Noch fünf Punkte fehlenKölner Leon Draisaitl jagt den Sturm-Rekord

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Ausnahmekönner: Der Kölner Leon Draisaitl gehört auch in dieser Saison in der NHL zu den Superstars.

Ausnahmekönner: Der Kölner Leon Draisaitl gehört auch in dieser Saison in der NHL zu den Superstars.

Edmonton/Köln – Marco Sturm wird es schon vor längerer Zeit geahnt, wahrscheinlich sogar gewusst haben. Sein Titel als bester deutscher Scorer in der NHL ist nichts für die Ewigkeit. 1006 Spiele hat der ehemalige Eishockey-Bundestrainer und aktuelle Assistenz-Coach der Los Angeles Kings in besten Liga der Welt absolviert und dabei großartige 509 Scorerpunkte (251 Tor/258 Vorlagen) gesammelt. Leon Draisaitl wird sein Vorbild noch in dieser Saison ablösen. Der gebürtige Kölner steht nach nur 480 Partien für die Edmonton Oilers bei sagenhaften 505 Punkten (199/306) und ein Ende ist nicht in Sicht.

Fünf Punkte fehlen Leon Draisaitl also noch, um die deutsche Geschichte in der NHL neu zu schreiben. Wohl kein Problem für den 25-Jährigen. Allein beim 4:2 in dieser Woche gegen die Ottawa Senators mit Rookie Tim Stützle steuerte der Superstar drei Tore und eine Vorlage bei. Draisaitls Treffer zum 2:1 setzte dabei die Gesetze der Physik außer Kraft. „So einen Schuss bekommen nur wenige Spieler auf der Welt hin – und Leon ist einer davon“, schwärmte kein Geringerer als der aktuelle NHL-Topscorer und Draisaitl-Sturmpartner Connor McDavid. Draisaitl stand mit seinem gesamten Körper hinter der Torlinie und traf dennoch aus diesem nahezu unmöglichem Winkel.

„Das war natürlich etwas verrückt. Ich habe den Torhüter aus den Augenwinkeln gesehen und einfach versucht, ihn zu überraschen“, sagte der 25-Jährige und gab zu: „Da war auch eine Menge Glück dabei.“ Mehr Können als Glück sind indes Draisaitls konstant starken Auftritte. Insgesamt kommt er in dieser Saison schon auf 22 Tore und 39 Assists. Nur McDavid (68 Punkte) liegt noch vor dem Kölner. Draisaitl dürfte es auch kaum gestört haben, dass er beim nächsten Sieg gegen die Senators am Freitag (3:1) ohne Punkte blieb. Schon gegen Calgary (Samstag) und Vancouver (Montag) kann er munter weiter nach Sturms Bestmarke jagen.

Der deutsche NHL-Star hat aber noch viel Größeres vor: „Wir kommen jetzt alle in ein Alter, in dem es Zeit wird, was zu gewinnen.“ In seinen sechs Jahren in Edmonton hat er nur einmal das Playoff-Achtelfinale erreicht. „Ich glaube, dass wir noch ein paar Schritte nach oben machen können. Ich glaube, dass wir auf einem guten Weg sind, aber dass wir als Mannschaft besser spielen können“, sagte Draisaitl. Die NHL-Konkurrenten müssen sich in diesem Jahr wohl warm anziehen.

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