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EinlösenWarnung vor Scheck-Betrug

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Unterstützung der Bürgerstiftung in Marienheide.

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Köln – Bei größeren Anschaffungen wurde vor einigen Jahren noch wie selbstverständlich das Scheckbuch gezückt. Bargeldbündel waren nicht wirklich populär - zu unsicher. Schecks wurden breit akzeptiert, galten als solide. Ihre Einlösung war bis zu einem bestimmten Betrag sogar garantiert. Diese Garantie fiel dann weg. "Ein Scheck kann platzen", hieß es spätestens seitdem.

Gleichzeitig traten die EC- und Kreditkarten ihren Siegeszug an. Karten und Leseterminals im Handel waren praktischer als das mühsame Ausfüllen der Scheckformulare. Das Plastikgeld war auch sicherer. Wer einmal mit der Eingabe seiner Geheimnummer Geld an einen Händler "überwiesen" hatte, der hatte auch bezahlt. Auch schnelle Käufe im Internet sind mit Plastikgeld bequem möglich, und wer es noch einfacher haben möchte, der kann Bezahldienste im Internet nutzen. Das Ergebnis: Es gibt immer weniger Schecks in Deutschland.

Populäres Zahlungsmittel sind sie aber noch in den angelsächsischen Ländern. Wer diese Schecks aber in Deutschland einlösen möchte, der braucht Geduld. Bis das Geld auf dem Konto ist, können durchaus vier bis sechs Wochen vergehen, sagt Markus Feck, Bankexperte bei der Verbraucherzentrale NRW. Banken und Sparkassen können die Einlösung des Schecks abwarten und erst nach Eingang des Geldes den Gegenwert dem Konto gutschreiben, heißt es bei der Sparkasse Köln Bonn Dabei geht das Originaldokument auf dem Postweg zur ausländischen Bank. Manchmal ist ein Dienstleister zwischengeschaltet, sagt Feck. Vor allem dann, wenn der Scheck beispielsweise in Pfund oder Dollar ausgestellt ist und in Euro eingelöst werden soll.

Der Inkassoweg kann sehr unterschiedlich sein, heißt es auch beim Bundesverband deutscher Banken. Das Einlösungsrisiko von Auslandsschecks ist grundsätzlich hoch, teilt die Sparkasse Köln Bonn mit. Es richte sich nach Höhe und Währung des Scheckbetrags, nach der bezogenen Bank und dem Scheckaussteller. Außerdem könnten Schecks auch schlicht gefälscht sein.

Wer bei einer Suchmaschine etwa die Begriffe "Scheck, England, Betrug" eingibt, bekommt reichlich Lesestoff. Eine populäre Masche: Da wird mit einem Scheck etwa der Kauf eines Autos bezahlt. Oft, so wird geschildert, sind die Schecks über einen deutlich höheren Kaufpreis ausgestellt, mit der Bitte, überzähliges Geld zurück zu transferieren. Wer sich darauf einlässt, dem droht hoher Schaden.

Das Auto kann weg sein, auch das zurück überwiesene Geld, ebenso die Gebühren für die Scheckeinlösung bei der englischen und der deutschen Bank. Dann platzt womöglich der Scheck, und der Geprellte kann mit unsicheren Aussichten versuchen, sein Geld auf dem Klageweg von dem Betrüger zu bekommen.

Auch wenn der Kunde das Geld direkt auf dem Konto gutgeschrieben bekommt, hat er es noch lange nicht endgültig. Schecks werden zum Inkasso tatsächlich nur mit "Eingang vorbehalten" reingenommen, so der Bankenverband. Auslandsschecks können auch nach Monaten vom Aussteller ohne Angaben von Gründen zurückgerufen werden. Dann muss der Betrag zurückgebucht werden, so die Sparkasse Köln Bonn. Verbraucherschützer raten deshalb zur Vorsicht bei ausländischen Schecks, gerade aus dem angelsächsischen Raum. Sie verweisen statt dessen auf den sicheren Weg der Auslandsüberweisung.

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