In allen Belangen unterlegenBaskets kassieren gegen Bayreuth eine klare Heimschlappe

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Kein Durchkommen: Xavier Pollard hat hier gleich drei Bayreuther gegen sich.

Kein Durchkommen: Xavier Pollard hat hier gleich drei Bayreuther gegen sich.

Bonn – Der Rückschlag kam unerwartet und heftig: Nach zuletzt vier Siegen in Folge wurden die Telekom Baskets von Medi Bayreuth am Dienstagabend hart auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, als sie mit 76:91 (24:30, 18:18, 17:21, 17:22) völlig verdient eine klare Heimniederlage kassierten. Damit ist der Vormarsch in der Tabelle vorerst gestoppt, im Mai könnte sich zudem negativ auswirken, dass nach der Hinspielpleite auch der direkte Vergleich verloren ging.

Chris Babb trifft seinen ersten Dreier erst nach 39 Minuten

Von einer „enttäuschenden Niederlage“ sprach Cheftrainer Will Voigt: „Wir haben nicht ansatzweise die Intensität gezeigt, die wir brauchen, und waren nicht fokussiert genug. Wir hatten viele mentale Aussetzer in der Defense und keinerlei Fastbreak-Punkte in der zweiten Halbzeit“, kritisierte er.

Die Baskets waren in praktisch allen Belangen unterlegen: Die Oberfranken trafen klar besser (51 Prozent aus dem Feld) als die Bonner (43 Prozent), sie entschieden das Reboundduell für sich (35:30) und – das war der entscheidende Faktor – sie profitierten vom viel besseren Mannschaftsspiel mit doppelt so vielen Assists (22:11).

Hinzu kamen individuelle Aussetzer: Chris Babb traf seinen einzigen Dreier erst in der 39. Minute, gleich drei Bonner erlebten die Endphase mit fünf Fouls von der Bank aus (Thompson, Kratzer, Hudson), der neue Spielmacher Alex Hamilton kam nur auf einen Assist, aber drei Ballverluste, Strahinja Micovic hatte einen rabenschwarzen Tag (kein Punkt, fünf Fehlschüsse) – das führte in der Summe dazu, dass die Baskets kein Viertel gewannen und 91 Punkte in eigener Halle kassierten.

Es gab zu wenig Spielfluss gepaart mit großen Lücken im Defensivverbund. Dadurch taten sich die Baskets von Anfang an schwer gegen die Oberfranken, die ungeachtet von zuletzt vier Niederlagen in Folge selbstbewusst auftraten. Sie spielten offensiv variabel und bauten schon im ersten Viertel ihre Führung auf acht Punkte aus (30:22, 10.). Den Baskets gelang es defensiv nicht, das Bayreuther Spiel effektiv zu stören.

Zwar verkürzten sie zu Beginn des zweiten Abschnitts mit einem 7:0-Lauf auf 31:33, als auch der 18-jährige Simonas Lukosius seine ersten Bundesligapunkte erzielte. Aber Bayreuth löste sich direkt wieder, punktete durch Nationalcenter Andy Seiferth am Korb (11 Punkte zur Pause) und erkämpfte einen zweistelligen Vorsprung (46:35, 18.). Zwar konnten die Baskets bis zur Pause auf sechs Zähler verkürzten (42:48), es fehlte aber Entlastung aus der Distanz: In den ersten 20 Minuten trafen sie nur zwei Dreier.

Führungswechsel will beim 50:51 nicht gelingen

Das schien sich zu bessern, als DiLeo sein Team durch zwei Fernschüsse beim 50:51 wieder auf Tuchfühlung brachte (25.). Aber Ausgleich oder gar ein Führungswechsel wollten nicht gelingen. Statt dessen zog Bayreuth schnell wieder weg, ging mit Zehn-Punkte-Führung (59:69) ins Schlussviertel und geriet dort nicht mehr ernsthaft in Gefahr.

Kapitän T.J. DiLeo fand im TV-Interview klare Worte: „Bayreuth hat sehr stark gespielt, unsere Verteidigung reichte nicht aus.“ Er blickte aber auch schon wieder kämpferisch auf die nächste Partie am Samstag beim Tabellenvorletzten in Gießen: „Jetzt müssen wir dort gewinnen und eine neue Serie starten.“

Baskets (Punkte/3er): Hamilton (9/1), Pollard (5/1), Thompson (12), Micovic, Hudson (7/1), Babb (17/1), DiLeo (10/2), Binapfl, Kratzer (6), de Oliveira, Philmore (8/1), Lukosius (2); Rebounds: 30 (Kratzer 8); Assists: 11 (DiLeo 5); Trefferquote Feld: 43 % (28/65); Dreierquote: 33 % (7/21); Freiwurfquote: 87 % (13/15). Bayreuth (Punkte/3er): Pardon (7), Wenzl, Jalalpoor, Doreth (13/1), Seiferth (15), Jones (2), Tiby (4), Walker (9/2), Bartley (24/2), Olisevicius (17/2); Rebounds: 35 (Bartley 8); Assists: 22 (Doreth 4, Jones 4, Walker 4); Trefferquote Feld: 51 % (27/53); Dreierquote: 36 % (8/22); Freiwurfquote: 81 % (29/36).

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