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Kölner VersicherungsgruppeGothaer erwartet ein hohes Beitragsplus

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Gothaer

Der Sitz der Gothaer in Köln

Köln – Die Gothaer erwartet im kommenden Jahr ein hohes Beitragswachstum. „Nach der geplanten Konsolidierungsphase und dem Umbau des Produktportfolios im Bereich Leben stehen seit 2018 die Zeichen in allen Sparten auf Wachstum“, sagte Karsten Eichmann, der Vorstandschef der Versicherungsgruppe.

Deutlich vorangekommen sei das Unternehmen auch bei der Digitalisierung von Geschäftsprozessen oder beim Ausbau von Kooperationen. Unter anderem arbeitet die Kölner Versicherungsgruppe mit „Emil“ zusammen, einem Anbieter von monatlich kündbaren Kfz-Versicherungen anhängig von den gefahrenen Kilometern. Bei diesem Angebot für Wenigfahrer ist die Gothaer der Risikoträger. Hier gehen laut Gothaer 200 bis 400 Versicherungsanträge pro Woche ein. Beim Produktportfolio hat sich der Versicherer von wenig ertragreichem Geschäft getrennt. Unter anderem wurde der Bereich Architektenhaftpflicht saniert.

Bruttobeiträge stiegen auf 4,38 Milliarden Euro

Früchte des Umbaus konnte die Gothaer schon im laufenden Jahr nach vorläufigen Zahlen ernten. Die gebuchten Bruttobeiträge stiegen um zwei Prozent auf 4,38 Milliarden Euro. Vor allem habe es aber ein sehr erfreuliches Neugeschäft in allen Sparten gegeben, das Eichmann so optimistisch stimmt. Bei der Sachversicherung um die Gothaer Allgemeine legte es gleich um 33 Prozent zu, im Vergleich zum Vorjahrszeitraum. Insgesamt stiegen hier die Beiträge um 2,4 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Belastungen aus Naturkatastrophen wie dem Sturm Friederike mit 24 000 Schäden konnten teils durch einen Abbau der Verwaltungskosten kompensiert werden.

Bei der Lebensversicherung stiegen die gebuchten Bruttobeiträge auf 1,2 Milliarden Euro. In den drei Vorjahren waren sie gesunken, weil die Gothaer auf Geschäft gegen Einmalbeitrag verzichtet hat. Klassische Garantieprodukte wählen nur noch 20 Prozent der Neukunden. In der Krankenversicherung wächst die Gothaer mit Zusatzversicherungen.

Kapitalanlagen von 28,8 Milliarden Euro sorgten für einen Ertrag von 917 Millionen Euro. Weil die Gothaer den Bilanzierungsstandard ändert, sind die Zahlen mit dem Vorjahreswert nicht zu vergleichen. Getrennt hat man sich von Unternehmensanleihen und Anleihen aus Südeuropa. Bei Immobilienanlagen wurde aufgestockt. Die Zahl der Mitarbeiter sank wie geplant von 5563 auf 5421.

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