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Ammen-DornfingerWie gefährlich ist die Giftspinne für den Menschen?

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Die Ammen-Dornfinger-Spinne baut Gespinste im hohen Gras.

Köln – Eine giftige Spinne, der Ammen-Dornfinger, breitet sich in Deutschland durch die steigenden Temperaturen der letzten Jahre immer weiter aus. Die Giftspinne ist in Mitteleuropa die einzige ihrer Art, die mit ihren Kieferklauen die menschliche Haut durchdringen und mit einem Biss ihr Gift injizieren kann. Bekannt ist das Tier hier schon seit den 1950er Jahren, doch mit dem wärmeren Klima wächst die Population in Deutschland weiter. 

Ursprünglich kommt die Spinne aus dem Mittelmeerraum. In der Bundesrepublik wurde sie zuerst in Brandenburg entdeckt, von dort aus verbreitete sie sich nach Sachsen-Anhalt und durch heißeres Wetter weiter in den Norden, heißt es beim Naturschutzbund (Nabu) Brandenburg. Die Giftspinne hält sich in Mitteleuropa meist auf Ackerbrachen oder Waldlichtungen auf. Sie kann aber auch an Wegrändern oder Bahndämmen vorkommen.

Die rund 1,5 Zentimeter lange Spinne ist nachtaktiv und versteckt sich tagsüber in Gespinsten. Die Spinne ist an ihrem rot-orangenen Vorderleib, dem gelblich bis olivgrünen Hinterleib und den Kieferklauen mit einem gelbbraunen bis grüngelblichem Schimmer zu erkennen.

Nach Ammen-Dornfingers Biss besser zum Arzt

Normalerweise ist der Ammen-Dornfinger sehr scheu, wird er jedoch massiv gestört oder wähnt sich in Gefahr, setzt sich die Spinne mit einem Biss zur Wehr, informiert der Nabu Brandenburg. Mit ihren Kieferklauen injiziert sie ein gewebe- und blutschädigendes Nervengift. Wer gebissen wird, sollte jedoch nicht in Panik verfallen – dauerhafte Schäden sind nicht bekannt.

Der Schmerz sei vergleichbar mit einem Wespenstich. Der Nabu rät dazu, nach einem Biss einen Arzt aufzusuchen, weil die betroffenen Gliedmaßen oft extrem anschwellen. Die Wunde sollte gekühlt werden und man sollte nicht an ihr kratzen. Die Naturschützer raten nach Möglichkeit, die Spinne einzufangen, um sie zur genauen Identifikation mit zum Arzt mit zu nehmen. In seltenen Fällen können auch Symptome wie Schwindel, Schüttelfrost, Kreislaufversagen, Fieber und Erbrechen auftreten. Die Symptome verschwinden meist nach drei Tagen – die Wunde kann allerdings noch geschwollen sein.

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Wer der Spinne auf keinen Fall begegnen will, sollte in den Sommermonaten hohes Gras meiden und keine Brutgespinste öffnen. Diese Nester bauen die Weibchen in einem Meter hohen Gras und sie sind circa so groß wie ein Hühnerei. (rha)

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