Viktoria KölnNeuzugang Jeremias Lorch soll das Zentrum stabilisieren

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Neuzugang Jeremias Lorch

Köln – Jeremias Lorch? Da war doch was. Stimmt, Anfang der vergangenen Saison hätte der defensive Mittelfeldspieler – damals noch in Diensten des SV Wehen Wiesbaden – um ein Haar den 1. FC Köln aus der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals befördert. Lorch traf in der regulären Spielzeit gleich doppelt gegen Timo Horn, am Ende stand aus Sicht der Hessen dennoch eine unglückliche 5:6-Niederlage nach Elfmeterschießen gegen den ins Wanken geratenen Bundesligisten.

Fast ein Jahr später hat Jeremias Lorch das Angebot zu einer Vertragsverlängerung ausgeschlagen und den SVWW nach drei Spielzeiten verlassen. Nach dem Abstieg der Hessen aus der 2. Bundesliga wollte der 24-Jährige eine neue Herausforderung – und wählte den ambitionierten Drittligisten FC Viktoria Köln.

Lorch ist nach dem früheren Bremer Bundesliga-Schlussmann Sebastian Mielitz (zuletzt: SönderjyskeE/erste Liga Dänemark) der bereits zweite höherklassig erfahrene Neuzugang, den die Höhenberger für ihre zweite Saison im Profifußball an Land gezogen haben. Geplant ist etwa ein halbes Dutzend weiterer gezielter Verstärkungen – und die Umorientierung ins obere Tabellendrittel.

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Beide bislang getätigten Transfers verfolgen ein und dasselbe Ziel: Sie sollen der Viktoria auf Positionen, die im ersten Drittliga-Jahr nicht optimal besetzt waren, einen deutlichen Qualitätsschub verleihen. Über die Saison gesehen verfügten die Kölner auf der Sechs zu selten über die erforderliche Stabilität: André Dej, als vermeintlicher Unterschiedsspieler aus Regensburg zurückgeholt, benötigte viele Monate, ehe er seine körperlichen Defizite nach einem Jahr ohne Spielpraxis annähernd aufgeholt hatte; Moritz Fritz fiel fast die gesamte Spielzeit mit einer Sehnenentzündung aus und der weiterhin mit der 2. Bundesliga liebäugelnde Hamza Saghiri zeigte erst in der Rückrunde, was er kann. Vom jungen Kai Klefisch kann man derweil noch nicht erwarten, dauerhaft voran zu gehen.

Perfekt als Fixpunkt im Kölner Spiel

Jeremias Lorch bringt dagegen praktisch alles mit, um im defensiven Mittelfeld zum neuen Fixpunkt im Kölner Spiel zu werden. Dem Rechtsfuß gelang in Wiesbaden mit 20 Zweitliga-Einsätzen (ein Tor) der nächste Entwicklungsschritt. Diesen hatte sich der im Nachwuchs des VfB Stuttgart ausgebildete Schwabe über 81 Drittliga-Einsätze (vier Tore) für den SVWW und die SG Sonnenhof Großaspach erarbeitet. Geschätzt wurde Lorch von Wiesbadens Trainer Rüdiger Rehm vor allem wegen seiner Flexibilität. Zwar war der 1,89 Meter große Defensiv-Allrounder bei den Hessen meist auf der Sechs gefragt, er kann aber auch auf der rechten Außenbahn sowie im Abwehr-Zentrum verteidigen.

Jonas Carls wechselt nach Portugal

Jonas Carls (23) wird nach dem ausgelaufenen Leihgeschäft mit Bundesligist Schalke 04 nicht zum FC Viktoria Köln zurückkehren. Der Linksverteidiger wechselt in die erste portugiesische Liga. „Dass Jonas diesen Sprung geschafft hat, ist auch für uns eine Auszeichnung“, meint  Viktorias Sportlicher Leiter Marcus Steegmann. Carls absolvierte in der Rückrunde 17 Drittliga-Spiele  (2 Tore, 3 Vorlagen) für die Kölner. (tca)

Bei der Viktoria ist die Freude groß, erneut ein personelles Ausrufezeichen auf dem Transfermarkt gesetzt zu haben. „Jeremias ist ein sehr laufstarker Spieler mit einem sehr guten Passspiel. Er hat neben seinen Defensiv-Qualitäten – zum Beispiel im Kopfballspiel – die Fähigkeit, Akzente nach vorne zu setzen. Das sind Attribute, die unserer Mannschaft sehr gut zu Gesicht stehen werden“, sagt der Sportliche Leiter Marcus Steegmann. Jeremias Lorch sieht seinen Wechsel in die 3. Liga nicht als persönlichen Rückschritt: „Ich habe von Beginn an das große Vertrauen der Viktoria-Verantwortlichen gespürt. Jetzt habe ich richtig Lust auf die neue Aufgabe und freue mich auf die kommende Zeit.“

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