Neue Stationen, neue LinienWie der Schienenverkehr in und um Köln „ideal“ werden soll

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S-Bahn Köln 120419

S-Bahn am Kölner Hauptbahnhof

Düsseldorf – Die Landesregierung will den regionalen Schienenverkehr in NRW bis 2040 ausbauen: mit neuen S-Bahnnetzen, fast 100 neuen Bahnstationen, Reaktivierungen und Taktverdichtungen. Und davon profitiert auch unsere Region. (siehe Grafik). Das Ziel sei, einen aus Fahrgastsicht „idealen“ zukünftigen Fahrplan zu entwickeln, heißt es in einem Bericht von Verkehrsministerin Ina Brandes (CDU) für den Verkehrsausschuss des Landtags.

Vorbild und Ausgangsbasis für eine auch grenzüberschreitende Planung der „Zielnetzkonzeption 2032/2040“ sei der bundesweite Deutschlandtakt, mit dem der Fern- und der Regionalverkehr besser aufeinander abgestimmt werden. Das ist für den Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) „ein großer Wurf“.

Ausbau des Bahnknotens in Köln

Der Kölner Bahnknoten wird ausgebaut. Bei der sogenannten Westspange wird die Trasse zwischen Köln-Hansaring und Hürth-Kalscheuren auf sechs Gleise erweitert. Der Ausbau ist Voraussetzung für eine Südtrasse, die den Ring schließen kann über den Bahnhof Bonner Wall und über die Südbrücke.

Von insgesamt 336 Einzelmaßnahmen in NRW sind zahlreiche in der Region rund um Köln angesiedelt.

Von insgesamt 336 Einzelmaßnahmen in NRW sind zahlreiche in der Region rund um Köln angesiedelt.

Auch profitiert die Region von einer Elektrifizierung der Eifelstrecke und der Voreifelbahn oder vom Ausbau der S 11 Bergisch Gladbach – Köln-Dellbrück. Und die Oberbergische Bahn soll zur S-Bahn ausgebaut werden. Die wichtigsten Projekte sieht der NVR berücksichtigt .

Stillgelegte Trassen werden reaktiviert

Zum NRW-Konzept gehören Großprojekte wie der Bau neuer S-Bahnnetze im Münsterland und in Ostwestfalen-Lippe mit neuen Haltestellen, neuen Direktverbindungen, beschleunigten Fahrzeiten und einer Verdichtung des Takts. Außerdem sollen stillgelegte Bahnstrecken wie die Teutoburger-Wald-Eisenbahn (TWE), die Westfälische Landes-Eisenbahn (WLE) oder die Walsumbahn (Duisburg-Wesel) reaktiviert werden.

Insgesamt zwölf Kommunen sollen bis 2032 ganz neu an den regionalen Schienenverkehr in NRW angeschlossen werden. Neue Haltestellen sollen sowohl auf dem Land als auch in Städten entstehen. Allein entlang der Reaktivierungsstrecken sollen 67 neue Stationen gebaut werden. Hinzu kommen dem Bericht zufolge 29 neue Stationen an Bestands- und Ausbaustrecken.

Dichtere Taktung auch zwischen Köln und Bedburg

Von den landesweit in der Zielkonzeption vorgesehenen 336 Einzelmaßnahmen seien bisher 81 beim Bund für eine Förderung angemeldet worden, hieß es im Bericht. Verdichtet werden soll das Taktangebot unter anderem auf der Strecke Neuss – Düsseldorf – Wuppertal mit zwei S-Bahn-Linien jeweils im 15-Minuten-Takt. Auf der Strecke Köln – Horrem – Bedburg soll der Takt von 30 auf 20 Minuten mit zusätzlichen Halten erhöht werden.

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Im Bau ist bereits die Strecke von Stolberg-Altstadt bis Breining. In der Zukunft könnte so eine Bahn bis Eupen fahren. Für eine Verbindung von Linnich nach Hückelhofen laufen Planungen. Die Strecke könnte im März in den ÖPNV-Bedarfsplan des Landes kommen, so dass dann später einmal ein Planfeststellungsverfahren durchgeführt werden könnte. Das allerdings liegt noch in der Zukunft. In noch fernerer Zukunft könnte auch die Wiehltalbahn Regionalbahn werden. Hier gibt es allerdings noch keine Entscheidungen oder Konkretisierungen.

Durch das erstmalige Gesamtkonzept für ganz NRW könne der Schienenverkehr landesweit „enorm gestärkt werden“, sagte Ministerin Brandes. Die Angebote würden „signifikant verbessert“ und besser aufeinander abgestimmt. (dpa/raz)

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