Abo

Nach Niederlage gegen UlmSportmanager Wichterich verlässt Baskets

Lesezeit 3 Minuten
Ackert mit vollem Einsatz unter dem Korb: James Thompson (l.) verwandelte drei seiner fünf Versuche aus dem Feld.

Ackert mit vollem Einsatz unter dem Korb: James Thompson (l.) verwandelte drei seiner fünf Versuche aus dem Feld.

Bonn – Kaum war am Sonntag das letzte Saisonspiel der Telekom Baskets beendet, das sie mit 81:94 (25:22, 17:21, 19:24, 16:31) gegen den Tabellensechsten Ulm verloren, da machte eine Nachricht die Runde: Michael Wichterich, ihr langjähriger Sportmanager, werde den Verein verlassen.

„Ja, ich höre bei den Baskets auf“, bestätigte Wichterich am Abend auf Anfrage. Die Entscheidung sei in einem längeren Prozess gereift, ergänzte er. Wichterich bestätigte ebenso, dass er als Geschäftsführer zum Gymnasium Schloss Hagerhof in Bad Honnef wechseln wird, in dem es ein Basketball-Internat gibt und das in die Kooperation Baskets/Dragons Rhöndorf integriert ist. Wichterich wird dort der Nachfolger von Michael Laufer als Geschäftsführer.

Damit verlieren die Bonner den zwölften Platz

Im Spiel gegen Ulm hatten die Baskets zuvor trotz einer klaren Steigerung auch ihr Minimalziel von Platz zwölf verpasst. Denn im Schlussviertel folgte mit 16:31 ein völliger Zusammenbruch. Da parallel der Verfolger Frankfurt gegen Hamburg mit 96:89 gewann, verloren die Bonner ihren zwölften Rang an die Skyliners. Dieser Platz hätte die Option offen gehalten, sich für einen europäischen Wettbewerb zu qualifizieren.

Dabei hatten sich die Baskets zunächst mit deutlich besserer Einstellung präsentiert als am Mittwoch gegen Braunschweig. Sie traten engagierter und mit mehr Tempo auf. Vor allem defensiv trug dies Früchte, als sie Ulm immer wieder stoppen konnten. In ihrer besten Phase machten sie aus einem 16:20-Rückstand (9.) mit einem 16:5-Lauf eine 32:25-Führung (13.). Sie steckten auch einen 0:8-Run der Gäste zum 36:36 weg, indem sie postwendend mit einem 10:0 zum 46:36 (18.) konterten.

Die kleinen Läufe der ersten Halbzeit setzten sich nach dem Seitenwechsel fort: Bonn löste sich auf 50:41, Ulm kam auf 50:48 ran, die Hausherren zogen durch Thompson, der alle seine sieben Zähler im dritten Viertel erzielte, wieder auf 58:49 davon.

Aber Ulm war vor dem Schlussviertel wieder dran (65:63). So ausgeglichen die Partie bis dahin war, so einseitig ging sie zu Ende. Bei den Bonnern war der Spielfluss wie abgeschnitten, Ulm riss mit einem 20:0-Lauf zum 88:72 den neunten Sieg in Folge an sich. Die Baskets kassierten in der Phase fünf Dreier. „Das Spiel war bis ins Schlussviertel Kopf an Kopf, aber auf den großen Ulmer Lauf hatten wir keine Antwort mehr“, räumte Chefcoach Will Voigt ein.

Viele offene Fragen in der langen Sommerpause

In der nun beginnenden fünfmonatigen Sommerpause gibt es neben der Frage nach dem Nachfolger von Wichterich weitere offene Fragen zur Kaderplanung: Haben die Baskets eine Chance, Topscorer Chris Babb zu halten? Mit wem von den anderen ausländischen Profis streben sie eine Vertragsverlängerung an? Bleibt mit T.J. DiLeo der Kapitän, der ein stabilisierender Faktor war? Können sie mit dem Deutsch-Litauer Simonas Lukosius ihr 18-jähriges, großes Talent längerfristig binden? Oder wechselt er im Sommer zu einem College in den USA? Das Warten auf die Antworten wird auch im Sommer für Spannung rund um die Baskets sorgen.

Baskets (Punkte/3er): Hamilton (7/1), Pollard (4), Thompson (7), Micovic (17/2), Babb (19/3), DiLeo (2), Binapfl (10), Kratzer (4), de Oliveira (4), Philmore (7/1), Lukosius; Rebounds: 30 (Micovic 6, de Oliveira 6); Assists: 17 (DiLeo 7); Trefferquote Feld: 49 % (32/65); Dreierquote: 26 % (7/27); Freiwurfquote: 100 % (10/10).

Ulm (Punkte/3er): Conger (18/2), Petrucelli (5/1), Obst (14/3), Bretzel (2), Osetkowski (10/1), Klepeisz, Caupain (24/6), Milicic, Krimmer (4), Heckmann (7/1), Holman (10/1), Krause; Rebounds: 28 (Caupain 6); Assists: 20 (Caupain 9); Trefferquote Feld: 62 % (34/55); Dreierquote: 57 % (16/28); Freiwurfquote: 56 % (10/18).

Rundschau abonnieren