Telekom BasketsBonner verlieren in München mit 81:100

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Trotz 30 Punkten von Parker Jackson-Cartwright (r.) war Trainer Iisalo nicht zufrieden.

Trotz 30 Punkten von Parker Jackson-Cartwright (r.) war Trainer Iisalo nicht zufrieden.

Bonn – Die Telekom Baskets sind zum Abschluss der Bundesliga-Hinrunde von Verfolger Bayern München als Spitzenreiter gestürzt worden: Die Bonner unterlagen am Sonntagnachmittag im Gipfeltreffen beim bisherigen Tabellenzweiten deutlich mit 81:100 (21:20, 21:29, 21:29, 18:22) und rutschten auf den zweiten Platz ab. Mit der dritten Niederlage in Folge büßten sie zudem ihren Vorsprung vor den Verfolgern ein.

So gehören die Baskets (24:10-Punkte) zu einem kompakten Feld von den Bayern auf Platz eins bis hinunter zu Göttingen (20:12) auf Rang neun, die derzeit um die acht Play-off-Plätze rangeln und nur durch zwei Niederlagen getrennt sind. Aufgrund der zahlreichen Spielausfälle hat die Tabelle ein schiefes Bild, nur Bonn und Ludwigsburg kommen auf 17 Spiele, alle anderen haben noch Nachholspiele – am meisten Berlin (3) und Oldenburg (5).

Ganz enges Gerangel von Platz eins bis neun

Schon bei der Teamvorstellung der Bonner wurde klar, dass sie fast vor einer „Mission Impossible“ standen. Chefcoach Tuomas Iisalo musste erneut auf Karsten Tadda und Javontae Hawkins, die noch in Quarantäne bleiben mussten, sowie Saulius Kulvietis (Bänderdehnung im Knie) verzichten. Um die Lücken zu schließen, hatte er den Kader mit Matt Frierson und Jonas Falkenstein aus dem Regionalligateam geschlossen, musste es aber praktisch mit einer Achter-Rotation mit einer Münchner Mannschaft aufnehmen, die erwartungsgemäß mit allen Topstars wie Vladimir Lucic und Othello Hunter antrat.

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Unter diesen Voraussetzungen, war es bemerkenswert, dass die Baskets den Bayern zunächst Paroli boten. Im Auftaktviertel hatten sie bis zu einer 15:9-Führung (6.) sogar Vorteile, gerieten aber im zweiten Durchgang durch eine 2:11-Serie mit 27:31 in Rückstand, als sie den letzten Einsatz in der Defense vermissen ließen. Iisalo nahm wutentbrannt eine Auszeit und stauchte seine Spieler zusammen: „Unsere Defense ist nicht akzeptabel, wir müssen gefälligst alles geben, was wir können“, brüllte er deutlich vernehmbar.

Gegen 19 Dreier der Bayern ist kein Kraut gewachsen

Es ging tatsächlich ein Ruck durch die Mannschaft, die sich jetzt wieder nach Kräften wehrte gegen die bajuwarische Star-Truppe, die eines ihrer besten Saisonspiele machte, aber zunehmend auf verlorenem Posten stand. Denn die Bayern hatten einen absoluten Sahnetag bei ihren Distanzwürfen erwischt. Die ersten sieben Dreier trafen sie ohne Fehlwurf, dennoch ließen sich die Baskets noch nicht abschütteln (45:49, 21.). Als die Münchner aber im dritten Abschnitt sechs weitere Würfe von jenseits der 6,75-m-Linie ins Ziel brachten, wuchs der Rückstand auf 20 Punkte (53:73, 28.).

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Bei den Baskets bekam Spielmacher Parker Jackson-Cartwright, der mit 30 Punkten eine persönliche Bestleistung markierte, zu wenig Unterstützung, um die Partie länger offen zu halten. So traf Jeremy Morgan (7 Punkte) erst im Schlussviertel seinen ersten Feldkorb. Anders die Bayern: Am Ende hatten sie 19 Dreier bei 29 Würfen auf dem Konto, machten also 57 Punkte aus der Distanz – dagegen war kein Kraut gewachsen.

„Wir haben keinen schlechten Job gemacht. Aber im dritten Viertel haben sie so sicher getroffen, da war es schwierig für uns zurückzukommen“, sagte Jackson-Cartwright im TV-Interview. Zum Auftakt der Rückrunde empfangen die Bonner am Sonntag (15 Uhr) den früheren Serienmeister Bamberg, der auf Rang elf eine enttäuschende Hinrunde gespielt hat, aber weiter Play-off-Ambitionen hat.

Baskets (Punkte/3er): Frierson (6/2), Ward (8/1), Gorham (12), Kessens (6), Bowlin (8/2), Morgan (7/1), Kratzer (4), Hasbargen, Jackson-Cartwright (30/1); Rebounds: 23 (Gorham 7, Kratzer 6); Assists: 14 (Bowlin 5, Jackson-Cartwright 5); Trefferquote Feld: 45 % (29/64); Dreierquote: 29 % (7/24); Freiwurfquote: 80 % (16/20).

München (Punkte/3er): Weiler-Babb (12/4), Thomas (18/2), Walden (10/1), Hunter (8), Obiesi (2), Lucic (14/3), George (8/2), Obst (14/4), Ogunsipe, Sisko (12/3), Schilling (2), Radosevic; Rebounds: 30 (Obst 5); Assists: 26 (Sisko 7); Trefferquote Feld: 64 % (32/50); Dreierquote: 66 % (19/29); Freiwurfquote: 89 % (17/19).

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