Berührende UmfrageTodkranke Kinder erzählen, was für sie im Leben wirklich zählt

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Schon Kinder haben ein gutes Gespür dafür, was im Leben tatsächlich wichtig ist.

Kapstadt, Südafrika – Was zählt wirklich im Leben? Das wird oft dann am klarsten, wenn in Notsituationen das Kleinklein des Alltags seine Bedeutung verliert. Und man fühlt, was tatsächlich Bedeutung hat. Am besten, so heißt es, können diese Frage jene Menschen beantworten, die auf dem Sterbebett auf ihr Leben zurückblicken.

Was hat im Leben am meisten Bedeutung?

Selbst, wenn es ein bisher kurzes gewesen ist. Das ahnte auch Kinderarzt Dr. Alastair McAlpine, der auf einer Palliativstation in Kapstadt, Südafrika arbeitet. Für eine Studienarbeit stellte er seinen kleinen todkranken Patienten folgende zentrale Fragen: Was habt ihr am Leben genossen? Was hat euch am meisten bedeutet? Was tut euch gut?

Und die sterbenskranken Kinder waren nicht um Antworten verlegen, sie wussten ganz genau, was ihnen im Leben wichtig ist.

„Keiner von ihnen sagte, er wünschte, er hätte mehr Fernsehen geschaut oder mehr Zeit auf Facebook verbracht“, schreibt McAlpine in seinem Thread. 

Stattdessen schwärmten die Kinder von ihrem Lieblingsspielzeug und Superhelden. Alle Kinder betonten außerdem, wie sehr sie Eis, Schwimmen gehen und den Strand lieben. „Ich habe riesige Sandburgen gebaut!“, erinnerte sich ein Kind. „Es war so aufregend, mitten in den Wellen zu sein“, beschrieb ein anderes.

Besonders liebten Kinder Bücher und Geschichten: „Harry Potter hat mir Mut gemacht“, sagte ein Kind. „Ich möchte ein Detektiv wie Sherlock Holmes sein, wenn es mir besser geht“, erzählte ein anderes.

Humor kann sogar Schmerzen lindern

In der Umfrage kam auch heraus, wie wertvoll tierische Freunde für die Kleinen sind. Viele Kinder hätten in ihren Antworten ihre Haustiere erwähnt: „Ich liebe Rufus, sein lustiges Bellen bringt mich zum Lachen“, sagte ein Kind. „Ich liebe es, wenn Ginny sich nachts an mich schmiegt und schnurrt“, erzählte ein anderes.

Alle Kinder berichteten zudem, wie gerne sie zum Lachen gebracht werden. „Dieser Zauberer ist so albern! Als er seine Hose verloren hat, konnte ich nicht aufhören zu lachen!“, freute sich ein Kind. „Ich liebe es, wenn mein Papa Grimassen macht“, sagte ein anderes. „Der Junge im Bett nebenan hat gefurzt! Hahaha!“, scherzte ein drittes. Humor und Quatsch sind besonders in schweren Zeiten so heilsam und können sogar Schmerz lindern, sagt auch Doktor McAlpine.

„Sie ist so sanft. Es tut dann viel weniger weh.“

Am allerwichtigsten aber war für die Kinder, dass sich die Menschen in ihrem Umfeld freundlich verhalten. „Meine Oma ist so lieb zu mir. Sie bringt mich immer zum Lachen“, schwärmte ein Kind. „Ich freue mich, wenn die freundliche Krankenschwester da ist. Sie ist so sanft. Es tut dann viel weniger weh.“, erzählte ein anderes.

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Viele wünschten, sie hätten sich weniger Gedanken darüber gemacht, was andere über sie denken und lieber die Leute geschätzt, die sie einfach normal behandelt hätten. „Meinen echten Freunden war es egal, als meine Haare ausgefallen sind“, erinnerte sich ein kleiner Patient. „Jane hat mich nach der OP besucht und die Narbe nicht einmal bemerkt“, freute sich ein anderer.

„Hoffe, Mama geht’s gut. Sie sieht so traurig aus“

Und als das Wertvollste im Leben nannten die Kinder selbstverständlich die Zeit mit ihrer Familie. Da heißt es: „Mama und Papa sind die besten!“, „Meine Schwester drückt mich immer ganz doll!” und „Niemand liebt mich so sehr wie Mami!”

Sehr viele Kinder machten sich aber auch Sorgen um ihre Eltern: „Ich hoffe, Mama geht’s gut. Sie sieht so traurig aus“, sagte ein Kind. „Papa muss sich keine Sorgen machen. Er wird mich bald wieder sehen“, erzählte ein anderes. „Gott wird sich um Mama und Papa kümmern, wenn ich weg bin“, ein drittes.

Tweet mit Kinderantworten begeistert und berührt

Von den Antworten seiner Patienten war Dr. McAlpine so beeindruckt, dass er sie auf Twitter verbreitete. Hundertausende User im Netz hat der Post berührt und inspiriert. Am meisten natürlich den Doktor selbst, er kommentierte schlicht: „Kinder sind einfach so weise.“

Am Ende seiner kleinen Übersicht fasst er noch einmal zusammen, was Eltern aus diesen kleinen Umfrage mitnehmen sollten: „Seid lieb zueinander. Lest mehr Bücher vor. Verbringt Zeit mit euren Familien. Reißt Witze. Geht zum Strand. Umarmt euren Hund. Sagt euren wichtigsten Menschen, dass ihr sie lieb habt. Diese Kinder wünschten, sie hätten diese Dinge mehr gemacht. Oh… und esst mehr Eis!“

(iwo)

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