Champions LeagueAus der Telekom Baskets vor leeren Rängen

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Joshiko Saibou kommt vor leeren Tribünen zum unbedrängten Korbleger.

Joshiko Saibou kommt vor leeren Tribünen zum unbedrängten Korbleger.

Bonn – Keine Stimmung, kein Erfolg: Die Telekom Baskets Bonn brachen am Dienstagabend vor leeren Rängen im Telekom Dome wie im ersten Spiel erneut im Schlussviertel ein und unterlagen gegen AEK Athen mit 86:90 (24:23, 25:22, 17:17, 20:28). Damit ist die Achtelfinalserie beendet und die Griechen stehen im Viertelfinale der Play-offs in der Basketball Champions League.

Publikum gab es keins, dafür sorgte das NRW-Gesundheitsministerium, das am Dienstagnachmittag per Erlass verkündete, dass alle Veranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern abgesagt werden sollen. So mussten die Zuschauer draußen bleiben.

Griechische Fans empört über Zuschauer-Ausschluss

Die griechischen Fans zeigten sich darüber empört. Die Fangemeinde zündete am Hotel der Griechen Bengalos und trat gegen den Bus, erzählte der Busfahrer der Baskets, der die Gäste immer zur Halle und zurück fährt. Die Anhänger des Traditionsclubs, die an der Halle ankamen, verließen den Dome nach Gesprächen mit AEK-Verantwortlichen wieder.

Die Teams schienen die Ruhe in der Halle zu zelebrieren. Jeder Korb, jeder Erfolgsmoment wurde lautstark von der jeweiligen Bank bejubelt. So keimte früh doch etwas Stimmung auf, die Teams kämpften von Beginn an um jeden Ballbesitz.

Auch die Schützen waren früh auf Temperatur: Alec Brown eröffnete die Partie mit zwei erfolgreichen Distanzwürfen, auch Benjamin Simons traf zweimal in Folge per Dreier, da lagen die Bonner mit 21:18 (9.) vorne.

Die Startformation mit Alec Brown und Martin Breunig auf den großen Positionen nahm den Kampf gegen die kräftigen Center von AEK an und verteidigte stabil. Den Bonnern tat jedoch das dritte Foul weh, das Aufbauspieler Donald Sloan bereits im ersten Abschnitt beging.

Da Eugene Lawrence und Stephen Zimmerman als achter und neunter Ausländer im Team nur zusehen konnten, bekam Trainer Will Voigt früh Probleme auf der Aufbauposition. Den Freiwurfquoten war es zu verdanken, dass die Hausherren in dem hart umkämpften Play-off-Spiel zur Halbzeit 49:45 führten. Bonn traf vor der Pause deutlich besser (17/19) als AEK (9/15).

Führung kurzzeitig sogar zehn Punkte

Ausgerechnet der mit Foul-Problemen belastete Sloan sorgte mit drei Freiwürfen und dem nächsten Dreier für die kurzzeitige zweistellige Führung (55:45/22.), durfte aber gleich im Anschluss nach seinem vierten Foul wieder Platz nehmen.

Im Schlussviertel stellte der Coach eine Formation auf das Parkett, die Schwierigkeiten hatte. Brown und Breunig gingen, Frazier folgte. Bonn verspielte die 62:54-Führung fast und konnte sich bei Trey McKinney-Jones bedanken, der mit sieben Punkten in Serie zum 66:62 (30.) einen Rückstand verhinderte. Da die Baskets allerdings dann wie in Spiel eins mehrere Minuten das Spielen einstellten, brachten sie sich im Schlussviertel um den Lohn ihrer Arbeit und um ein drittes Spiel in Athen.

Baskets (Punkte/3er): Saibou (9), McKinney-Jones (18), Sloan (14/3), Subotic (6), Frazier (6), Breunig (12), Bartolo (4), Brown (9/2), Simons (8/2).

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