Kommentar zum Rauswurf bei den BasketsSaibou verkennt seine Rolle als Profisportler

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Die Telekom Baskets haben sich von Spieler Joshiko Saibou getrennt.

  • Die Telekom Baskets Bonn haben Joshiko Saibou nach seiner Teilnahme an einer Demonstration zu Anti-Corona-Maßnahmen fristlos gekündigt.
  • Laut Verein sind Verstöße „gegen Vorgaben des laufenden Arbeitsvertrags als Profisportler“ der Grund für die Trennung.
  • Der Rauswurf des Nationalspielers war unvermeidlich, kommentiert unser Autor.

Die Telekom Baskets haben es sich nicht leicht gemacht, als sie jetzt die Trennung von Nationalspieler Joshiko Saibou vollzogen – andernfalls hätte es auf Dauer ein Konfliktpotenzial zwischen dem Spieler und den Fans gegeben, für die Saibou zum roten Tuch geworden war.

Sie tolerieren nicht, dass er offenbar zum Anhänger abstruser Verschwörungstheorien geworden ist – es lässt sich eben nicht jeder Unsinn mit dem Argument rechtfertigen, das sei freie Meinungsäußerung. Wie würden wohl Schulbehörden und Eltern reagieren, wenn ein Lehrer öffentlich die Theorie propagiert, die Erde sei eine Scheibe?

Saibou verkennt seine Rolle als Profisportler

Saibou hat nicht nur gegen die Grundsätze des Hygienekonzepts der Baskets verstoßen (das dürfte juristisch der entscheidende Punkt sein), er verkennt auch seine Rolle als Profisportler, der in der Öffentlichkeit steht – eine Rolle mit Vorbildcharakter. Und seine Rolle als Baskets-Spieler.

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Denn mit dem Überstreifen des Baskets-Trikots hat er auch zu akzeptieren, dass Verein und Hauptsponsor Telekom für Werte stehen wie Weltoffenheit und Toleranz, aber auch für Empathie für die Älteren und Schwächeren in der Gesellschaft. Die sind in der Pandemie besonders auf die Solidarität der Mitmenschen angewiesen – und sei es durch die Bereitschaft, Schutzmasken zu tragen. Saibou hat sich dem verweigert und wiederholte Mahnungen der Baskets-Führung demonstrativ in den Wind geschlagen.

Nein, Saibou hat seinen Rauswurf selbst provoziert und muss die Konsequenzen tragen. Da er keine Ruhe gab, war es für den Verein die einzige Chance, eine dauerhaft drohende Unruhequelle stillzulegen. Sportlich ist der Schaden angesichts der durchwachsenen ersten Saison von Saibou in Bonn überschaubar – finanziell wird es davon abhängen, ob die juristische Begründung der fristlosen Trennung wasserdicht ist.

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