Telekom BasketsBonner verpflichten Karsten Tadda aus Oldenburg

Lesezeit 3 Minuten
Karsten Tadda (l.) gilt als bissiger Verteidiger. Hier in einer Szene gegen den Bonner Chris Babb aus dem Spiel der Telekom Baskets gegen Oldenburg vom Dezember 2020.

Karsten Tadda (l.) gilt als bissiger Verteidiger. Hier in einer Szene gegen den Bonner Chris Babb aus dem Spiel der Telekom Baskets gegen Oldenburg vom Dezember 2020.

Bonn – Seine Stärken stehen für die klassischen Baskets-Tugenden: Kampf bis zum Umfallen, bissige Defense und mannschaftsorientierte Spielweise. Insofern verfügt der Mann, den die Telekom Baskets am Donnerstag verpflichtet haben, über sportliche Gene, die optimal in den Telekom Dome passen: Mit Karsten Tadda kommt ein „Kettenhund“ vom Ligakonkurrenten Oldenburg an den Rhein, um „den Hardtberg wieder zur Festung zu machen“, wie der 32-Jährige nach der Vertragsunterzeichnung ankündigte.

Der 1,91 Meter lange Guard, der seit Jahren zu den besten Defensivspielern der BBL gehört, unterschrieb einen Zweijahresvertrag: „Ich glaube, mit meiner Defense passe ich sehr gut zur Mannschaft und zum Stil, den Coach Tuomas Iisalo hier spielen lassen möchte“, sagt Tadda, der neben fünf Meisterschaften und drei Pokalsiegen (jeweils mit Bamberg) auch auf 89 Länderspiele blickt. 507 Bundesligaspiele zeigen ebenfalls seine immense Erfahrung.

89 Länderspiele und 507 Bundesliga-Einsätze

Die Verpflichtung von Tadda muss nun aber nicht einem neuen Vertrag für Kapitän T.J. DiLeo entgegenstehen, der vom Leistungsprofil sehr ähnlich ist: Auch er gilt als aggressiver Verteidiger und Spielgestalter mit dosiert eingestreuten Würfen. „Wir könnten sicherlich beide in der Mannschaft gebrauchen“, versichert Sportmanager Michael Wichterich: „T.J. war immer unser Wunschkandidat, wir haben auch entgegen unserer sonstigen Gepflogenheiten schon in der Saison mit ihm darüber geredet.“

Alles zum Thema Fußball-Bundesliga

Aber DiLeo habe auch andere Optionen – nicht nur als Spieler, sondern er beschäftige sich mit der Chance, mit Blick auf das näherrückende Ende seiner Karriere (er wird nächste Woche 31 Jahre alt) auch andere Dinge auszuprobieren. Noch gilt das Angebot der Baskets, aber irgendwann erwarten sie auch eine Entscheidung: „Wir werden da sicher nicht noch bis Mitte Juli warten können“, sagt Wichterich.

Die Uhr tickt für DiLeo und Simonas Lukosius

Vergleichbar ist die Situation um den 18-jährigen Deutsch-Litauer Simonas Lukosius: „Wir haben ihm sehr früh ein sehr attraktives und langfristiges Angebot gemacht“, wiederholte Wichterich: „Darauf gab es bislang wenig Reaktion“, klingt beim Sportmanager im Moment wenig Zuversicht auf eine Einigung durch. „Wir arbeiten sicher auch daran, diese Position alternativ zu besetzen“, tickt auch hier die Uhr, wie lange die Baskets dem großen Talent einen Kaderplatz reservieren.

Schon sicher ist dagegen, dass der junge Center Gabriel De Oliveira in die 2. Liga (Pro A) wechselt. Der 23-Jährige schließt sich den Rostock Seawolves an. Der 2,06 Meter lange Spieler machte insgesamt 33 Spiele für die Baskets, ging mit Doppellizenz aber auch für die Dragons Rhöndorf in der 1. Regionalliga auf Korbjagd. Den Drachen erhalten bleibt dagegen der 19-jährige Guard Bruno Albrecht, der zuletzt an den Drittligisten (Pro B) RheinStars Köln ausgeliehen war.

O’Shea wird Cheftrainer in Österreich

Bonns langjähriger Co-Trainer Chris O’Shea hat unterdessen die nächste Sprosse auf der Karriereleiter erklommen: Der 39-jährige US-Amerikaner wird Headcoach beim österreichischen Erstligisten Klosterneuburg Dukes.

O’Shea war 2015 vom damaligen Baskets-Trainer Mathias Fischer als Assistent nach Bonn geholt worden, nachdem er in der Alpenrepublik schon zwölf Jahre als Co-Trainer bei den Gmunden Swans gearbeitet hatte. In den sechs Jahren am Rhein wurde er zu einem stabilisierenden Faktor unter sieben verschiedenen Coaches (Fischer, Carsten Pohl, Silvano Poropat, Predrag Krunic, Thomas Päch, Igor Jovovic, Will Voigt). Er half dabei als Interimscoach auch mehrfach als „Chef“ aus.

Das könnte Sie auch interessieren:

Nach der Verpflichtung von Tuomas Iisalo und dessen Bruder Joonas als neues Trainergespann boten ihm die Baskets keine Weiterbeschäftigung an. Alle gönnen es ihm jetzt aber, dass er nahtlos eine Alternative gefunden hat, die sogar einen Aufstieg darstellt: „Ich freue mich riesig für ihn“, sagt Wichterich: „Es ist für ihn eine große Chance bei einem der besten österreichischen Clubs.“

In der abgelaufenen Saison war Klosterneuburg (ein Städtchen mit 27 500 Einwohnern in Niederösterreich knapp 20 Kilometer von Wien entfernt) auf dem dritten Tabellenplatz gelandet, dann aber im Viertelfinale mit 1:3 an den Flyers Wels gescheitert.

Rundschau abonnieren