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Webhosting-Markt1&1 übernimmt bisherigen Konkurrenten Strato

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Das Logo auf dem Dach der Zentrale der Deutschen Telekom.

Montabaur –  Im Geschäft mit Speicherplatz für Internet-Dienste übernimmt die United-Internet-Gruppe mit der Marke 1&1 den Hauptkonkurrenten Strato. Der Deal zwischen United Internet und der bisherigen Strato-Mutter Deutsche Telekom hat einen Umfang von rund 600 Millionen Euro und ist noch von der Zustimmung des Bundeskartellamts abhängig.

„Wir sind dabei, unsere Position als führender europäischer Webhosting-Anbieter auszubauen und auf dem Weltmarkt eine sichtbare Rolle zu spielen“, sagte United-Internet-Vorstandschef Ralph Dommermuth am Donnerstag in Montabaur. Die wichtigsten Wettbewerber sitzen in den USA.

Bei 1&1 werden rund sechs Millionen Kundenverträge geführt, die vom Service für eine private Homepage bis zu Cloud-Diensten für Unternehmen reichen. Mit Strato kommen nun rund zwei Millionen Kunden dazu.

United Internet erwartet den Abschluss des Geschäfts im ersten Halbjahr 2017. Dann fließen 566 Millionen Euro an die Telekom. Weitere 34 Millionen Euro könnten später fällig werden, abhängig vom künftigen Erfolg bei Strato. An dem Deal ist auch der Finanzinvestor Warburg Pincus beteiligt, der seit kurzem mit 33 Prozent am United-Internet-Geschäftsbereich für Geschäftsanwendungen beteiligt ist.

Strato bleibt als Marke erhalten

Das Berliner Unternehmen Strato hat rund 500 Mitarbeiter und rechnet in diesem Jahr mit einem Umsatz von 127 Millionen Euro und einem Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) von 48,5 Millionen Euro. Strato werde als Unternehmen separat geführt und bleibe als Marke erhalten, kündigte Dommermuth an. Synergien mit 1&1 gebe es etwa beim gemeinsamen Einkauf und bei der Anbindung der Rechenzentren. Die Deutsche Telekom hatte Strato im Jahr 2009 für 275 Millionen Euro von der Freenet AG übernommen. Mit dem Produkt „Magenta Cloud“ bleibt die Telekom weiter Strato-Kunde. Die Veräußerung von Strato stehe in Einklang mit der Strategie, sich zum führenden europäischen Telekommunikationsanbieter weiterzuentwickeln, erklärte die Deutsche Telekom. dau gehöre auch die Trennung von Geschäftsfelder, „die im Konzern der Deutschen Telekom nicht angemessen weiterentwickelt werden können“.

Dommermuth erinnerte daran, dass Strato 1997 von einem ehemaligen 1&1-Geschäftsführer gegründet wurde. Die jetzige Übernahme sei hoffentlich die letzte in der Geschichte der Firma, sagte Dommermuth. (dpa)

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