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Verkorkster WechselDrew LeBlanc will wohl nicht mehr zu Kölner Haien

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Drew Leblanc

Köln – Geschäftsführer Philipp Walter möchte auch auf hartnäckige Nachfrage kein Statement abgeben. Trainer Uwe Krupp hält sich ebenso bedeckt. Wenn schon zwei der wichtigsten beiden Entscheidungsträger der Kölner Haie absolut nichts sagen wollen, dreht es sich ganz offensichtlich um eine knifflige Angelegenheit. Es geht um Drew LeBlanc. Der vergangene Saison in Diensten der Augsburger Panther stehende Mittelstürmer hat nach Informationen dieser Zeitung bei den Haien einen gültigen Vertrag für die Spielzeit 2020/21 unterschrieben. Fakt ist aber ebenso, dass der 30-jährige US-Amerikaner nicht mehr gewillt ist, diesen Vertrag auch zu erfüllen.

Vor allem wegen Ziehvater Mike Stewart gefolgt

Die Gründe für den Sinneswandel des spielstarken Centers liegen auf der Hand. Die Verhandlungen über den Wechsel von Augsburg nach Köln hat neben dem im Februar geschassten Manager Mark Mahon vor allem Mike Stewart geführt. Der zu Beginn der Saison 2019/20 mit viel Vorschusslorbeeren zu den Haien gekommene Trainer hat in Augsburg vier Jahre lang erfolgreich mit LeBlanc zusammengearbeitet und ihn zu einem Schlüsselspieler der Panther entwickelt. Nachvollziehbar also, dass der US-Boy dem Ruf seines Ziehvaters ins große Köln folgte, um den nächsten Schritt in der Deutschen Eishockey Liga zu gehen und einen höher dotierten Vertrag zu unterschreiben. Nach Informationen der Augsburger Allgemeine hatten die Panther alles versucht, um den Vertrag mit LeBlanc zu verlängern und sich dabei finanziell zur Decke gestreckt.

Wechsel nach Köln nicht mehr im Sinn

Als die Haie Mike Stewart nach 17 Niederlagen in Folge noch im Februar die Papiere ausstellten, änderte LeBlanc seine Meinung. Seinen Wechsel nach Köln hatte er fest an Mike Stewart geknüpft, mit dem er in Gary Seigo (Optima World Sports) sogar denselben Berater hat. In Augsburg kamen schon im März Gerüchte auf, dass der Center aus privaten Gründe nicht mehr nach Köln wolle. Seine Frau Chelsea und seine beiden in Augsburg geborenen Kindern würden die Fuggerstadt nicht verlassen wollen. Schon im Sommer 2018 war ein kolportierter Wechsel LeBlancs nach München wohl am Veto der Familie gescheitert.

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Wer Uwe Krupp in seiner ersten Amtszeit als Haie-Trainer erlebt hat, weiß dass er wenig Sinn darin sieht, einen Spieler in seiner Mannschaft zu haben, der nicht aus freien Stücken da ist. Zumal LeBlanc nicht der erste Spieler wäre, der aus einem kleineren DEL-Club wie Augsburg kommt und mit den hohen Erwartungen und dem anderen Umfeld in Köln Probleme bekommen könnte. Ein starkes Indiz für diese These ist, dass Krupp mit James Sheppard (31) einen Center zum KEC gelotst hat, der den Druck eines Großstadtclubs aus Berlin nicht nur gut kennt sondern auch bestens damit umgehen kann.

Vertragsauflösung steht im Raum

Da die Haie mit Zach Sill, Jon Matsumoto und Sheppard, der als Center ein anderer Spielertyp als LeBlanc ist, auf der Mittelstürmer-Position schon gut bestückt sind und auf dem Scouting-Zettel sicher weitere potenzielle Kandidaten aufgelistet sind, geht es im Fall LeBlanc aktuell in erster Linie um eine Auflösung seines Vertrags mit den Haien. Da die Augsburger den aus Duluth/Minnesota stammenden US-Amerikaner halten wollen und trotz des Kontrakts mit Köln noch nicht als Abgang vermeldet haben, steht womöglich eine finanzielle Forderung des KEC im Verhandlungsraum. Eine endgültige Lösung ist offensichtlich noch nicht gefunden, sonst hätten die Panther längst eine Vertragsverlängerung mit dem aktuell in der Heimat weilenden LeBlanc öffentlich gemacht.

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