Sieg gegen Fortuna KölnFC Viktoria Köln ist Mittelrheinpokalsieger 2022

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Viktoria Köln imago 210522

Elvin Jashari bejubelt seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 1:0 für Viktoria Köln.

Köln – Der FC Viktoria Köln ist Mittelrheinpokalsieger 2022. Der Drittligist bezwang am Samstagnachmittag den Erzrivalen SC Fortuna Köln im Finale 2:0 (1:0). 5567 Zuschauer sahen im Sportpark Höhenberg ein umkämpftes Endspiel – jedoch kein hochklassiges. Die Viktoria darf sich neben dem Titel auch über die Qualifikation für den DFB-Pokal 2022/23 freuen.

Die Tore

Nach gemächlicher Anfangsphase mit einer Chance pro Team und einer wohl schweren Knöchelverletzung von Fortunas Suheyel Najar (20.) ging die Viktoria in der 28. Minute mit ihrem zweiten Abschluss in Führung: Seymour Fünger hatte an der rechten Außenlinie einen Zweikampf gegen Daniel Buballa verloren. Viktorias Linksverteidiger legte den Ball flach in den Strafraum, wo Nachwuchsstürmer Elvin Jashari technisch anspruchsvoll ins rechte untere Eck vollendete.

Nach der Pause drängte die Fortuna auf den Ausgleich und kam nach einer Reihe von Eckbällen zu guten Chancen. Doch Dominik Lanius und Leon Demaj scheiterten an ihren Nerven. Die Höhenberger trafen hingegen nach ihrer ersten Torannäherung in Halbzeit zwei: Florian Heister hatte von der rechten Seite geflankt, im Zentrum traf der zur Pause eingewechselte Youssef Amyn per Kopf (58.).

Moment des Spiels

Um 18.23 Uhr durfte Viktoria-Kapitän Simon Handle die Mittelrheinpokal-Trophäe in den Höhenberger Himmel recken und die Saison der Kölner zu einem perfekten Ende bringen.

Spieler des Spiels

Elvin Jashari, der 19 Jahre alte Torschütze der Viktoria. Der Stürmer war bis Samstagnachmittag vor allem Anhängern des Nachwuchsfußballs ein Begriff – bis er überraschend in der Startelf von Trainer Olaf Janßen stand. Krankheitsbedingt waren alle etatmäßigen Angreifer des Profi-Kaders ausgefallen. Am Mittwoch hatte Jashari noch 115 Minuten mit der A-Jugend bei Viktorias Pokalfinal-Niederlage gegen den 1. FC Köln (0:2) absolviert. Sein zweites Endspiel binnen weniger Tage endete dank seiner Mithilfe mit einem Triumph.

Das war gut

Die Stimmung im Sportpark Höhenberg, der zwar gut besucht, aber bei weitem nicht ausverkauft war. Dennoch sorgten beide Fanlager für eine gute Atmosphäre. Und im Derby der Erzrivalen blieb es – bis auf einige handelsübliche Scharmützel – weitgehend friedlich. Nach Abpfiff feierte der Fortuna-Anhang seine zum vierten Mal in Folge in einem Pokalfinale unterlegene Mannschaft.

Das war schlecht

Die Chancenverwertung der Fortuna war desaströs – wie schon so oft in der zurückliegenden Regionalliga-Saison. Suheyel Najar, Dominik Lanius, Sascha Marquet und Leon Demaj ließen beste Möglichkeiten ungenutzt. Auch Trainer Alexander Endes Brechstangen-Methode, in der Schlussphase hatte er seine langen Innenverteidiger Jannik Löhden und Lanius ins Sturmzentrum beordert, brachte keinen Erfolg.

Das sagen die Trainer

Alexander Ende (Fortuna Köln): „Glückwunsch an Olaf und seine Mannschaft. Der Endspurt dieser Saison war herausragend gut für Viktoria mit Klassenerhalt und Pokalsieg. Ich bin sehr enttäuscht. Ich hätte der Mannschaft, dem Verein und mir zum Abschluss der Saison den Pokal gewünscht. Ich hatte das Gefühl, dass wir dran sind und wir diese zwei Jahre mit einem Donnerschlag beenden können.“

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Olaf Janßen (Viktoria Köln): „Wenn wir am Ende einer Saison, in der wir so viel gelitten haben, mit einen Pokalsieg durch zwei U-19-Spieler feiern, dann bin ich extrem stolz auf die Jungs. Es war nicht immer schön, aber das war auch nicht mein Plan. Der Titel ist das Sahnehäubchen auf dieser Saison.“

Das sagen wir

Viktoria Köln darf sich nach dem Klassenerhalt über einen verdienten Pokalsieg freuen. Die Höhenberger spielten abgeklärt, machten aus der Personalnot eine Tugend und gewannen dank zweier junger Stürmer aus der eigenen Jugend. Welchen Bundesligisten die Kölner in der kommenden Saison im Sportpark begrüßen dürfen, entscheidet sich bei der Auslosung am 29. Mai.

Beim SC Fortuna endet die zweijährige Amtsperiode von Trainer Ende mit einer weiteren Enttäuschung, nachdem der Südstadt-Klub bereits in der Regionalliga mit Platz fünf hinter seinen Erwartungen geblieben war.

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