Neues Konzept der PostPost kündigt Brief-Sendungen per E-Mail an

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Ein Mann wirft einen Brief in einen Briefkasten. (Symbolbild)

Bonn – Die Deutsche Post bietet ab dieser Woche in Zusammenarbeit mit den E-Mail-Anbietern GMX und Web.de die sogenannte Briefankündigung an. Nutzer erfahren damit kostenlos schon morgens, was später im Briefkasten liegt.„Mit dem neuen, weltweit einmaligen Service der Briefankündigung gestalten wir den Briefempfang für unsere Kunden noch bequemer und flexibler“, sagt Tobias Meyer, Konzernvorstand Post & Paket Deutschland von der Deutschen Post DHL Group.

Die rund 34 Millionen Nutzer der 1&1-E-Mail-Dienste, die sich für den Service registriert haben, erhalten morgens eine E-Mail mit einem Foto des Briefumschlags, den der Postbote im Laufe des Tages ausliefern wird. „In der Regel weiß man dann schon, was sich hinter dem Umschlag verbirgt“, erklärt Alexander Edenhofer, ein Sprecher des Unternehmens. Damit habe jeder zweite deutsche Internetnutzer künftig die Möglichkeit, sich jederzeit und überall über eingehende Briefe zu informieren, teilte die Deutsche Post mit.

Fotos werden ohnehin gemacht

Im Sortiersystem der Post werden zurzeit ohnehin schon Fotos der rund 55 Millionen Briefsendungen täglich gemacht, sagt Edenhofer. Nun leite das Unternehmen die Aufnahmen zusätzlich an die Kunden weiter. Eine Verzögerung bei der Zustellung entstehe dadurch nicht. Der Konzern versichert, dass der Prozess unter Einhaltung der Datenschutz- und Sicherheitsstandards stattfinde und die Fotos der Briefumschläge nach dem Versand gelöscht werden. Zudem sei die Übertragung der Daten zwischen der Deutschen Post und den E-Mail-Postfächern mit einer Transportverschlüsselung geschützt und erfülle die Anforderungen der europäischen Datenschutz-Grundverordnung.

Der Service stehe zwar bisher nur Kunden von GMX und Web.de zur Verfügung, es gebe allerdings keine Exklusivität für die 1&1-Unternehmen. „Wir sind offen dafür, auch mit anderen E-Mail-Diensten Gespräche zu führen“, sagt Edenhofer. Aufgrund der vielen Nutzer sei 1&1 der erste Ansprechpartner gewesen. Die Briefankündigung soll laut Edenhofer für mehr Flexibilität bei den Kunden sorgen: „Man weiß, wann eine wichtige Sendung auf dem Weg ist und man den Briefkasten genauer im Auge behalten sollte.“

Erhöhte Transparenz schaffen

Wichtig sei zudem eine erhöhte Transparenz über die Zustellqualität der Post. „Wir machen uns als Unternehmen transparenter. Denn wenn ein Kunde morgens schon sieht, dass ein Brief auf dem Weg ist, hat er auch die Erwartungshaltung, dass dieser pünktlich ankommt“, so Edenhofer.

Der neue Dienst ist Teil der Digitalisierungsstrategie der Deutschen Post. Dabei gehe es laut Edenhofer nicht darum, den Brief umfassend durch digitale Angebote zu ersetzen. „Ein kompletter Ersatz ist bei den Kunden nicht gewünscht, da der Brief eine gewisse Rechtssicherheit garantiert“, erklärt der Sprecher. Die Briefankündigung sei vielmehr ein ergänzendes Feature, das Bequemlichkeit und Rechtssicherheit vereint. „Wir nennen das hybride Kommunikation“, so Edenhofer. In dieser Mischung von Offline- und Online-Möglichkeiten liege die Zukunft.

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Einen Schritt weiter geht die Post mit ihrem neuen Service dennoch: Im kommenden Jahr sollen Kunden sogar die Inhalte ihrer Briefe vor der Zustellung digital einsehen können. Die genaue Ausgestaltung stehe zwar nach Angaben von Edenhofer noch nicht fest, das Konzept sei jedoch schon ausgearbeitet. So werden Inhaber eines GMX- oder Web.de-Kontos in Zukunft digitale Kopien der Briefinhalte empfangen können. Die Absender müssen dabei explizit ihre Einwilligung erteilen. Gespräche mit Großkunden würden noch geführt, so Edenhofer.

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