen. Das wird in Berlin wieder auf dem Prüfstand stehen.“ Beim ersten Duell mit den Eisbären waren die Haie chancenlos geblieben und mit 0:5 untergegangen. Torhüter Hannibal Weitzmann forderte deshalb umso mehr, trotz des aktuellen Negativlaufs den Kopf nicht hängen zu lassen: „Wir müssen weiter ackern.“

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