Telekom BasketsSpäte Aufholjagd gegen Niners Chemnitz wird nicht belohnt

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Xavier Pollard leitete die Aufholjagd der Baskets ein, als er am Ende des dritten Viertels zwei Dreier traf. Insgesamt kam er ebenso wie Josh Hagins und Chris Babb auf 18 Punkte.

Xavier Pollard leitete die Aufholjagd der Baskets ein, als er am Ende des dritten Viertels zwei Dreier traf. Insgesamt kam er ebenso wie Josh Hagins und Chris Babb auf 18 Punkte.

Bonn – Nach dem Rauswurf des bisherigen Cheftrainers Igor Jovovic haben die Telekom Baskets am Freitagabend unter Interimstrainer Chris O’Shea einen wertvollen Auswärtssieg nur hauchdünn verpasst. Bei den bislang punktgleichen Niners Chemnitz unterlagen sie nach extrem wechselvollem Spielverlauf nach Verlängerung mit 92:93 (13:23, 19:21, 26:26, 26:14, 8:9).

Hatten die Bonner in der bisherigen Saison oft im Schlussviertel einen Einbruch erlitten, erzwangen sie diesmal mit einem 26:14 in den letzten zehn Minuten eine Verlängerung, in der sie aber einen Fünf-Punkte-Vorsprung aus der Hand gaben. Der Aufsteiger überflügelte die Baskets in der Tabelle, die damit nach der neunten Saisonniederlage auf Rang 16 abrutschten.

Bonner mussten auf Micovic verzichten

Schon vor dem Hochball in Chemnitz hatten die Chancen der Baskets einen erheblichen Dämpfer erhalten, weil Strahinja Micovic zuschauen musste, nachdem er im Training umgeknickt war. Ohne ihren besten Werfer zeigten die Baskets in der ersten Halbzeit eine vor allem offensiv dürftige Leistung, als ihre Dreier nicht fielen. Nur ein Distanzwurf (von Josh Hagins) fand nach 14 Minuten sein Ziel, zwölf andere gingen daneben. Die Bonner Trefferquote lag zur Pause bei 38 Prozent – einem Wert, mit dem sich kein Spiel gewinnen lässt, wenn der Gegner gleichzeitig sieben von zehn Dreiern trifft.

Diese Traumquote erlaubte Chemnitz auch zwei 8:0-Läufe zum Ende des ersten und zu Beginn des zweiten Viertels, durch die die Gastgeber von 15:13 auf 31:13 davonzogen. Zwar fanden die Baskets in der Folge kurz ihren Wurfrhythmus und konnten mit einem 10:0-Lauf kontern (23:31), aber das brachte den Gegner zunächst nicht aus der Spur. Bis zum Kabinengang baute Chemnitz den Abstand wieder auf zwölf Zähler aus (32:44).

Eines war klar: Die Baskets würden nur ein Siegchance bekommen, wenn sie aus der Dreierdistanz treffen. Aber das Fehlwurffestival ging zunächst weiter. Erst nach vier weiteren vergebenen Distanzwürfen traf erneut Hagins nach 27 Minuten den zweiten Dreier der Bonner. Aber als auch Deividas Gailius von draußen zum 50:60 traf und Xavier Pollard zwei Dreier drauflegte, war dies das Startsignal für eine imposante Schlussoffensive der Bonner.

Baskets eröffnen das letzte Viertel mit vier Dreiern

Sie eröffneten das letzte Viertel mit vier weiteren Fernschüssen von Xavier Pollard, Babb (2) und Gailius und erzwangen nach einem 16:0-Lauf den Führungswechsel zum 71:70 (33.). Im Endspurt wechselte die Führung noch mehrfach. Die Baskets trafen ihre Dreier Nummer fünf, sechs und sieben in diesem Viertel, konnten Chemnitz aber nicht abschütteln. So ging es beim 84:84 in die Verlängerung.

Die Baskets legten zwar durch sechs Punkte von Babb zum 92:87 vor, aber Chemnitz konterte zum 92:93 und die Bonner schafften im letzten Angriff nicht mehr den Siegeswurf.

O’Shea strich dennoch das Positive heraus. „Ich bin sehr stolz, dass die Mannschaft trotz eines Rückstandes von 15 Punkten am Ende des dritten Viertels nie aufgegeben hat. Leider haben wir am Schluss wieder nicht die richtige Lösung gefunden. Aber wir müssen weiterarbeiten, alles was zählt, ist im Moment ein Sieg.“

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Ein Nachfolger für Jovovic scheint derweil gefunden, der Name wurde vom Verein aber noch unter Verschluss gehalten – entweder, weil der Vertrag noch nicht unterschrieben ist, oder weil die Vereinsspitze die Vorbereitung auf das Schlüsselspiel nicht stören wollte. Immerhin verkündete Sportmanager Michael Wichterich mit Blick auf die nächste Partie am Sonntag (24. Januar) gegen den Tabellenzweiten Crailsheim: „Dann wird der neue Trainer da sein.“

Baskets (Punkte/3er): Pollard (18/3), Thompson (9), Hagins (18/4), Babb (18/4), Lischka (3), DiLeo (6), Binapfl, Gailius (13/2), Kratzer (7); Rebounds: 34 (Hagins 6); Assists: 20 (Pollard 5); Trefferquote Feld: 40,5 % (30/74); Dreierquote: 33 % (13/39); Freiwurfquote: 86 % (19/22).

Chemnitz (Punkte/3er): Harris (16/2), Matthew, Richter (4), Wimberg (10/2), Johnson (3/1), Mike (7/1), Thornton (25/3), King (18/4), Lawson (10); Rebounds: 37 (Wimberg 8, Mike 8); Assists: 20 (Harris 5); Trefferquote Feld: 55,4 % (31/56); Dreierquote: 61,9 % (13/21); Freiwurfquote: 81,8 % (18/22).

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