Bonn/Frankfurt – Worüber die Rundschau schon vergangene Woche spekuliert hatte, das ist seit Mittwochnachmittag Realität: Telekom Baskets-Spieler Yorman Polas Bartolo wird die Bundesligasaison im Finalturnier der BBL für einen anderen Verein fortsetzen. Der zweimal zum „besten Verteidiger der Liga“ gewählte Deutsch-Kubaner verstärkt die Frankfurt Skyliners in dem dreiwöchigen Turnier in München, in dem der deutsche Meister ermittelt wird.
Den zehn teilnehmenden Teams war zugestanden worden, dafür zwei Spieler nachzuverpflichten, die sich auch aus den Kadern der sieben Mannschaften rekrutieren können, die die Saison Ende April endgültig abgebrochen hatten. Dazu gehörten die Telekom Baskets, die sich aus wirtschaftlichen Gründen gegen eine Fortsetzung der Spielzeit mit „Geisterspielen“ ohne Zuschauereinnahmen entschieden hatten.
Kein endgültiger Abschied von den Telekom Baskets
Baskets-Sportmanager Michael Wichterich hatte schon vergangene Woche angekündigt, dass die Bonner ihren Spielern keine Steine in den Weg legen würden, falls sie ein Angebot eines Finalisten bekommen würden. Die Gespräche mit den Frankfurtern und ihrem Geschäftsführenden Gesellschafter Gunnar Wöbke dürften schon deshalb in freundlicher Atmosphäre abgelaufen sein, weil Wichterich und Wöbke eine gemeinsame sportliche Vergangenheit verbindet: Beide trugen am Ende ihrer Spielerkarriere Mitte der 90er Jahre das Trikot des Rhöndorfer TV.
Wichterich betonte aber wie auch schon gegenüber der Rundschau, dass die Kurzzeitverpflichtung von Bartolo durch Frankfurt nicht gleichzusetzen sei mit einem endgültigen Abschied des 34-Jährigen von den Baskets, deren Trikot er seit 2016/17 für vier Spielzeiten getragen hatte: „Auch wenn es ein merkwürdiges Gefühl sein wird, Yorman in einem anderen als dem Baskets-Trikot spielen zu sehen, macht eine vorzeitige Vertragsauflösung in dieser besonderen Zeit für beide Seiten Sinn. Wie es dann im Sommer weitergeht, kann aktuell niemand von uns sagen. Klar ist aber, dass Yorman immer interessant für uns bleibt. Heute wünschen wir ihm für das Turnier erst einmal das Beste!“
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Mit Bartolo und Quantez Robertson vereinigen die Frankfurter dann die seit Jahren besten Defensivspieler der BBL in einem gemeinsamen Team: War Bartolo 2017/18 und 2018/19 bester Defensivspieler der Liga, erhielt Robertson diese Auszeichnung 2015/16 und war danach zweimal Zweiter hinter Bartolo. Es dürfte für keinen Gegner ein Vergnügen werde, gegen ein Team mit diesen beiden „Terriern“ anzutreten.
Darauf freut sich auch Frankfurts Wöbke schon: „Yorman dominiert seit Jahren zusammen mit Tez Robertson die Liga defensiv. Er vertritt die Frankfurter Tugenden Einsatz, Leidenschaft, Verteidigung und Teamplay wie wenig andere Spieler der Liga. Ich freue mich sehr darauf, ihn gemeinsam mit Tez und Co. zu sehen.“
Die Frankfurter sind mit Ludwigsburg, ALBA Berlin, Vechta und Bamberg in die Gruppe B einsortiert, in der zunächst nach dem System „Jeder gegen Jeden“ gespielt wird. Die Skyliners treffen zum Auftakt am Sonntag, 7. Juni, um 16.30 Uhr zunächst auf Berlin, danach geht es im Zweitagesrhythmus weiter: Am Dienstag, 9. Juni, gegen Ludwigsburg, am Donnerstag, 11. Juni gegen Vechta und am Samstag, 13. Juni, gegen Bamberg (alle Spiele ebenfalls 16.30 Uhr).
Alle Spiele des Finalturniers sind im Livestream zu sehen
Die Frankfurter müssen eine Mannschaft hinter sich lassen, um unter die ersten Vier der Gruppe zu kommen und sich für das Viertelfinale zu qualifizieren. Hier geht es in Hin- und Rückspiel gegen eine Mannschaft aus der Gruppe A (Bayern München, Crailsheim, Oldenburg, Göttingen, Ulm). Die Viertelfinals sind am 17./18. sowie am 19./20. Juni. Alle Partien steigen im Audi-Dome in München und werden im Livestream von Magenta TV übertragen (kompletter Spielplan auf der Homepage der BBL).
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