Telekom BasketsKeine Europapokal-Saison – Ex-Trainer geht nach Vechta

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Thomas Päch, den die Baskets im Februar gefeuert hatten, wird Trainer in Vechta.

Thomas Päch, den die Baskets im Februar gefeuert hatten, wird Trainer in Vechta.

Bonn – Ab wann und unter welchen Rahmenbedingungen die bevorstehende Saison der Basketball-Bundesliga (BBL) starten wird, ist aktuell immer noch nicht absehbar. Für die Telekom Baskets und ihre Fans steht eines jedoch fest: In ihrer 25. Spielzeit werden sie zum erst vierten Mal auf einen internationalen Wettbewerb verzichten müssen. Zuvor war dies nur in der Premierensaison nach dem Aufstieg (1996/97) sowie 2006/07 und 2007/08 der Fall.

In Zeiten von Corona zu viele offene Fragen

In der Chefetage wird sich die Trauer darüber aber in Grenzen halten. Denn zum einen war dies aufgrund der schwachen Bundesligasaison, in der die Bonner auf Platz 15 mit dem geradeso gesicherten Klassenerhalt zufrieden sein mussten, mangels sportlicher Qualifikation schon lange absehbar; zum anderen wäre ein internationaler Wettbewerb angesichts der Corona-Pandemie vor allem wirtschaftlich ein schwer kalkulierbares Projekt geworden.

Das erklärt, warum auch einige sportlich qualifizierte Ligakonkurrenten ihren internationalen Start absagten. Dadurch wird etwa in der FIBA Champions League, in der die Baskets in den vergangenen drei Jahren starteten und zuletzt erstmals die Play-offs erreichten (wo sie dann im März an AEK Athen scheiterten), diesmal mit Bamberg nur ein Bundesligist vertreten sein.

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Sogar Vizemeister Ludwigsburg zog seine Meldung kurzfristig zurück, weil in Zeiten von Corona einfach zu viele Fragen offen seien – vor allem in wirtschaftlicher Hinsicht. Dürfen Zuschauer anwesend sein, wenn ja, wie viele? Und: Wie können Auslandsreisen sicher und einigermaßen preisgünstig bewältigt werden? „Da waren einfach zu viele Fragezeichen, die wir nicht seriös beantworten konnten“, erklärte Ludwigsburgs Vorsitzender Alexander Reil, der auch Präsident der BBL ist.

Pächs neuer Job entlastet die Baskets finanziell

So stehen aktuell nur vier deutsche Starter in den Europapokal-Wettbewerben fest: Bayern München und Berlin in der Euroleague, Ulm im Eurocup sowie Bamberg in der Champions League. Ob ein Club im FIBA Europe Cup startet, ist noch offen.

Für die Champions League sind 28 Teams bereits qualifiziert, darunter fünf aus der Türkei (Darüssafaka, Galatasaray, Karsiyaka, Bursa, Turk Telekom), vier aus Spanien (Saragossa, Teneriffa, Bilbao, Burgos) und ebenfalls vier aus Frankreich (Cholet, Dijon, Limoges, Straßburg). 16 weitere Mannschaften kämpfen in der Qualifikation um vier weitere Plätze. Die Qualifikationsrunden sollen schon am 15. September beginnen, die reguläre Saison am 13. Oktober. Die Auslosung ist am Mittwoch, 15. Juli.

Livetalk

Wie geht es weiter mit den Telekom Baskets und der BBL in Corona-Zeiten? Die Fans haben sicher Fragen zu den Plänen und Konzepten des Vereins, erste Antworten sollen sie am kommenden Montag (13. Juli) erhalten, wenn Baskets-Präsident Wolfgang Wiedlich, Sportmanager Michael Wichterich und Co-Trainer Chris O’Shea sich online im Livetalk stellen: In dem neuen You-Tube-Format #Heartberg Live äußern sie sich ab 19 Uhr in einer 60-minütigen Show aus dem Telekom Dome. Fragen können vorab an heartberg-live@telekom-baskets-bonn.de geschickt werden. (MK)

Mit Blick auf die wirtschaftlichen Nöte der Baskets gibt es zwei positive Nachrichten: So hat ihr ehemaliger Chefcoach Thomas Päch jetzt in Vechta einen neuen Job gefunden. Die Bonner hatten sich angesichts der sportlichen Talfahrt in der Bundesliga Anfang Februar von ihm getrennt. Da er aber in Bonn einen Vertrag bis Sommer 2021 hatte, stand er bislang weiter auf der Gehaltsliste der Baskets. Mit dem Zweijahresvertrag in Vechta, wo Päch den nach Hamburg abgewanderten Spanier Pedro Calles beerbt, entlastet er nun den Bonner Etat.

Finanzielle Entlastung erhoffen sich die Baskets auch von der gerade beschlossenen „Nothilfe“ des Bundes für Profivereine der 1. und 2. Ligen im Basketball, Handball, Eishockey und Volleyball sowie der 3. Fußball-Liga. Der Bundestag hat am Donnerstag (2. Juli) für den Wegfall ihrer Zuschauereinnahmen insgesamt 200 Millionen Euro bewilligt. Die Nothilfe sieht vor, dass die ausbleibenden Zuschauereinnahmen in den Monaten April bis Dezember 2020 zu maximal 80 Prozent erstattet werden können.

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