Telekom Baskets in BonnZwei neue Spieler und der Abgang von DiLeo

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Tim Hasbargen ist im Clinch mit Alex Hamilton.

Tim Hasbargen ist im Clinch mit Alex Hamilton.

Bonn – Als die Telekom Baskets am Dienstagnachmittag mitteilten, dass sie mit Michael Kessens von den Skyliners Frankfurt und Tim Hasbargen von Bundesliga-Absteiger SC Rasta Vechta zwei neue deutsche Spieler unter Vertrag genommen haben, war allen Insidern klar: Damit werden Kapitän T.J. DiLeo und das deutsch-litauische Supertalent Simonas Lukosius (18) die Bonner verlassen.

Die vier deutschen Plätze im Team sind jetzt besetzt

Das ergibt sich schon aus der üblichen Arithmetik von vier Planstellen für deutsche und sechs für ausländische Spieler im zehnköpfigen Profikader der Baskets-Truppe.

Da die Bonner mit Leon Kratzer und dem neu verpflichteten Trio aus Karsten Tadda, Kessens und Hasbargen ihre vier Planstellen für Spieler mit deutschem Pass besetzt haben, bleibt kein Platz mehr für DiLeo und Lukosius, die beide seit Wochen ein unterschriftsreifes Vertragsangebot vorliegen hatten. Beide hatten aber auch Alternativen und wollten sich nicht entscheiden, so dass die Bonner jetzt selbst Fakten schufen. „Um beide tut es uns sehr leid, aber wir wollte jetzt unsere deutschen Kaderplätze qualitativ besetzen“, erklärte Baskets-Sportmanager Michael Wichterich. Er betonte, DiLeo werde im Telekom Dome immer willkommen sein, und auch für Lukosius bleibe „die Bonn/Rhöndorfer Tür weiter offen“.

Michael Kessens verteidigt den Ball hier gegen Martin Breunig.

Michael Kessens verteidigt den Ball hier gegen Martin Breunig.

Und Baskets-Präsident Wolfgang Wiedlich ergänzte: „Die individuelle Karriereplanung jedes Spielers ist zu respektieren. Manchmal taktet diese eben nicht im Gleichschritt mit der eigenen Kaderplanung.“ Immerhin können sich Neu-Trainer Tuomas Iisalo und Wichterich jetzt auf die Rekrutierung der noch fehlenden sechs ausländischen Profis konzentrieren.

Hasbargen glänzte in der Partie gegen die Baskets

Mit Kessens kommt ein in Genf in der Schweiz geborener 2,05 Meter langer Center auf den Hardtberg, der auch einen deutschen Pass besitzt. Der 30-Jährige unterschrieb in Bonn einen Zweijahresvertrag und kommt mit der Erfahrung aus 113 Bundesligaspielen für Vechta (2018/19 und 19/20), Bremerhaven (17/18) und Frankfurt (20/21). Bei den Skyliners kam er pro Spiel in gut 19 Minuten Einsatzzeit im Schnitt auf 8,6 Punkte, 5,5 Rebounds und 0,8 Assists. Seine Saisonbestleistung erzielte er mit 20 Punkten im Dezember gegen Bayreuth, mit zwölf Rebounds trumpfte er im April dieses Jahres gegen Crailsheim auf – wo mit Iisalo sein künftiger Coach in Bonn auf der Gegenseite stand.

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Der 25-jährige Tim Hasbargen, der bei den Baskets für ein Jahr unterschrieb, hat bei Vechta gerade seine erste Bundesligasaison gespielt, in der die Mannschaft den Abstieg nicht vermeiden konnte. Der 1,94 Meter lange Shooting Guard machte seine auffälligste Partie Ende Februar dieses Jahres – ausgerechnet im Bonner Telekom Dome, wo er bei den Baskets-Verantwortlichen einen starken Eindruck hinterließ. Denn beim knappen 94:89-Erfolg der Hausherren glänzte Hasbargen gegen die Bonner Guards um Alex Hamilton mit 24 Punkten und fünf Dreiern (bei neun Versuchen).

Baskets gehen mit deutschem Center-Duo in die Saison

Mit Kratzer und Kessens gehen die Baskets einen bislang ungewöhnlichen Weg: Sie starten auf der Position fünf mit zwei deutschen Spielern in die Saison und verzichten auf einen US-Center: „Wir schenken ihnen ausdrücklich dieses Vertrauen“, stellte Wichterich heraus. Und Iisalo ergänzte: „Mit ihnen sind wir defensiv und offensiv solide aufgestellt, sie sind exzellente Rebounder.“

Durch diese Konstellation können die Baskets jetzt sogar noch je zwei ausländische Aufbau- und Außenspieler verpflichten.

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