Verfolgungsjagd nach SpielendeFans zünden Auto von Schiedsrichter an

Lesezeit 2 Minuten
Auto brennt

Ein Auto brennt auf einem Parkplatz. (Symbolbild)

Sarajevo – Auf dem Balkan leben Schiedsrichter besonders gefährlich. In Bosnien und Herzegowina haben Anhänger des Fußball-Erstligisten Velez Mostar das Auto eines Unparteiischen angezündet – und sich vorher noch eine wilde  Verfolgungsjagd geliefert. 

Wie die Polizei mitteilte, kam es nach dem hitzigen Spiel gegen Meister Borac Banja Luka (0:2) am Dienstagabend zu dem Vorfall. Demnach sei der PKW des Schiedsrichters Sabrija Topalovic und dessen Assistenten auf dem Rückweg nach Sarajevo von den Mostar-Anhängern in einem Tunnel abgedrängt und zum Stopp gezwungen worden. Insgesamt befanden sich nach Polizei-Angaben vier Personen in dem Auto der Tatverdächtigen.

Brennende Fackel in Auto geworfen

„Nachdem das Auto beschädigt wurde, warfen die Personen eine brennende Fackel in den Wagen. Eine verletzte Person wurde in ein Krankenhaus in Jablanica eingeliefert“, teilte die Polizei der französischen Nachrichtenagentur AFP mit.

Der silberne Kombi brannte komplett aus. Die verdächtigen Personen sind flüchtig und werden mit Hochdruck gesucht.

Fans von Velez Mostar zetteln Platzsturm an

Bereits im Spiel waren die Fans von Velez Mostar negativ aufgefallen. In der 82. Minuten stürmten sie den Platz, nachdem ein zweites Tor den Sieg von Titelverteidiger Borac besiegelt hatte. Aber auch weil die Anhänger wütend aufgrund zweifelhafter Entscheidungen des Unparteiischen waren.

Derartige Vorfälle sind eigentlich in der bosnischen Liga keine Seltenheit, die Unparteiischen sehen sich auch immer wieder dem Vorwurf der Korruption ausgesetzt. Ende 2020 wurden zwei Schiedsrichter und der Leiter eines Schiedsrichterausschusses in der zweiten Liga wegen Spielmanipulationen angeklagt.

Das könnte Sie auch interessieren:

Krawalle in Balkan-Ländern gehören nicht nur im Fußball zur Tagesordnung. Immer wieder kommt es zu brutalen Straßenschlachten mit Toten und Verletzten. Sogar bei Freundschaftsspielen sind handfeste Auseinandersetzungen keine Seltenheit. (mbr/sid) 

Rundschau abonnieren