„Ein Basketball-Verrückter“Neuer Baskets-Coach auf Stippvisite am Telekom Dome

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Der neue Coach Tuomas Iisalo (r.) mit Michael Wichterich am Telekom Dome.

Der neue Coach Tuomas Iisalo (r.) mit Michael Wichterich am Telekom Dome.

Bonn – Sie kannten sich seit fünf Jahren als Kontrahenten von den Duellen zwischen den Telekom Baskets Bonn und den Crailsheim Merlins. Aber das waren unter dem Druck eines Bundesligaspiels hektische und oberflächliche Begegnungen.

Aber in dieser Woche, in der der Finne Tuomas Iisalo, der ab 1. Juli neuer Cheftrainer der Baskets wird, schon für vier Tage bei seinem neuen Verein war, konnte sich der Baskets-Sportmanager Michael Wichterich einen viel fundierteren Eindruck von dem 38-Jährigen machen, als er mit ihm in stundenlangen Gesprächen über die zukünftige Mannschaft diskutierte.

Lukosius liebäugelt mit Wechsel an ein US-College

Sein Fazit: „Er ist in der Sache super engagiert. Man merkt jetzt schon: Was Basketball angeht, ist er im positiven Sinne ein extrem Verrückter“, sagt Wichterich: „Wie er über die Sachen redet, wie er die Dinge bewertet, was für ihn wichtig ist – das alles ist schon auf einem besonderen Niveau“, hat Iisalo gehörigen Eindruck hinterlassen.

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Der Finne ist auch direkt in die Arbeit an der Zusammenstellung des neuen Teams eingestiegen. Wichterich: „Er ist ein Trainer, der es gewohnt ist, selbst Kontakt zu Agenten von Spielern aufzunehmen und Verhandlungen zu führen.“ Wichterich und Iisalo haben sich das aufgeteilt und einen Fahrplan erstellt, wer welchen Spieleragenten anspricht – je nachdem, wer den besseren Draht zu diesen wichtigen Vermittlern im Hintergrund hat: „Das ist sehr gut angelaufen“, sagt Wichterich.

Dragons Rhöndorf

Jacob Engelhardt verlässt den frisch gebackenen Drittligisten Dragons Rhöndorf nach nur einem Jahr wieder. Der Aufbauspieler kam in vier Spielen auf durchschnittlich 3,3 Punkte, 3,8 Assists und 2,0 Rebounds. (lh)

Obwohl diese personellen Dinge einer strengen Vertraulichkeit unterliegen, war Wichterich in einigen Fällen doch bereit, den Standpunkt der Baskets präzise zu beschreiben. So macht er keinen Hehl daraus, dass die Weiterverpflichtung des 18-jährigen Supertalents Simonas Lukosius für die Baskets ein vorrangiges Ziel ist. Aber: Der Deutsch-Litauer liebäugelt mit einer Alternative: an ein College in den USA zu wechseln: „Dieser Wunsch ist bei ihm recht stark. Wir haben frühzeitig signalisiert, dass wir mit ihm längerfristig weitermachen wollen. Er weiß, wie seine Rolle bei uns aussehen soll. Jetzt liegt es an ihm zu sagen, ob er das machen will oder nicht. Das ist Stand der Dinge“, erläutert Wichterich.

Es gab kein Vertragsangebot der Baskets für Binapfl

Ähnlich die Situation um Kapitän Anthony „T.J.“ DiLeo: Die Baskets wollen ihn halten, er muss sich entscheiden: „Wir haben unser Interesse klar und frühzeitig dokumentiert. Der Ball liegt jetzt nicht mehr bei uns, sondern bei ihm.“ Dass DiLeo über seine spielerischen Qualitäten hinaus einen besonderen Stellenwert für die Teamchemie hat, drückt Wichterich in besonderen Worten aus: „Die Beziehung zu T.J. ist eine andere als zu jedem anderen Spieler.“

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Dass Kilian Binapfl in dieser Woche für drei Jahre beim Ligakonkurrenten Gießen unterschrieben hat, haben die Baskets selbst veröffentlicht. Wichterich räumt auf Anfrage ein, dass es von den Baskets auch kein neues Angebot gegeben habe und begründet dies diplomatisch: „Unser Eindruck war schon, dass es für ihn positiv ist, woanders durchzustarten.“

Iisalo widmete sich derweil beim ersten Besuch in Bonn auch dem zweiten Thema, das ihm auf den Nägeln brennt: für sich, seine Frau und die drei Kindern ein Haus oder eine Wohnung mit mindestens fünf Zimmern und Garten zu finden. Auf ihrer Facebook-Seite baten die Baskets auch ihre Fans um Tipps.

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