Weitere Festnahme im Fall Franco A.Terrorverdächtige verfassten Todesliste

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Soldaten Bundeswehr Grundausbildung

Soldaten in der Grundausbildung (Archivbild)

Karlsruhe – Der Kreis um den terrorverdächtigen Oberleutnant Franco A. hat Prominente und Politiker als mögliche Anschlagsopfer auf einer Todesliste nach Kategorien angeordnet. „Die Beschuldigten hatten ihre möglichen Anschlagsopfer in einer Liste unter verschiedenen Kategorien erfasst - konkret den Kategorien A, B, C und D“, sagte eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft am Dienstag in Karlsruhe. Als Kategorie A seien unter anderem Justizminister Heiko Maas (SPD) und Ex-Bundespräsident Joachim Gauck aufgeführt worden. Was es genau mit der kategorisierten Liste auf sich hatte, war zunächst unklar.

Der 27-jährige Maximilian T. soll nach Angaben der Bundesanwaltschaft Verfasser der Liste sein. Er wurde am Dienstag im baden-württembergischen Kehl festgenommen. Der Beschuldigte soll „aus einer rechtsextremistischen Gesinnung heraus“ gemeinsam mit Franco A. und dem ebenfalls Ende April festgenommenen Studenten Mathias F. einen Anschlag geplant haben. Die Ausführung der Tat sollte den Ermittlern zufolge Franco A. übernehmen. Dazu hatte sich der Soldat unter einer falschen Identität als Asylsuchender aus Syrien registrieren lassen.

Die Ausführung der Tat sollte den Ermittlern zufolge Franco A. übernehmen. Dazu hatte sich der Soldat unter einer falschen Identität als Asylsuchender aus Syrien registrieren lassen. „Auf diese Weise wollten die drei Beschuldigten nach dem Anschlag den Verdacht auf in Deutschland erfasste Asylbewerber lenken“, erklärte die Bundesanwaltschaft. Die geplante Tat sollte von der Bevölkerung als radikal-islamistischer Terrorakt eines anerkannten Flüchtlings aufgefasst werden.

Der nun festgenommene Maximilian T. soll Franco T. gedeckt haben, indem er den Soldaten gegenüber Vorgesetzten entschuldigte.

Waffe in Österreich beschafft

Zur Vorbereitung ihrer Tat hatten sich die Beschuldigten den Ermittlern zufolge in Österreich eine Pistole beschafft. Mitte Januar habe Franco A. die Waffe in einem Putzschacht auf einer Behindertentoilette am Wiener Flughafen deponiert. Dort wurde sie wenig später von österreichischen Polizisten entdeckt, was die Sicherheitsbehörden auf die Spur von Franco A. und Matthias F. brachte.

Der dritte Mann - Maximilian T. - sollte noch am Dienstag dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden. (dpa)

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