Kölner Haie nach NiederlageNur noch ein kleines Fünkchen Hoffnung auf Play-Offs

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Kölner Haie gegen Straubing

Jan-Luca Sennhenn kommt vor Sven Ziegler  und Tim Brunnhuber an den Puck.

Köln – Uwe Krupp ist kein Freund der Mathematik. War er noch nie und wird er wohl auch nicht mehr werden. Es interessierte den Trainer der Kölner Haie nach der bitteren 4:5 (1:2, 2:0, 1:3)-Heimniederlage  am späten Mittwochabend gegen die Straubing Tigers deshalb auch herzlich wenig, wie es zwei Spieltage vor Ende der Hauptrunde in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) um die Playoff-Chancen seiner Mannschaft bestellt ist. Um es kurz zu sagen: Sie sind nur noch theoretischer Natur.

Angesichts des Rückstands auf die Konkurrenz müsste es für Wolfsburg, Iserlohn und Düsseldorf schon mit dem Teufel zugehen,  damit die Haie noch auf Platz vier in der der Nord-Division vorrücken könnten. „Was passiert, passiert. Es müsste aber schon einiges für uns laufen, damit es noch klappt“, ordnete Uwe Krupp die einfache Gleichung auch ohne Rechenschieber richtig ein. Schon ein Iserlohner Sieg im Nachholspiel in Ingolstadt würde auch die letzten Hoffnungen der Kölner zunichtemachen.

Der achtfache deutsche Eishockey-Meister wird also wie schon in der durch Corona abgebrochenen Saison 2019/20 die Playoffs verpassen. Das ist  sportlich gesehen natürlich nicht schön, tut dem klammen Club wirtschaftlich aufgrund der nicht zugelassenen  Zuschauer aber längst nicht so weh, als dürfte er vor Fans spielen. Der KEC generiert den Großteil seines Umsatzes aus dem Ticketverkauf und Merchandising-Bereich. Mit mehr als 13.000 Zuschauern pro Heimspiel waren die Haie in der Saison 2019/20 Publikums-Krösus in der DEL.

Am Ende waren es zu viele Fehler

Ein Sieg gegen die in der Süd-Division um Platz vier kämpfenden  Straubinger hätte die Chancen   für das Erreichen des Playoff-Viertelfinals  aufrecht erhalten. Nach einem  fehlerhaften ersten Drittel und einem 1:2-Rückstand sah es nach 40 Minuten auch so aus, als sollten die Haie  nach dem 5:3 am Sonntag bei den Tigers auch das Rückspiel für sich entscheiden können. KEC-Topscorer Jason Akeson   und das erste Saisontor von Geburtstagskind Kevin Gagné (29) drehten die Partie. „Wir haben alles versucht. Am Ende haben wir in den entscheidenden Momenten aber zu viele Fehler gemacht und Straubing immer wieder zurück ins Spiel gelassen. Die Tigers haben dann ihre Chancen im richtigen Moment genutzt“, erklärte Krupp.

Vor allem Justin Pogge hatte einen rabenschwarzen Abend erwischt und war dabei in alte fehlerhafte Muster zurückgefallen. Der Haie-Goalie verschuldete das 0:1 von Chasen Basily (1.) und sah auch beim 3:3 von Andreas Eder nicht gut aus. Das 4:4 von Frederik Eriksson (51.) ging ebenfalls auf die Kappe des 34-Jährigen, der zuletzt vier Mal hintereinander gute Leistungen gezeigt hatte und den Haien dabei jedes Mal die Chance gab zu punkten.

Moritz Müller saß beim Siegtor auf der Bank

Tragisch war schon fast, dass das Siegtor der Straubinger fiel, nachdem Moritz Müller auf die Strafbank musste. Der Kapitän war im Eifer des Gefechts mit Sven Ziegler zusammengeprallt. Die Schiedsrichter werteten die Aktion als Beinstellen und schickten den 34-Jährigen ausgerechnet in seinem 900. DEL-Spiel im Trikot der Haie für zwei Minuten raus. Kael Mouillierat nutzte dann in der daraus resultierenden Überzahl einen Stellungsfehler von KEC-Verteidiger Colin Ugbekile und ließ Pogge keine Chance. Da nützte es den Haien am Ende auch nichts, dass sie offensiv überzeugten und Tigers-Goalie  Sebastian Vogl, der zuletzt in vier von fünf Auswärtsspielen ohne Gegentor geblieben war, viermal einschenkten.

„Rechnerisch ist die Playoff-Teilnahme noch möglich. Sollte es nicht klappen, haben wir es nicht in den letzten fünf Spielen verspielt“, erklärte Haie-Verteidiger  Dominik Tiffels.  Die defensive Fehleranfälligkeit der Kölner war im gesamten Saisonverlauf einfach zu hoch.  Zum Saisonausklang geht es für die Haie am Freitag zunächst nach Nürnberg.   Am Sonntag in Schwenningen wird dann wohl das letzte Saisonspiel stattfinden.  

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