Baskets entzaubern OldenburgPokalauftakt bei Baskets - Zweites Spiel abgesetzt

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„Maskenmann“ Strahinja Micovic (r.) hier im Kampf mit Oldenburgs Nathan Boothe.

„Maskenmann“ Strahinja Micovic (r.) hier im Kampf mit Oldenburgs Nathan Boothe.

Bonn – Damit hätten selbst die größten Optimisten nicht gerechnet: Die Telekom Baskets schafften erneut eine große Überraschung, als sie am Samstagabend in ihrem ersten Gruppenspiel des BBL-Pokals den Favoriten aus Oldenburg mit 90:76 (21:17, 23:19, 22:17, 24:23) entzauberten.

Damit wird die Partie am nächsten Samstag gegen Titelverteidiger Alba Berlin zum Spitzenspiel, in dem die Bonner sogar um den Gruppensieg und ihre Chance kämpfen werden, zum Finalturnier Anfang November in München zu fahren.

Leon Kratzer dreht nach der Pause mächtig auf

Im ersten Pflichtspiel der Saison schienen die Bonner in den ersten Minuten an der Dominanz von Oldenburgs Star-Center Rasid Mahalbasic zu verzweifeln. Er markierte sieben der ersten neun Gästepunkte (4:9). Aber die Baskets wuchsen schnell an der Aufgabe, packten in der Verteidigung energischer zu, hatten vorne eine gute Schussauswahl und drehten die Partie binnen weniger Minuten.

Aus einem 10:14-Rückstand machten sie noch im Auftaktviertel auch durch zwei Dreier von Josh Hagins mit einem 11:1-Lauf eine 21:15-Führung (10.). Und sie blieben weiter auf dem Gaspedal. Nach 13 Minuten führten sie erstmals zweistellig (28:18) und schraubten den Abstand in der Folge weiter in die Höhe. Als auch T.J. DiLeo, Chris Babb und Deividas Gailius Dreier trafen, DiLeo ein weiteres Drei-Punkte-Spiel draufpackte, lagen die Hausherren gar mit 17 Zählern in Front (39:22).

Nicht richtigen Kräfteverhältnisse

Natürlich entsprach das nicht den wahren Kräfteverhältnissen. Die Gäste, die in der ersten Hälfte nur einen einzigen Dreier trafen, schraubten die Intensität vor allem in der Defense hoch, streuten so Sand ins Bonner Offensivspiel und verkürzten mit einem 9:0-Lauf auf 39:31 (17.). Aber diesen Abstand verteidigten die Baskets mit aller Energie bis zum Kabinengang (44:36).

Im dritten Viertel hatte Leon Kratzer, der hier zwölf seiner 21 Punkte sammelte, viele gute Szenen, als er den Hünen Mahalbasic und den Ex-Bonner Martin Breunig per Hakenwurf überwand oder die Kugel per Tipp-In durch die Reuse drückte. Und als auch „Maskenmann“ Strahinja Micovic (er trug einen Gesichtsschutz wegen seines Nasenbeinbruchs) einen Fernschuss ins Ziel brachte, wuchs der Abstand wieder auf 15 Zähler (62:47, 27.).

Pulver noch nicht verschossen

Der Favorit hatte sein Pulver aber noch nicht verschossen. Im Schlussabschnitt fielen bei Oldenburg jetzt auch die Dreier, die Gäste legten einen 13:4-Run hin – fünf Minuten vor Schluss war der Fight beim 72:69 wieder völlig offen. Bonn wankte, fiel aber nicht, sondern konterte eiskalt: Babb krönte einen 13:0-Spurt mit zwei Dreiern zum 85:69 (38.) und ließ kurz darauf einen Acht-Meter-Kunstschuss zum 88:71 folgen – darauf hatte Oldenburg keine Antwort mehr.

Während Gästecoach Mladen Drijencic den Bonnern zu „einem völlig verdienten Sieg“ gratulierte, freute sich Baskets-Coach Igor Jovovic, dass „die Motivation auf dem nötigen Niveau“ war. Und: „Wir haben den Ball über 40 Minuten gut bewegt.“ Einziger Wermutstropfen war die Verletzung von Center James Thompson, der schon vor der Pause wegen Schmerzen in der Leistengegend raus musste.

Das für Sonntagabend geplante zweite Spiel der Gruppe A in Bonn zwischen  Berlin und Braunschweig ist  fünf Stunden vor Spielbeginn von der BBL vorsorglich abgesetzt worden. Sie begründete das damit, dass ein Berliner Spieler am Samstag positiv auf Corona getestet wurde.

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Baskets (Punkte/3er): Pollard (4), Thompson (6), Micovic (11/1), Hagins (14/2), Babb (14/4), Lischka (5), DiLeo (9/1), Gailius (6/1), Kratzer (21); Rebounds: 31 (Kratzer 7); Assists: 17 (Hagins 4); Trefferquote Feld: 55 % (35/64); Dreierquote: 38 % (9/24); Freiwurfquote: 61 % (11/18).

Oldenburg (Punkte/3er): Hobbs (2), Hornsby (7/2), Herrera (12), Tadda (3/1), Pressey (11/3), Paulding (6), Schwethelm (2), Breunig (2), Mahalbasic (20), Boothe (11); Rebounds: 26 (Schwethelm 8); Assists: 15 (Herrera 4); Trefferquote Feld: 49 % (26/53); Dreierquote: 33 % (6/18); Freiwurfquote: 82 % (18/22).

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