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Zu- und AbgängeBartolo verlässt die Telekom Baskets – Josh Hagins kommt

Lesezeit 4 Minuten
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Aufbauspieler Josh Hagins hat sich den Baskets angeschlossen.

Bonn – Die Telekom Baskets haben am Donnerstag mit dem US-Amerikaner Josh Hagins den zweiten Ausländer nach Xavier Pollard verpflichtet. Wie Pollard ist der 26-Jährige ein Aufbauspieler, soll als vielseitiger Guard aber auch problemlos neben ihm spielen können: „Er kann in allen Kombinationen mit Pollard, T.J. DiLeo oder Joshiko Saibou zusammenspielen“, sagte Sportmanager Michael Wichterich, der eine Fähigkeit des Neuzugangs betonte, die im Kader bislang eher unterrepräsentiert war: „Seine Stärke ist sein starker Distanzwurf, der für uns sehr wichtig sein wird.“

Der 1,85 Meter lange Hagins spielte zuletzt bei Keravnos Nikosia, dem siebenfachen Meister Zyperns, der zuletzt 2017 und 2019 den Titel holte, auf elf Pokalsiege blickt und auch im Frühjahr bei Saisonabbruch auf Platz eins stand. Dass das Team nicht zu unterschätzen ist, zeigt auch, dass Nikosia im September 2019 erst in der zweiten Qualifikationsrunde der Champions League an Lietkabelis/Litauen scheiterte, nachdem sie in Runde eins die Bakken Bears aus Dänemark eliminiert hatten.

Hagins gehörte dort ebenso zu den Leistungsträgern wie anschließend im FIBA Europe Cup, als er in sechs Spielen auf 13,8 Punkte, 5,6 Assists und 5,8 Rebounds kam. In der Liga waren seine Werte mit 14,0 Punkten, 5,6 Assists und 5,8 Rebounds fast identisch – sie deuten auf seine große Vielseitigkeit hin. Herausragend ist dort seine Dreierquote von 50 Prozent (51 von 102).

Keine Stellungnahme zu Kratzer

Dass die Baskets den Frankfurter Center Leon Kratzer als nächsten Neuzugang präsentieren wollen, dazu gab es von dem Verein bis zum frühen Donnerstagabend keine Stellungnahme. Das Gerücht war von einem Journalisten des Fachblatts BIG auf Twitter gepostet worden.

Fest steht dagegen, dass die Bonner Fans einen ihrer Lieblinge nicht wiedersehen werden. Denn die Baskets konnten den Deutsch-Kubaner Yorman Polas Bartolo nicht weiterverpflichten. Wichterich bestätigte der Rundschau, dass der Defensivspezialist, der nächste Woche 35 Jahre alt wird, nach vier Jahren im Baskets-Trikot nicht zurückkehren wird: „Wir hätten beide gerne weitergemacht, aber für beide sprachen auch Gründe dafür, es nicht zu machen.“

Übersetzt in die Realität einer Saison unter Pandemie-Bedingungen (in der die Baskets laut Präsident Wolfgang Wiedlich 2,5 Millionen Euro einsparen müssen), heißt dies, dass Bartolo, der zweimal bester Defensivspieler der BBL war, für die Baskets schlicht nicht mehr finanzierbar war. Wichterich: „Er hat sich durch seine Leistung in eine Position gespielt, in der er berechtigte Ansprüche geltend machen kann. Auf der anderen Seite haben wir mit Kilian Bienapfl jemanden, der in einer ganz anderen Preiskategorie unterwegs ist und der von uns auch aufgebaut werden soll.“ Bei dieser klaren Sachlage haben die Baskets Bartolo laut Wichterich kein neues Angebot gemacht – sie wussten, dass sie keine Chance hatten.

Der Sportmanager geht davon aus, dass die Baskets im Unterschied zur vergangenen Saison, als sie unter Trainer Thomas Päch mit nur fünf Ausländern in die Spielzeit gingen, zum Saisonstart wieder sechs Ausländer im Kader haben werden. Dazu kommen T.J. DiLeo, Joshiko Saibou, Benjamin Lischka und Kilian Binapfl auf den deutschen Plätzen, außerdem soll mit Doppellizenz auch der Rhöndorfer Gabriel de Oliveira regelmäßig Einsatzzeiten erhalten.

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Nachdem die Baskets vermeldet hatten, dass der Vertrag mit Lischka an die Corona-Situation angepasst wurde (sprich: dass Lischka Gehaltseinbußen akzeptierte), ist dies bei anderen nicht der Fall (etwa Saibou). „Ich will hier keine Vertragsdetails ausbreiten, aber es waren andere Voraussetzungen“, stellte Wichterich klar. Der Trainingsstart ist für den 7. September geplant, das erste Pflichtspiel steigt am 17. oder 18. Oktober im BBL-Pokal.

Denn die BBL hatte beschlossen, den Pokalwettbewerb komplett vor dem für 6./7./8. November geplanten Bundesligastart durchziehen und dabei zu Beginn vier regionale Qualifikationsturniere zu spielen. Dort werden je vier Teams nach dem System „Jeder gegen Jeden“ an drei Spieltagen um den Einzug ins Halbfinale spielen. Die drei Qualifikationsspiele sind für 17. oder 18. sowie 24. und 25. Oktober angesetzt.

Ob die Bonner sich für die Ausrichtung eines Qualifikationsturniers bewerben, ist aktuell noch offen: „Sportlich würde ich es sicher begrüßen, aber es gibt noch einiges zu klären“, erläutert Wichterich. Es gehe um die Aufteilung der Kosten, zudem müsse ein Hygienekonzept erstellt werden: „Wir prüfen das alles im Moment noch.“ Angesichts der offenen Fragen stehe derzeit auch der Termin der Auslosung noch nicht fest.

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