Heilpraktiker Harald BrudermannsAuf Umwegen zum Wunschziel gekommen

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Harald Brudermanns hat sich die Naturheilpraxis aufgebaut, seit Juli gehört er zum medizinischen Team des VfL.

Harald Brudermanns hat sich die Naturheilpraxis aufgebaut, seit Juli gehört er zum medizinischen Team des VfL.

Gummersbach – Seit dem Saisonstart gehört Heilpraktiker Harald Brudermanns (56) zum medizinischen Team des Handball-Zweitligisten VfL Gummersbach. „Der Körper unserer Spieler ist unser wichtigstes Gut“, sagt VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler. In der Betreuung der Handballer biete Brudermanns neben den Mannschaftsärzten Dr. Jochen Viebahn und Dr. Jan Vonhoegen sowie den Physiotherapeuten eine perfekte Ergänzung. Wie viel seine Arbeit bewirken kann, hatte Schindler noch als aktiver Spieler erfahren. „Brudermanns ist einer von vielen Gründen, warum ich noch halbwegs gerade über das Spielfeld laufen konnte“, blickt der Geschäftsführer zurück, der 2017 seine Karriere als Handballer beendete.

Harald Brudermanns ist gelernter Physiotherapeut, arbeitete als dieser auch beim Gummersbacher Rehaktiv als freier Mitarbeiter und kam dort mit den Handballern zusammen. Gleichzeitig baute er sich seine eigene Naturheilpraxis auf, mit der er heute selbstständig ist.

Irgendwann sei er an den Punkt gekommen, dass nach der Ausbildung zum Physiotherapeuten noch etwas fehle, um Zusammenhänge zu erkennen und zu behandeln, erzählt der gebürtige Heinsberger. 2010 machte er eine Ausbildung zum Heilpraktiker, arbeitete dabei unter anderem in einer Praxis, die seit Jahrzehnten die deutschen, schweizer und österreichischen Wintersportler betreut. Dazu kam unter anderem eine Zusatzausbildung in Sportosteopathie.

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Nachholspiel

Das wegen eines positiven Coronatests beim Wilhelmshavener HV ausgefallene Zweitligaspiel des VfL Gummersbach wird am Dienstag, 8. Dezember, 20 Uhr, in der Nordfrostarena in Wilhelmshaven nachgeholt. Das teilte der VfL gestern mit. (ank)

DHB setzt den Spielbetrieb weiter aus

Der Spielbetrieb in der Dritten Handball-Liga und der A-Jugend-Bundesliga, der zunächst nur bis zum 15. November stillgelegt war, wird nun bis Ende des Jahres ausgesetzt. Das haben Präsidium und Vorstand des Deutschen Handballbundes (DHB) gestern in einer Videokonferenz beschlossen. Soweit es die Entwicklung der Corona-Pandemie zulasse, soll der Spielbetrieb am Wochenende 9./10. Januar wieder aufgenommen werden.

Zuvor hatten die DHB-Verantwortlichen die betroffenen Vereine mit in eine Situationsanalyse eingebunden, spieltechnische Szenarien entwickelt und ausgewertet, wie die rechtlichen Rahmenbedingungen in den Bundesländern sind. So hätten derzeit ein Drittel der 131 Teams keine Erlaubnis zu trainieren, heißt es in der Pressemitteilung, dass es ein insgesamt sehr heterogenes Bild gegeben hätte.

„Unser oberstes Ziel ist es weiterhin, verantwortungsvoll Möglichkeiten für Handball zu schaffen“, sagt Mark Schober, Vorstandsvorsitzender des DHB. Priorität habe die Wiederaufnahme und Fortführung des Trainings, was besonders für die Nachwuchstalente gelte. „Unabhängig von der formalen Einordnung als Profi- oder Amateursport kämpfen wir für alle Teams auf politischer Ebene darum, dass sie trainieren können, wenn sie dies wollen.“

In den nun kommenden Wochen wollen die Verantwortlichen weiter beraten, wie die laufende Saison fortgesetzt werden kann. Zudem werde der DHB auf politischer Ebene weiter für eine Corona-Förderung der Vereine kämpfen, schließt die Pressemitteilung.

Auch der Handballverband Mittelrhein (HVM) hat gestern seinen Spielbetrieb bis einschließlich 6. Januar ausgesetzt. Das ist das Ergebnis einer außerplanmäßigen Präsidiumssitzung. Damit wäre auch auf HVM-Ebene, dazu gehört auch der Handballkreis Oberberg, der erste Spieltag im neuen Jahr das Wochenende 9./10. Januar. Zeitnah werden die Spielwarte des Verbandes und der Kreise sowie die Jugendvertreter über den Fortgang des Spielbetriebes nach der beschlossenen Saisonpause beraten, heißt es vom HVM. (ank)

Er habe einen guten Kontakt zu Julia Uessem-Goldmann, der Physiotherapeutin der Zweitliga-Handballer und besuche auch ab und zu die Trainingseinheiten, beschreibt Brudermanns sein Arbeitsfeld. Bei den Heimspielen der Gummersbacher sei er dabei, arbeite im Team mit und wünsche sich einen regen Austausch. Der Einsatz von Brudermanns erfordert dabei viel Eigenleistung, da nicht alle Behandlungen von der Krankenkasse getragen werden.

Der Liebe wegen zog der 56-Jährige nach Gummersbach, wo er mit dem Handball in Verbindung kam. Er selbst hat als junger Mann Tennis gespielt, trat bis in die Oberliga an und übt den Sport heute noch als Hobby aus.

Was seinen Beruf angeht ist Harald Brudermanns Quereinsteiger, kam dabei auf einem Umweg zu seinem Wunschziel. Nach dem Abitur studierte er zunächst Ethnologie in Münster, bevor ihn private Gründe zurück nach Hause zogen. Er brach sein Studium ab und begann die Ausbildung zum Physiotherapeuten. „Die Heilpraktikerschule war dabei zunächst weit weg und zu teuer“, sagt er. Er habe sich immer für Zusammenhänge interessiert und den Menschen als komplettes Wesen wahrnehmen wollen, was auch ein Grund gewesen sei, Ethnologie zu studieren, sagt Brudermanns. Letztendlich sei er ja da angekommen, wo er immer hingewollt habe. „Ich bereue nichts und habe viele Menschen kennengelernt“, erklärt er.

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