Ausgliederung zunächst vom TischWeiter Ringen um Bodendienste am Flughafen Köln/Bonn

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Symbolbild

Köln/Bonn – Die Flughafengesellschaft soll weiter mit der Gewerkschaft Verdi und dem Betriebsrat über Kostensenkungen sprechen. Dazu hat der Aufsichtsrat von Köln/Bonn die Geschäftsleitung am Freitag aufgefordert, wie es in einer Mitteilung des Flughafens heißt. „Darüber hinaus sollen innerbetriebliche Verbesserungspotenziale im Bodenverkehrsdienst (BVD) bestmöglich ausgeschöpft werden“, heißt es in einer Mitteilung. „Ich bin sehr zufrieden, dass der Aufsichtsrat der Argumentation von Verdi und Betriebsrat offenbar gefolgt ist“, sagte Gewerkschaftssekretär Frank Michael Munkler.

Flughafen und Arbeitnehmervertreter ringen seit Monaten um eine Lösung für die über 800 Mitarbeiter, die etwa Flugzeuge Be- und Entladen oder Passagiere zum Terminal bringen. Der Bereich hat laut Flughafen 2018 einen Verlust von 16 Millionen Euro eingefahren. Bis 2030 würde der Verlust ohne Veränderungen laut Verdi auf 30 Millionen pro Jahr steigen.

Verdi und Betriebsrat unterbreiten Vorschläge

Verdi und Betriebsrat haben laut Munkler Vorschläge unterbreitet, nach denen das Minus 2030 auf 13 Millionen sinken soll. Unter anderem geht es um Eingruppierungen im Tarifwerk, nach denen Mitarbeiter mehr Entgelt erhalten als ihrer Qualifikation entspricht. Verdi und Betriebsrat hätten einen Jahresbeitrag der Beschäftigten für die Sanierung von 15 bis 17 Millionen angeboten. Man wolle eine tragfähige Lösung.

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Der Flughafen will nach erwartetem Verlust von 20 Millionen in 2019 steigende Gewinne, um zu investieren. Das BVD-Ergebnis soll 2030 ausgeglichen sein. Er erwägt die Gründung einer Tochtergesellschaft mit niedrigeren Entgelten. Laut Munkler würden die Löhne hier 30 Prozent niedriger liegen als im Tarifwerk des Öffentlichen Dienstes. 

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Auf eine Tochter hat laut Munkler auch Aufsichtsratschef Friedrich Merz vor der Sitzung im Gespräch mit Arbeitnehmern gepocht. Am Donnerstag sind aber Arbeitnehmervertreter mit Politikern aus Köln und Umgebung zusammengekommen, darunter der Kölner CDU- und Fraktionschef Bernd Petelkau sowie der Kölner SPD-Fraktionschef Christian Joisten. Aus dem Gespräch hat Munkler mitgenommen, dass es im Kölner Rat keine Mehrheit für die Ausgliederung der BVD geben werde. Köln hält gut 30 Prozent am Flughafen. 

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