Ford bestätigt offiziellE-Auto für Europa wird künftig in Köln gebaut

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt

Das Werk von Ford in Köln

Köln – Das Kölner Ford-Werk wird Zentrum für die E-Auto-Herstellung. Das kündigte Ford-Europa-Chef  Stuart Rowley am Mittwoch in Köln offiziell an, nachdem sich bereits  - wie berichtet  - in der vergangenen Woche die Hinweise darauf verdichtet hatten. Köln wird damit Heimat des ersten derartigen Werks in Europa. Fords aktuell einziges E-Auto im Angebot, der Mustang Mach E, wurde in den USA konzipiert und wird auch dort gebaut. 

In den Umbau des Werks in Köln steckt Ford laut Rowley eine Milliarde Dollar. Auch das erste von Ford in Europa gebautes Volumen-E-Auto läuft ab 2023 in Köln vom Band. Details zu dem Fahrzeug nannte Ford freilich noch nicht. In Köln  gebe es auch  Potenzial für ein zweites E-Modell, über das Ford nachdenke, so Rowley.

Signal für die gesamte Belegschaft

Als „wichtiges Signal für die gesamte Belegschaft“ wertete Ford-Betriebsratschef Martin Hennig die Entscheidung, E-Auto-Entwicklung und Fertigung in Köln anzusiedeln.  Sie gebe den Mitarbeitenden, die lange um ihre Jobs hätten bangen müssen,  eine langfristige Perspektive und sporne sie an, die elektrische Zukunft mitzugestalten.

Ford nutzt die E-Plattform von VW, auf der etwa der iD 3 basiert. Bis zu 600 000 Fahrzeuge will Ford auf dieser Plattform in den nächsten Jahren bauen. Das sichert aber wohl nicht alle Jobs im Werk, weil der Bau von E-Autos weniger Mitarbeitende erfordert als der von Verbrennern. Außerdem sind ein Teil der Jobs beim Plattform-Lieferanten VW angesiedelt.  Spätestens in der zweiten Hälfte der 20er Jahre brauche Ford eine eigene E-Plattform, sagte der Autoexperte Stefan Bratzel von der Fachhochschule Bergisch Gladbach. Sonst habe die Marke zu wenig Spielraum, um zu zeigen, wofür sie eigentlich stehe.

Bekenntnis zu Europa

Fords Europa-Chef Rowley will das Investment in Köln auch als Bekenntnis zu Europa und zur vollständigen Elektrifizierung der Fahrzeugflotte sehen. 22 Milliarden Dollar will der Konzern bis 2025 in die Elektrifizierung stecken. Die PKW-Flotte in Europa soll bis 2030 vollständig elektrifiziert sein. Dann sollen auch zwei Drittel der verkauften leichten Nutzfahrzeuge einen batterie-elektrischen Antrieb haben.

Ford hat laut Rowley das Europageschäft erfolgreich restrukturiert. Im vierten Quartal des abgelaufenen Jahres sei der Konzern hier profitabel gewesen. Jetzt breche Ford in eine elektrische Zukunft auf mit ausdrucksstarken Fahrzeugen und einer herausragenden Nutzererfahrung durch Konnektivität der Autos. Ford sieht sich in der Spur, um eine Umsatzrendite von sechs Prozent zu erreichen. Wann das Ziel erreicht werden soll, sagte Rowley aber nicht. Für das Gesamtjahr 2020 hat Ford rote Zahlen ausgewiesen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Seit 90 Jahren steuert Ford sein Deutschland-Geschäft von Köln aus. Hier ist auch die Europa-Zentrale des Konzerns angesiedelt. Im Entwicklungszentrum in Köln-Merkenich und in der Fahrzeugfertigung in Köln-Niehl hat Ford rund 16 500 Mitarbeitende.

Rundschau abonnieren