Armin Laschet besucht Ford-Werke in Köln„Ein gutes Signal für NRW“

Lesezeit 3 Minuten
LaschetFord

Ministerpräsident Laschet informiert sich über den Wiederanlauf der Produktion bei Ford in Köln.

Köln-Niehl – „Gut, dass die Produktion bei Ford wieder losgeht“, sagte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet am Montagmorgen im Werk in Köln-Niehl.  „Das ist ein gutes Signal für NRW“, so Laschet weiter. 7500 oder die Hälfte der Mitarbeiter in Köln sind am Montagmorgen nach der Kurzarbeit in Folge der Corona-Krise durch die Werkstore gegangen.

Ausfüllen mussten sie zunächst vier Fragen zu ihrer Gesundheit, etwa zu Kontakten mit Corona-Infizierten oder Krankheitssymptomen, die sie möglicherweise bei sich beoachten. Wird eine Frage bejaht, muss der Mitarbeiter draußen bleiben. Den Fragenbogen bekamen auch der  Ministerpräsident und die Besucher vorgelegt. Wie bei den Mitarbeitern wurde auch bei ihnen die Temperatur am Werkstor gemessen. Mund- und Nasenmasken müssen im ganzen Werk getragen werden, Absperrbänder verhindern zu engen Kontakt beim Pressegespräch.

Produkton beginnt mit Vorsicht

Das Konzept sei sehr durchdacht, lobte Laschet. Das sei ein Weg in eine „verantwortbare Normalität“, die er anstrebt. Die Produktion beginne mit Vorsicht. Zu schauen sei, welche Anreize beim Hochfahren der  Fertigung aus den Konjunkturprogrammen helfen könnten. Er denkt an eine Unterstützung, bei der die Aspekte Umwelt und Nachhaltigkeit berücksichtigt werde, aber auch die „Breite der Produktion“. Das schließt Autos mit Verbrennungsmotoren ein. Ford-Werke-Chef Gunnar Herrmann warb für Hilfsmaßnahmen für „kurze Zeit“. Sie sollen nach dem schnellen Shutdown als „Beschleuniger hin zur Stabilität“ wirken. Der Ford-Konzern habe die Dividende im April ausfallen lassen und das Spitzenmanagement verzichte auf Entgelt, so Herrmann. Kritiker der Unterstützung verweisen immer wieder auf Ausschüttungen und hohe Managementgehälter, wenn sie sich gegen Hilfen für die Branche wenden.

Alles zum Thema Ford

Ford startet nach sechs Wochen Produktionsunterbrechung beim Volumen zurückhaltend. Ein Schicht statt der üblichen zwei arbeitet in der Montage. Das sind knapp 2000 Mitarbeiter statt 3700. Auch im Motorenwerk gibt es eine Schicht und entsprechend derzeit etwa 500 statt 1000 Mitarbeiter. Und im Getriebewerk geht die Arbeit laut Betriebsratschef Martin Hennig erst nächste Woche los. Die Getriebe für den Fiesta kommen aus dem französischen Bordeaux.

Herrmann tritt für Sockelförderung ein

Die volle Kapazität könne bald erreicht werden, wenn die Nachfrage stimuliert werde, so Herrmann. Er tritt für eine Sockelförderung für die breite Produktion ein und für ein Aufstocken der Hilfen abhängig vom Erreichen von Umweltstandards.  Das helfe auch dem Handel, der Autos mit Verbrennungsmotoren auf dem Hof stehen habe. Ford selbst stundet den Händlern, oft Familienbetriebe, derzeit die Raten und verzichtet auf Zinsen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Herrmann berichtete auch, dass jetzt auch der Fiesta mit einem Mild-Hybrid-Motor gefertigt werde. Hier unterstützt ein Elektromotor den Verbrenner und reduziert so den Verbrauch. Rein elektrisch fahren können Autos mit Mild-Hybrid nicht.

Rundschau abonnieren