Autobauer in der KriseFord fährt in Europa in die roten Zahlen

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Ford Symbol dpa

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Dearborn/Köln – Ford ist in Europa im ersten Quartal wieder in die roten Zahlen gerutscht. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) sank auf 143 Millionen Dollar. Im Vorjahresquartal hatte es noch einen Gewinn von 85 Millionen gegeben. Ford erklärte das bei der Vorlage der Zahlen in den USA am Dienstagabend zum einem mit einem geringeren Absatz in der Corona-Krise. Verkauft wurden in Europa 288 000 Autos, 25 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Marktanteil von Ford in Europa sank auf 6,9 (Vorjahreszeitraum: 7,6) Prozent.

Es habe aber auch höhere Kosten wegen strengerer Schadstoffregelungen gegeben. Und auch die weitere Fertigung von margenschwachen Produkten belaste das Ergebnis.  Die Konzern-Führung in den USA setzt auf leichte Nutzfahrzeuge und Autos in Geländewagenoptik. Aber auch der Anlauf des neuen Kuga habe das Ergebnis gedrückt. Kostensenkungen im Rahmen des laufenden Umbauprogramms, bei dem 12 000 Stellen in Europa wegfallen, hätten das nicht kompensieren können. 5400 Stellen in Deutschland werden insgesamt bis Ende des Jahres über Abfindungen und Altersteilzeit abgebaut.

Gewinn nur in Nordamerika

Während die Mitte März geschlossenen Werke in Kontinantaleuropa ab Montag schrittweise wieder hochgefahren werden, bleiben sie in Nordamerika noch geschlossen. Dabei hat nur noch hier das Autogeschäft von Ford Gewinn gemacht.

Insgesamt fuhr Ford im ersten Quartal einen Nettoverlust von zwei Milliarden Dollar (1,8 Milliarden Euro) ein. Das bereinigte Ebit sank um drei Milliarden auf Minus 0,63 Milliarden. Für über zwei Milliarden Rückgang ist laut Ford die Corona-Pandemie verantwortlich.

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Verkauft wurden weltweit 1,13 Millionen Autos. Das waren 21 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz sank um 15 Prozent auf 34,3 Milliarden Dollar.

Finanzvorstand Tim Stone sagte, Ford habe die Dividendenzahlung an seine Aktionäre ausgesetzt, Ausgaben reduziert und das Kapital über Kredite und die Ausgabe von Anleihen um rund 23 Milliarden Dollar aufgestockt. „Wir glauben, das Kapital reicht aus, um uns bis Ende des Jahres durchzubringen.“

Gleichzeitig stimmte Ford die Anleger auf noch schlechtere Ergebnisse im laufenden zweiten Quartal ein. Wegen der Beschränkungen in der Corona-Krise erwartet der US-Autobauer einem operativen Verlust von über fünf Milliarden Dollar.

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