Torwart-TalentPhilipp Maurer will bei den Haien den nächsten Schritt wagen

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Philipp Maurer (19) gilt als eines der größten Torhüter-Talente Deutschlands.

Köln – Philipp Maurer hat seinem neuen Club schon so manche Nerven gekostet. Als das Torwart-Talent noch für den EV Landshut die Scheiben wegfischte, machte er den Kölner Haien das Leben in der U20-Eliteliga des Deutschen Eishockey-Bundes ein ums andere Mal schwer. Maurer hatte seine helle Freude daran, den turmhohen Favoriten zu ärgern: „Für uns war es etwas Großes, gegen Köln zu spielen. Wir haben versucht, ihnen ein Bein zu stellen.“ Obwohl der KEC die Mehrzahl der Partien gegen die Niederbayern für sich entschied, hatte Maurer einen Platz im Notizbuch von Rodion Pauels sicher.

„Es war immer extrem schwer, Philipp zu überwinden. Wir sind öfters an ihm verzweifelt“, blickt der bisherige Cheftrainer der Kölner U20-Mannschaft zurück.

Bester Schlussmann

Als nach einem dieser Spiele gegen den KEC das Handy seines Agenten klingelte, war Philipp Maurer dennoch „baff“. Das Angebot aus Köln, zur Saison 2020/21 in die Deutsche Eishockey Liga (DEL) befördert zu werden, machte den besten Schlussmann der abgelaufenen U20-Eliteliga-Saison mächtig stolz: „Das war eine wahnsinnige Überraschung. Ich habe mich riesig gefreut.“ Für den 19-jährigen, frischgebackenen Industrie- und Feinwerkmechaniker war schnell klar, die Chance ergreifen zu wollen: „Ich habe ein super Konzept vorgestellt bekommen. Der Schritt kam für mich genau zur richtigen Zeit.“

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Vorbildlichster Nachwuchsspieler der Saison

Maurers bisherige Eindrücke bestätigen ihn in seiner Entscheidung: „Hier ist alles viel größer, professioneller. Ich bin von den Jungs ohne Probleme aufgenommen worden. Es macht mir riesig Spaß, mit ihnen auf dem Eis zu stehen.“ Dort schätzt der 1,85 Meter große und 80 Kilogramm wiegende Rechtsfänger die Möglichkeit, in Jonas Forsberg von einem Experten ausgebildet zu werden, ganz besonders: „Jonas ist ein super Torwarttrainer. Mit jemandem mein Spiel analysieren zu können, ist mir in den vergangenen Jahren nicht geboten worden.“

Auch von Gustaf Wesslaus Nachfolger, dem kürzlich in Köln eingetroffenen Kanadier Justin Pogge (34), möchte sich Maurer einiges abschauen: „Er hilft mir, gibt mir Tipps, wie ich noch schneller und größer werden kann.“ Erfahrungen, die Maurer nach Einschätzung von Rodion Pauels noch besser machen werden: „Ich traue Philipp zu, dadurch noch einmal einen großen Schritt zu machen. Er ist sehr fleißig und ehrgeizig und gehört in seinem Jahrgang zu den deutschen Toptorhütern“, sagt der zukünftige Geschäftsführer und Sportliche Leiter der Kölner Junghaie. Diese Werte wussten sie auch in Maurers Heimatverein zu schätzen. Deshalb wurde der Goalie zum Abschied aus Landshut mit dem renommierten Alois-Schloder-Pokal ausgezeichnet, der den vorbildlichsten Nachwuchsspieler der Saison ehrt.

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Beim KEC ist der gebürtige Landshuter anstelle von Bastian Kucis als neue Nummer drei hinter Justin Pogge und Hannibal Weitzmann eingeplant. Maurer soll behutsam aufgebaut werden und Spielpraxis zunächst beim Kooperationspartner EC Bad Nauheim in der DEL2 sammeln. Die Trainingseinheiten bei den Haie-Profis will Maurer nutzen, „um mich zu zeigen. Ich will immer mein Bestes geben und schaue Schritt für Schritt“.

Zu diesem Weg gehörte auch die Berufung in den Kader der U20-Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaft in Tschechien im vergangenen Winter. „Es war zwar schade, dass ich nicht zum Einsatz gekommen bin. Aber allein die Erfahrung war ein Highlight“, meint Philipp Maurer. An seinem nächsten sportlichen Höhepunkt arbeitet er bereits: „In der Lanxess Arena einzulaufen – wer träumt da nicht von?“

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