Leverkusen extrem teuerWohn-Nebenkosten sind laut Studie in NRW besonders hoch

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Einfamilienhäuser und Reihenhäuser in einer Siedlung in Köln. (Archivbild)

Berlin – Wie hoch die finanzielle Belastung der Bürger in Deutschland durch Wohnnebenkosten ist, hängt einer neuen Untersuchung zufolge stark vom Wohnort ab. Wer etwa in Leverkusen wohnt, muss besonders viel zahlen: Rund 2046 Euro fallen dort pro Jahr an Gebühren für die Abfall- und Abwasserentsorgung sowie Grundsteuern an, wie das Forschungsunternehmen IW Consult im Auftrag des Eigentümerverbands Haus und Grund ausgerechnet hat. Nirgendwo in Deutschland sind demnach diese Wohnnebenkosten so hoch wie dort.

Wohnnebenkosten sind in Regensburg am Geringsten

Regensburg in Bayern hingegen führt die Liste der günstigsten Orte an: 915 Euro und damit mehr als die Hälfte weniger zahlten die Menschen dort im Schnitt pro Jahr, heißt es in der Untersuchung. Auffällig: Acht der zehn teuersten Kommunen liegen demnach in Nordrhein-Westfalen. Die zehn günstigsten Orte teilen Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen unter sich auf.

„Unser Eindruck besteht durchaus, dass gerade die Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg gut wirtschaften, dass sie mit Augenmaß die Gebühren setzen, dass sie in engem Kontakt mit den Bürgern stehen und ein Interesse daran haben, dass eine hohe Bürgerzufriedenheit herrscht“, sagte Studienleiter Hanno Kempermann.

Strukturelle oder geografische Gründe für die hohen Unterschiede ließen sich hingegen nicht feststellen, betonte er. Auch die Größe der Stadt oder die Einwohnerdichte böten keinen Maßstab . Eine Ausnahme bilde das Ruhrgebiet. Hier hätten Kommunen aufgrund eines Notstandshaushalts oft gar keine andere Wahl, als Gebühren zu erhöhen.

Studie zu Wohn-Nebenkosten: 120-Quadratmeter-Haus als Berechnungsgrundlage

Grundlage für die Berechnung war ein symbolisches alleinstehendes Musterhaus mit 120 Quadratmetern Wohnfläche und vier Bewohnerinnen und Bewohnern.

Die Gebühren und Beiträge für die Abwasser- und Müllentsorgung in den 100 größten Städten wurden auf Basis der öffentlich einsehbaren Gebührenordnungen der jeweiligen Kommunen erhoben. Wo bestimmte Leistungen nicht angeboten wurden, setzten die Autoren hypothetische Gebühren an.

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Kritik an den Zahlen kam am Dienstag unter anderem vom Verband kommunaler Unternehmen. „Die Höhe der Entgelte für Abwasser und Abfall ist von Region zu Region verschieden, weil sie unterschiedliche Leistungen, Standorte, Rahmenbedingungen vor Ort berücksichtigen.“ (dpa)

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