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Kölner EnergieversorgerRheinenergie erreicht Ergebnisziel – 148 Millionen Gewinn

Lesezeit 3 Minuten
Der Energieversorger Rheinenergie

Der Energieversorger Rheinenergie arbeitet profitabel.

Köln – In einem „herausfordernden Geschäftsjahr“, so Konzernchef Dieter Steinkamp, hat die Rheinenergie das geplante Jahresergebnis sogar leicht übertroffen. Zu kämpfen hatte das Unternehmen dabei mit einer schwierigen Energiepolitik des Bundes etwa rund um den Kohleausstieg, mit Margenverfall und hartem Wettbewerb, so Steinkamp.

Das Ergebnis

Unter dem Strich hat der Regionalversorger einen Gewinn von 148 (2018: 160) Millionen Euro eingefahren. Innogy, die 20 Prozent an dem Unternehmen halten, bekommen eine Ausgleichszahlung von 25 Millionen, 123 (122) Millionen gehen an die GEW Köln AG, eine Zwischenholding im Stadtwerkekonzern. Die Rheinenergie konnte Rückstellungen auflösen und zeigte sich operativ verbessert.

Andererseits musste das Unternehmen eine Abschreibung auf das Steinkohlekraftwerk Rostock vornehmen, das 2028 vom Netz gehen muss. An dem Kraftwerk, das Rostock auch mit Fernwärme versorgt, ist die Rheinenergie mit rund 50 Prozent beteiligt. Das Kraftwerk sei profitabel, so Steinkamp, und hätte bis in die Mitte der 30er Jahre Strom und Fernwärme liefern können. Früher vom Netz geht es wegen des Kohleausstiegs, und ein Ausgleich dafür wird der Rheinenergie nach derzeitigem Stand nicht gezahlt. Das gilt auch für das Kraftwerk Köln-Merkenich, das mit Braunkohle betrieben wird, und vor allem Ford mit Prozesswärme versorgt. Das Kraftwerk soll bis 2025 umgerüstet werden auf Erdgas mit möglicherweise auch einem Anteil Klärschlamm als Brennstoff.

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Zukunftspläne

Zum einen will die Rheinenergie mehr für den Klimaschutz tun. Bis 2025 soll die Wasserwirtschaft klimaneutral erfolgen, etwa durch die Verwendung von Strom aus den erneuerbaren Energien. Steinkamp warb für Wasser aus der Leitung. Das komme etwa ohne Verpackung direkt zum Kunden ins Haus.

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Bis 2030 soll dann die Stromversorgung der Privat- und kleineren Gewerbekunden klimaneutral sein, bis 2040 die Gesamtversorgung. Dazu will die Rheinenergie mehr Anlagen zur Stromerzeugung aus den Erneuerbaren einsetzen, darunter neue Solaranlagen auf Kölner Dächern. Hier gibt es schon große Anlagen, etwa auf den Dächern von Ford und dem WDR. Auch hat das Unternehmen derzeit 26 Windparks mit 107 Anlagen.

Die Rheinenergie will ab 2040 in den Kraft-Wärme-koppelungsanlagen Strom und Wärme klimaneutral erzeugen. Auch will sie ihren Kundenservice verbessern. Nur Energie einkaufen und später verkaufen reiche heute nicht mehr, so die Überzeugung. Das Unternehmen setzt auf zusätzliche Dienstleistungen im großen Maßstab wie Quartiersentwicklung oder Konzepte zum Siedlungsmanagement. Dabei will das Unternehmen Antworten auf umfangreiche Infrastrukturaufgaben geben, auch rund um E-Mobilität.

Der Ausblick

Vor Ertragssteuern will die Rheinenergie im laufenden Jahr einen Gewinn von rund 165 Millionen erzielen. Zwar sei die Energiebranche durch die Corona-Pandemie weniger betroffen als andere, so Finanzvorstand Dieter Hassel. Die Rheinenergie kalkuliert aber ihr Risiko für das Jahresergebnis mit bis zu 15 Millionen, etwa wegen Forderungsausfällen, so Hassel. Der Verkauf eines Anteils am Mannheimer Versorger MVV wohl noch im laufenden Quartal spült etwa 270 Millionen in die Kasse, die zur Entschuldung und für Investitionen verwendet werden sollen.

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