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Stuhl, Thunfisch, WeihnachtsbaumDas lassen die Deutschen bei der Arbeit mitgehen

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Weihnachtsbaum Büro

Es gibt Menschen, die im Sommer vorsorglich schon einmal den Weihnachtsbaum aus dem Büro klauen.

Oft ist es nur eine Briefmarke oder ein Kugelschreiber, doch auch vor größeren Raubzügen machen Büro-Langfinger nicht Halt. Jeder vierte deutsche Arbeitnehmer hat schon einmal etwas im Büro geklaut, wie eine repräsentative Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ergab.

Am häufigsten wurden demnach Kugelschreiber und andere Stifte mitgenommen, darauf hatte es jeder zweite Dieb abgesehen. Gefolgt von Papier, Büro- und Heftklammern: Hier hat jeder vierte Bürodieb schon einmal zugeschlagen. Bei größeren „Mitbringseln“ sind Mitarbeiter aber deutlich zurückhaltender.

Das skurrilste Diebesgut

Doch neben Kugelschreibern und anderem Bürobedarf werden auch völlig absurde Dinge mitgenommen, wie der „stern“ berichtet. Auf der Geständnis-App „Whisper“ erzählen Nutzer anonym, welche Gegenstände sie auf der Arbeit schon einmal eingesteckt haben. Da wird beispielsweise im Sommer der künstliche Weihnachtsbaum geklaut: „Niemand wird im Sommer bemerken, dass er verschwunden ist. Und ich habe schon mal für Weihnachten vorgesorgt.“ Oder der bequeme Bürostuhl mitgenommen: „Ich bin mal am Wochenende ins Büro gefahren und habe einen Stuhl aus dem Konferenzraum gestohlen. Das ist der perfekte Stuhl für Gamer!“

Beliebt sind anscheinend Haushaltsutensilien: Ein Nutzer hat sich Fensterreiniger in eine Wasserflasche abgefüllt und mitgehen lassen, ein anderer einen Putzeimer – „nur weil ich nicht weiß, wo man so einen Eimer kaufen könnte.“ Ein Toilettenpapier-Dieb hat dazu sogar eine nachvollziehbare Erklärung: „Ich bin nur zu müde, um noch einkaufen zu gehen.“

Auch Genussmittel sind in Büros besonders gefährdet: Ein Tee-Genießer ließ direkt eine ganze Lieferung verschwinden, ein anderer ließ eine Dose Thunfisch für die Katze mitgehen. Oder dieser hungrige Mitarbeiter: „Ich habe heute die große Familienpackung Oreos mitgenommen. Ich bereue nichts!“

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Diebe haben kein schlechtes Gewissen

Auch wenn nach Fällen um geklaute Brötchen oder Pfandbons eigentlich allgemein bekannt sein dürfte, dass auch schon kleinste Diebstähle zur fristlosen Kündigung führen können, werden sie häufig als Bagatellen und Kavaliersdelikte betrachtet. Nur jeder zweite Langfinger hat ein schlechtes Gewissen. „Dass ich etwas mitgehen lasse, kommt so selten vor, dass es nicht darauf ankommt“ ist laut der Studie die häufigste Entschuldigung.

Ganz anders ist es diesem „Whisper“-Nutzer ergangen: „Vor drei Jahren habe ich einen frankierten Umschlag gestohlen, weil ich total pleite war und etwas verschicken musste“, gesteht er. „Heute habe ich den Umschlag endlich ersetzt. Mein Gewissen ist rein!“ (dmn)

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