Abo

Tragödie beim Chio AachenWeltmeister-Pferd nach Unfall eingeschläfert

Lesezeit 3 Minuten
Rosalind Canter Chio 020722

Rosalind Carter auf Allstar B beim CHIO Aachen 2022 – das Pferde wurde nach einem Unfall eingeschläfert.

Aachen – Hiobsbotschaft für den Reitsport und die Veranstalter des CHIO in Aachen: Der 17-jährige Hengst Allstar von Vielseitigkeits-Weltmeisterin Rosalind Canter (Großbritannien) ist noch am Samstag in einer Aachener Tierklinik eingeschläfert worden. Das Pferd hatte nach einem Sprung das linke Vorderbein nicht mehr aufgesetzt, zu einem Sturz kam es nicht.

Rosalind Canter: „Es gibt nichts, was die Liebe und den Respekt ausdrücken könnte“

„Die Verletzung konnte nicht operiert werden“, sagte Turnierdirektor Frank Kemperman dem WDR: „Die Besitzer haben dann die Entscheidung getroffen.“ Das sei ein schwerer Schlag für die Reiterei, sagte Kemperman: „Aber es war ein Unfall, der immer passieren kann.“

Rosalind Canter hatte große Mühe, ihr Entsetzen in Worte zu fassen. „Es gibt nichts, was die Liebe und den Respekt ausdrücken könnte, die ich für Alby empfinde“, sagte die 36-Jährige: „Er war so ein wesentlicher Bestandteil meines Lebens und meiner Karriere, viele, viele Menschen werden ihn nie vergessen.“ Mit Allstar hatte Canter bei der WM 2018 in Tryon Gold mit der Mannschaft und im Einzel gewonnen.

CHIO Aachen: Sieg von Michael Jung aberkannt

Dem dreimaligen Olympiasieger Michael Jung (Horb) ist der Sieg in der Vielseitigkeit beim CHIO in Aachen nachträglich aberkannt worden. Dadurch rückte Ex-Weltmeisterin Sandra Auffarth (Ganderkesee) auf Platz eins vor.

Die Richter entschieden nach erneuter Auswertung der Videos, dass Jung und sein Wallach Chipmunk ein Hindernis auf der Geländestrecke nicht korrekt genommen hatten. Jung fiel in der Gesamtwertung auf Platz acht zurück. In der Mannschaftswertung bleibt Deutschland mit deutlichem Rückstand auf Vorjahressieger Großbritannien Zweiter. In dem Wettbewerb war Jung mit seinem Nachwuchspferd Kilcandra Ocean Power gestartet.

Blut im Mund von Hengst: Isabell Werth disqualifiziert

Die siebenmalige Dressur-Olympiasiegerin Isabell Werth ist auf dem Weg zum möglichen Sieg im Grand Prix Special jäh gestoppt worden. Bei ihrem Ritt am Samstag wurde die 52-Jährige aus Rheinberg von den Richtern abgeläutet, als am Maul ihres zwölfjährigen Hengstes Quantaz Blut zu sehen war. Dem Regelwerk entsprechend musste Werth ihren Ritt abbrechen und wurde disqualifiziert.

Quantaz habe sich auf die Zunge gebissen, sagte Werth. „Shit happens. Wenn man nicht alles erlebt hat, war man nicht lange genug dabei. Nun habe ich diese Erfahrung gemacht“, meinte sie: „Es war das erste Mal und hoffentlich das letzte Mal.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Durch die Disqualifikation hatte die deutsche Equipe keine Chance mehr auf den Sieg in der Nationenwertung. Diesen sicherte sich Dänemark mit Cathrine Dufour an der Spitze.

Die 30-Jährige gewann mit Vamos Amigos vor Frederic Wandres aus Hagen am Teutoburger Wald auf Duke of Britain. Benjamin Werndl aus Tuntenhausen wurde auf Famoso Fünfter. Ingrid Klimke aus Münster kam mit Franziskus auf Rang 14. Nach ihrem Ritt am Vormittag im Dressurstadion war die 54-Jährige noch im Geländeritt bei der Vielseitigkeit gestartet und hatte mit Siena ebenfalls den zweiten Rang in der Team-Wertung belegt. (mab/dpa/sid)

Rundschau abonnieren