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Vfl GummersbachCorona-Fall im Mannschaftsumfeld – Spiel ohne Zuschauer

Lesezeit 3 Minuten
VfLGM-Alexander Hermann

Alexander Hermann im Spiel gegen Fürstenfeldbruck vor 840 Zuschauern - beim nächsten Spiel sind keine Zuschauer mehr erlaubt.

Gummersbach – „Jetzt ist der Fall eingetreten, den keiner haben wollte“, sagt Christoph Schindler, Geschäftsführer des VfL Gummersbach. Der Fall, das ist ein positives getestetes Mitglied aus dem Umfeld der Zweitliga- und Drittligamannschaft des VfL Gummersbach. Beim routinemäßigen Test zwei Tage vor dem Zweitligaspiel heute um 19 Uhr in der Schwalbe-Arena gegen Hüttenberg war die Infektion aufgefallen.

Nachdem das Ergebnis bekannt wurde, waren nach Angaben des Vereins beide Mannschaften sowie die Offiziellen vorsorglich erstmal zu Hause geblieben. Alle Handballer sowie die weiteren getesteten Mitglieder des Umfelds der Bundesliga wiesen dann aber ein negatives Testergebnis auf.

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Der VfL nahm nach dem Testergebnis am Montagabend mit dem Gesundheitsamt Kontakt auf, das am Dienstag die gesamte Zweite Mannschaft, die mit dem Betroffenen am Sonntag noch Kontakt hatte, unter Quarantäne stellte. Dazu gehören auch die Profispieler Julius Fanger, Tom Kiesler, Mathis Häseler und Torhüter Lasse Hasenforther als Kontaktpersonen ersten Grades.

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Nächstes Spiel findet vor leeren Rängen statt

Damit hat Trainer Gudjon Valur Sigurdsson nicht nur heute gegen Hüttenberg, sondern auch für die Spiele am Sonntag in Emsdetten und am 31. Oktober in Wilhelmshaven nur einen kleinen Kader zur Verfügung, da Tobias Schröter (Fußverletzung) nach wie vor ausfällt. 

Schon am frühen Morgen war klar, dass die Gummersbacher gegen Hüttenberg vor leeren Rängen antreten müssen, da der Grenzwert der Sieben-Tage-Inzidenz von 35 mit 39,0 erneut überschritten ist. Damit sind Besucher in der Halle heute Abend verboten. Da hilft auch kein Hygienekonzept für die Schwalbe-Arena, das dafür gemacht wurde, damit sich niemand ansteckt. „Wir haben leider keinen Einfluss auf die Entscheidungen, die getätigt werden“, sagt Schindler. 

Zu den Regelungen, ohne Zuschauer spielen zu müssen, habe er sich schon mehrfach kritisch geäußert und werde das an dieser Stelle nicht noch einmal tun. „Bezüglich der Quarantäne sind wir uns mit den Trainern einig, dass wir jetzt noch näher zusammenrücken müssen, um unsere sportlichen Ziele weiter zu verfolgen“, so Schindler. Er sei sich sicher, dass die Mannschaft eine entsprechende Reaktion zeigen werde.

Gummersbacher wollen dritten Saisonsieg

Im Bewusstsein, dass die Fans nun vor den Bildschirmen mitfiebern, wollen die Gummersbacher Handballer heute den dritten Saisonsieg einfahren. Der VfL-Geschäftsführer spricht von einem Pflichtsieg, nachdem sich die Mannschaft am Samstag beim ASV Hamm selbst um die Punkte gebracht habe. So viele technische Fehler wie in den letzten fünf Spielminuten dürften ebenso nicht passieren wie der 1:6-Lauf Mitte der zweiten Halbzeit. „Eine Erklärung dafür habe ich nicht. Wir haben einen Rückraum mit viel Erfahrung und spielen dann nicht abgeklärt genug in Abwehr und Angriff“, sagt Schindler.

Er erwarte schon von seinen Spielern, dass sie die Konzentration hochhalten. In Hamm sei der VfL eigentlich die bessere Mannschaft gewesen, daher habe er sich extrem über die 25:27-Niederlage geärgert. Auch wenn Hüttenberg mit drei Niederlagen in die Saison gestartet sei und der VfL in der Favoritenrolle sei, müssten alle Spieler über 60 Minuten ihre Leistung abrufen. 

Inzidenzwert wichtiger als Tabellenwert

Dass es in Hamm das erste Geisterspiel für den VfL war, beschreibt Christoph Schindler als eine merkwürdige Situation. „Das gilt alleine schon für die Einlaufshow ganz ohne Zuschauer“, blickt er zurück, sagt aber auch, dass solche Spiele ganz ohne Zuschauer in Zeiten der steigenden Zahlen von positiv auf den Coronavirus getesteten Menschen wohl noch ziemlich oft der Fall sein werden. 

„Es ist schon skurril, wenn wir in der Geschäftsstelle mehr auf den Inzidenzwert schauen als auf die Tabelle“, fasst der VfL-Geschäftsführer die Lage zusammen, die seit gestern Morgen noch weiter an Unsicherheit zugenommen hat.

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