Umweltdezernent RauFahrverbote in Köln sollen schon 2019 kommen

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Auspuff

Symbolbild

Köln – Fahrverbote für Dieselfahrzeuge wird es in Köln wohl schon im Jahr 2019 geben. Davon geht Kölns Umwelt- und Gesundheitsdezernent Harald Rau aus. In einer Expertenrunde zum Thema Luftreinhaltung im Rundschau-Haus sagte Rau: "Ich würde mir eine andere Lösung wünschen, aber ich sehe sie nicht mehr, nachdem wir über Jahre hinweg die Schadstoffgrenzwerte konsequent überschreiten."

Dieselfahrverbote seien zudem das "notwendige Signal, um aufzurütteln". Laut Umweltdezernent herrsche in Köln trotz der schlechten Luftqualität immer noch eine abwartende Einstellung vor. "Ich nehme eine Haltung wahr, die sich am besten damit beschreiben lässt: Der Kelch möge an uns vorübergehen." Dem Stadtrat fehle es laut Rau an Entschiedenheit, wenn es um eine Verkehrswende gehe. Auf die Frage, wie ein Dieselfahrverbot ohne Blaue Plakette kontrolliert werden könnte, nennt Rau das Beispiel Brüssel. Dort werden Autokennzeichen digital erfasst und mit hinterlegten Daten abgeglichen. Fährt ein Autofahrer mit einem Diesel in einen dafür gesperrten Abschnitt ein, werden hohe Strafen fällig. Rau möchte zudem kurzfristig mehr Busse auf Kölns Straßen bringen und separate Busspuren einführen. "Wir müssen diese Spuren den Autos wegnehmen und sie den Bussen geben."

Kritik für seine Pläne erntete Rau in der Expertenrunde vom Geschäftsführer der Handwerkskammer, Ortwin Weltrich. Ein Dieselfahrverbot am Clevischen Ring in Mülheim würde der Messe und der Lanxess-Arena die Geschäftsgrundlage entziehen. "Die Menschen müssen aber auch von etwas leben."

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